Seinen Vertrag bei den Sportfreunden hat der Angreifer bereits aufgelöst, am heutigen Donnerstag soll die Unterschrift unter ein neues Arbeitspapier stattfinden – bei Hertha BSC Berlin II! "Für mich war klar, wenn ich die Möglichkeit erhalten sollte, will ich sie auch nutzen. Und Berlin finde ich richtig sympathisch", betont der Goalgetter, der noch anderthalb Jahre unter die U23-Regelung fällt.
Und nun ist er seinem Wunsch ganz nah: Wenn heute der zweite Teil der sportärztlichen Untersuchung glatt läuft, steht dem Kontrakt nichts mehr im Weg. Dementsprechend hat sich Rommel bereits mit Sack und Pack im Hertha-Jugendinternat eingerichtet, lediglich die Möbel müssen noch in die Hauptstadt transportiert werden. "Das ist eine tolle Chance", schwärmt Rommel, der auch von anderen Zweitvertretungen umworben worden war.
Die Begeisterung beschränkt sich nicht nur auf den sportlichen Bereich: Seine Freundin Anna studiert in Hamburg und ist nun viel näher an ihrem Schatz. "Ich habe schon geschaut, es gibt richtig gute Zugverbindungen", lächelt der 1,97 Meter-Hüne.
Dabei ist ihm bewusst, dass er sich vorerst ganz auf den Fußball trainieren muss. In der Vorbereitung bittet Coach Karsten Heine seine Schützlinge zwei Mal täglich zum Training, während der Saison stehen sieben bis acht Einheiten pro Woche auf dem Plan – und damit doppelt so viele wie in Lotte. "Das wird natürlich eine Umstellung, aber ich freue mich darauf", erklärt der frühere Gladbecker.
Das ihm die Sportfreunde keine Steine in den Weg legten, hat der fünffache Torschütze vor allem der Taktik von Lottes Linienchef Maik Walpurgis zu verdanken. "Sportlich war das Tischtuch zwischen uns beiden zerschnitten. Es hat einfach nicht gepasst", bemerkt Rommel, der zuletzt nicht über die Joker-Rolle hinaus kam.
"Wir haben eine Lösung gefunden, mit der beide Seite zufrieden sind", formuliert Lottes Sportlicher Leiter Klaus Bienemann. Denn schließlich hat der Verein schon einen Nachfolger gefunden: Marcus Fischer, der mit 17 Treffern die Torschützenliste der Westfalenliga 1 anführt, kommt bis zum 30. Juni 2010 aus Rheine. Der 28-Jährige wurde auch damit geködert, dass er im Marketingbereich des Vereins mitarbeiten darf. "Er ist unsere Wunschlösung, seine Quote ist schon beeindruckend – auch wenn er die in der Regionalliga nicht halten wird", betont Bienemann.
