Und der Fußballlehrer hat natürlich Lust auf mehr bekommen. „Das war ein Pflichtsieg, mehr nicht“, trichtert er der Mannschaft unentwegt ein und schärft die Sinne der Spieler: „Die Leistung gegen RWO war sicherlich ordentlich, wird gegen einen Kontrahenten wie Kaiserslautern aber nicht ausreichen.“
Nichtsdestotrotz ist Neururer in Duisburg angekommen. Der Trainer ist mit seiner Mannschaft zwar noch in der Kennenlernphase, die er auch noch bis zur Winterpause ausschließlich dafür nutzen will, „allen Akteuren eine Chance zu geben“. Gegen Oberhausen erhielt Maicon die Startweihe und auch Gordon Schildenfeld durfte Bundesliga-Luft schnuppern. „Ich werde im Winter den Kader verkleinern müssen und benötige dafür konkrete Anhaltspunkte“, möchte Neururer die Entscheidung so „fair“ wie möglich treffen. Doch ihm ist klar, dass „es auch zu ungerechten Lösungen kommen wird“.
Peter Neururer will weiter was zu lachen haben (Foto: firo).
Während den „Zebras“ also etliche Veränderungen ins Haus stehen, hält der Ex-Schalker aber an einer alten Tradition fest: Seinem Aberglaube. Und der besagt, dass Neururer solange in der gleichen Kleidung am Spielfeldrand stehen wird, wie der MSV nicht mehr verliert. „Ich werde vorher auch das gleiche essen“, berichtet der gebürtige Marler. „Der Schuss kann natürlich auch nach hinten losgehen, denn ich musste in Bochum schon einmal 24 Mal hintereinander Geschnetzeltes essen. Das hat gereicht.“
Genauso wie sein Auftritt bei den Münchener Bayern, als er neben Giovanni Trappatoni im tiefsten Winter in Sommerklamotten stand. „Das waren gefühlte minus 25 Grad, aber es muss einfach sein.“ Da er in Oberhausen witterungstechnisch gut angezogen war, muss er sich zumindest darüber gegen die „Roten Teufel“ keine Gedanken machen. „Gewaschen werden die Sachen aber regelmäßig“, schiebt Neururuer lachend nach.
Der 53-Jährige hat auch allen Grund zur Freude, schließlich kann er mit einem Sieg über Lautern bis auf vier Pünktchen an den aktuellen Zweiten herankommen. Gelingt der Coup, würde er in der Gunst der Fans noch höher steigen. Doch das interessiert ihn wenig. „Wichtig ist der Verein und dass wir unsere Ziele nicht aus den Augen verlieren. Ich kann ohnehin erst meine Ideen einbringen, wenn wir aus der Pause kommen. Deshalb kommt sie auch nicht ungelegen, sondern zum richtigen Zeitpunkt.“
Mit welcher Formation er gegen Kaiserslautern antreten wird, hält er sich noch offen. „Wenn ich die Mannschaft verstärken kann, halte ich nichts vom Ausspruch ‚never change a winning team‘. Uns ist schon der Aufbruch in eine neue Stimmungslage gelungen, jetzt müssen wir diesen Weg aber auch weiter beschreiten.“ Neururer schiebt nach: „Noch stehen wir da, wo wir hingehören. Es ist also an der Zeit, einen weiteren Schritt in die richtige Richtung zu gehen.“
Und dieser Weg soll nach oben führen und in der Eliteliga enden.
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