Die SSVg-Chefetage bescheinigt Feldhoff „konsequente, profihafte Einstellung, großes Engagement und hohe Kompetenz“. Doch der Club muss akzeptieren, meilenweit hinter eigenen Ansprüchen (Aufstieg) hinterher zu rennen.
Interimslösung ist der spielende „Co“ Tino Reucher. Ob das Duett mit Reucher glücklich war und ob die Einstellung der Auswahl stimmte, sind derzeit die brennendsten Fragen. Offen wird auch festgestellt, dass es eine erfolgreiche Teamstruktur nicht gibt. „Es haben sich Grüppchen gebildet“, erklärt Club-Boss Oliver Kuhn, der sich nach der Abdankung von Feldhoff 75 Minuten vor die Truppe stellte. „Moderation“, ist der nächste Begriff, den Kuhn bissig formuliert. „Wie in der Schule“.
Ein Austausch wurde angeregt, wer kann wen vielleicht aus welchem Grund nicht richtig leiden. Schließlich kann nur sprechenden Menschen geholfen werden. Kuhn dirigierte diese Kommunikation. „Wenn jemand keine Lust mehr hat, für die SSVg zu spielen, kann er gerne zu mir kommen. Wir reden darüber oder lösen den Vertrag auf.“ Ziel ist die Winterpause, in der Blutauffrischung möglich ist. Bis dahin ist „Abstiegskampf“ angesagt.
Jetzt wird ein neuer Coach gesucht, beim Pokalspiel in Wuppertal (vgl. Ballgeflüster) wird Reucher verantwortlich sein. Kuhn sieht ein weiteres Problem, „die Hierarchie.“ Die gibt es wohl nicht. Die kann man nicht aufzwingen. Eine Aufforderung an das Team. „So was habe ich in den letzten 13 Jahren nicht erlebt“, zürnt Kuhn, der bei der Besetzung des Trainerpostens nicht von seinem Grundsatz abweichen will, eine Chance zu vergeben und nicht einen Abgehalfterten neu zu küren. Das kann in der nächsten Woche geschehen.
Dann lautet die Vorgabe, „etwas zu begradigen, aber das kann nicht in wenigen Tagen gelingen“. Kuhn ist aber weiterhin vom Kader überzeugt. „Die Qualität ist da.“ Und soll Erfolg haben - wenn alle Spieler in die gleiche Richtung laufen. Kuhn: „Scharmützel werden jetzt unmissverständlich ausgeräumt.“

