"Ich hätte alleine wegen der Verantwortung gegenüber den vielen jungen Spielern im Verein gerne weitergemacht", sagte Kessen, der allerdings die Mechanismen des Geschäfts genau kennt und sie auch akzeptiert.
Am Nachmittag nahm Kessen noch den kommenden Homberger Gegner SC Kapellen Erft beim Auswärtsspiel in Wülfrath (1:3) unter die Lupe. "Wenn mir der VfB Homberg egal gewesen wäre, hätte ich mich auch zuhause auf die Couch setzen können. Ich habe meine Arbeit bis zuletzt vollkommen ernst genommen", erklärt Kessen.
Aus Solidaritätsgründen gab auch Kessens Assistent Andreas Vanek sein Amt bei den Schwarz-Gelben auf. Wolfgang Graf, Abteilungsleiter der Homberger: "Herr Vanek hat das aus Respekt gegenüber Ralf Kessen getan. Ich finde es trotz des traurigen Anlasses schön, dass man auf vernünftiger Basis kommunizieren konnte und sich vor allem auch weiterhin in die Augen schauen kann." Graf fügt hinzu: "Mir tut es persönlich tierisch leid. Eigentlich hatten wir uns die Tätigkeit mit dem Trainer perspektivisch vorgestellt. Bis zu diesem 0:7 am Freitag hatte ich mir keinen Kopf gemacht. Danach musste allerdings etwas passieren."
Mannschafts-Kapitän Markus Steinke, der bei der Horrorshow gegen Cronenberg rotgesperrt fehlte, wurde gestern von der Kessen-Trennung in Kenntnis gesetzt. Ein Nachfolger für den einstigen TuRa-Coach steht noch nicht fest. Graf: "Wir werden heute sicherlich noch keinen neuen Mann präsentieren. Für das nächste Spiel in Kapellen könnte eine Interimslösung greifen."
Kandidaten dafür sind Patrick Jetten, momentan Trainer der Reserve, Thomas Bungart selbst oder auch der Sportliche Leiter Rainer Vervölgyi.

