„Das entsprechende Gerät im Krankenhaus war defekt. Daher mussten wir eine Woche lang abwarten“, berichtet Wosz.
Die Athroskopie durch Vereinsarzt Dr. Karl-Heinz Bauer im Dortmunder Knappschaftskrankenhaus brachte die Diagnose: Verletzung am Außenmeniskus. „In zwei, drei Tagen wird der Junge aus dem Krankenhaus entlassen. Und in einer Woche startet schon die Reha“, ist Jürgen Heipertz, der Sportliche Leiter der Nachwuchsabteilung, erleichtert.
Wohl wissend, dass der VfL ab dem Sommer noch zwei dauerhafte Abgänge zu beklagen haben wird. Denn neben Ilkay Gündogan entschied sich mit Tomasz Welnicki ein weiteres hoffnungsvolles Talent, ab dem Sommer zu den Profis des 1. FC Nürnberg zu wechseln. „Die Jungs haben sich entschieden, das muss man akzeptieren“, will Wosz seiner Enttäuschung nicht freien Lauf lassen. „Man sollte sie wie Profis behandeln, die sich für einen anderen Verein entschieden haben. Wenn sie ihre Leistung bringen, dann spielen sie auch“, legt sich der Linienchef fest.
Wobei Welnicki seinen Stammplatz zuletzt ohnehin verloren hatte. Der Defensivakteur stagniert seit einem Jahr in seiner Entwicklung, brach gegen den Willen der Verantwortlichen die Schule ab und steht nun ohne Abschluss da. „Tomasz hat seinen eigenen Kopf“, formuliert Heipertz zurückhaltend. Sein Zusatz: „Wir haben ihm kein neues Angebot gemacht.“
Dass sich ausgerechnet Wosz-Vorgänger Michael Oenning Bochums Talente angelt, stößt den VfL-Vertretern allerdings nicht bitter auf. „Bei Ilkay ist der Bezug zu Michael Oenning offensichtlich da. Wir hätten ihn gerne gehalten und sind nicht erfreut über die Tendenz. Aber wir müssen die Entscheidung respektieren“, betont Heipertz. Und Wosz ergänzt: „Michael weiß, was er an den Jungs hat. Schließlich hat er sie ein halbes Jahr erlebt. Ich finde es gut, dass er auf die Jungen setzt.“
Währenddessen hat Heipertz in Schattauer und Kevin Vogt bereits zwei Youngster langfristig an den Verein gebunden, Güngör Kaya soll als nächster einen Profivertrag erhalten. „Es ist zwar noch nichts unterschrieben, aber wir sind uns so weit einig“, berichtet Heipertz. Sein Fazit der zahlreichen Arbeitspapiere, mit denen die Youngster ausgestattet wurden: „Es zeigt sich, dass wir im Nachwuchsbereich gut arbeiten.“

