Kommentar: Der SSV Hacheney steht wieder im Fokus

"Nur wer nichts macht, macht nichts verkehrt"

Die Nervosität war Uwe Kiegelmann anzumerken, als er am Dienstagabend die Pressevertreter im Vereinsheim des SSV Hacheney begrüßte. „Ich weiß selber gar nicht, was gleich genau passiert“, bekannte der 2. Vorsitzende des SSV Hacheney. „In der Türkei muss richtig was los sein, ich glaube, da sind wir im Moment bekannter als Bayern München.“ Wenig später drängten sich etwa 30 Leute unter dem engen Spitzgiebel an Deutschlands wohl berühmtestem Aschenplatz.

Das ist eine Senstaion: Savas Demirci, Mittelfeld-Akteur des VfL Schwerte, wurde gestern Abend als sofortige Verstärkung beim SSV Hacheney vorgestellt. Mesut Aksoy, neuer Trainer des Dortmunder B-Ligisten (zuvor unter anderem Phönix Eving), plant mit ihm den Neuaufbau des bundesweit bekannt gewordenen Klubs.

Die "Helden der Kreisklasse" sind zurück: B-Kreisligist SSV Hacheney schwingt sich zu neuen Höhenflügen auf. Nach dem TV-Ruhm mit Kabel 1 und dem darauffolgenden jähen Absturz folgt nun die nächste Episode des kleinen Dortmunder Vorortvereins. Der Klub will wieder nach oben - mit aller Macht, neuen Spielern, neuen Sponsoren, einem neuen Leitspruch und neuer Aufmerksamkeit. Die Hacheneystraße ist bereits seit einigen Wochen fest in türkischer (Medien-) Hand. Erst vor wenigen Tagen trat das Team in einer 90-minütigen TV-Show auf. Es ist fast so, als hätte sich nichts geändert.

Beim SSV Hacheney herrscht wieder Aufbruchstimmung. Die Zeit der „Post-TV-Ruhm-Depression“ ist vorbei. Mit neuem Trainer, neuen Spielern und neuem Selbstbewusstsein geht der Dortmunder B-Kreisligist in die Saison.

Als einer der ersten Dortmunder Kreisligisten nahm der SSV Hacheney am Sonntagmorgen wieder das Training auf. Nach einem Jahr der herben Enttäuschungen um Punktabzug und verpassten Aufstieg (RS online berichtete) will der SSV in diesem Jahr nicht zu spät kommen, wenn es um die Vergabe der Plätze im Fahrstuhl nach oben geht. Dabei gab es ein großes Kommen und gehen im Dortmunder Süden. Inklusive A-Jugend und Reserve verließen 23 Spieler den Verein. Beinahe ebenso viele Neue kamen hinzu. Trainer Robert Stuckmann hat ein großes Projekt vor sich. Denn SSV-Geschäftsführer Uwe Kiegelmann künndigt an: "Wir wollen den Aufstieg in diesem Jahr nachholen."

Der Dortmunder B-Kreisligist SSV Hacheney kommt nicht aus den Schlagzeilen. Nach Punktabzug und Neuansetzungen ist das neue "heiße" Thema beim SSV nun der Rücktritt von Trainer Dieter Weinand. Nach eineinhalb Jahren in Hacheney teilte er dem Vorstand im Anschluss an die 1:3-Pleite gegen den Hörder SC II mit, dass er die Mannschaft nicht mehr erreiche. "Er wollte sich eine Auszeit gönnen", berichtet Geschäftsführer Uwe Kiegelmann. Neben den sportlichen Gründen könnten vor allem die kräftraubenden Diskussionen der letzten Wochen Weinands Entscheidung beeinflusst haben.