Doch ein Hülser nahm das Aus wohlwollend zur Kenntnis. Denn Tobias Urban hat nun eine Woche länger Zeit, sich von den Auswirkungen seines Muskelbündelrisses zu erholen. „Ich hätte spielen können, aber so ist es besser“, wird der 27-Jährige seine Rehamaßnahmen mit Physiotherapeut Hannes Scherer fortführen. Die Blessur ist zwar ausgestanden, aber der Mechatroniker weilte zuletzt aus beruflichen Gründen zehn Tage in Ungarn. „Deshalb konnte die Verletzung nicht behandelt werden“, berichtet Urban.
Und die Nachwirkungen bereiten ihm Probleme, weil sich das Gewebe verhärtet hat. „Dadurch sind Verkalkungen aufgetreten, die das Risiko für einen Rückschlag erhöhen“, hat Urban bei den letzten Einheiten mittrainiert, aber ist nicht das volle Tempo gegangen.
Vollgas gibt derweil die Mannschaft von Trainer Klaus Täuber. nach dem dürftigen Start hat der „Kindergarten“ des Ex-Profis mittlerweile 14 Zähler auf dem Konto. „Wir haben uns stetig gesteigert“, nickt Urban und ist mit der entwicklung der Truppe einverstanden. Der ehemalige Lotter, der während der Saison von den Sportfreunden an den „Badeweiher“ wechselte, gehört beim VfB zu den erfahrenen Leuten. Und im Gegensatz zu anderen Vereinen stimmt in Marl das Gefüge. „Die jungen Spieler hören zu“, hat Urbans Wort in der Mannschaft Gewicht. „Es gibt auch viele Youngster, die denken, dass sie schon jemand wären, nur weil sie aus der Jugend-Bundesliga kommen. Aber diese Sorgen haben wir nicht.“
Gedanken macht er sich lediglich über den geringen Zuschauerzuspruch. „Natürlich wäre es schöner, vor vielen Fans zu spielen“, muss sich der ehemalige Herner mit der Geisterkulisse in Marl erst noch anfreunden. Doch Urban, der seit vier Jahren mit seiner Freundin Mona liiert ist, hat seinen Wechsel nicht bereut. „Der Klub ist gut aufgestellt und ich kann endlich wieder spielen“, hat der zweifache Saisontorschütze in Lotte keine Perspektive mehr gesehen. Anders beim VfB: „Wir werden den Klassenerhalt locker packen.“

