Top 5 Torhüter

Endrulats Erben - oder "5 aus 1953"

Traurige Berühmtheit erlangte der heute 55-Jährige jedoch im letzten seiner sechs Auftritte für den BVB.

Am 29. April 1978 war er mit Borussia Dortmund bei den Namensvettern aus Mönchengladbach zu Gast. Die Partie – und damit auch Torhüter Endrulat – ging in die Geschichtsbücher ein, denn sie endete in einem Debakel. Der BVB ging am letzten Spieltag mit 0:12 unter, das Ergebnis ist bis heute die höchste Niederlage, die je ein Bundesligist hinnehmen musste. Da es für die „Fohlen“ um die Meisterschaft ging, wird bis heute gerüchtet, dass es seinerzeit nicht mit rechten Dingen zuging.

Diesen Vorwurf muss sich zwar keines der fünf hier gelisteten Teams gefallen lassen. Doch die „tolle“ Bilanz von „nur“ 71 Gegentoren, die die Schwarz-Gelben am Ende der Spielzeit präsentierten, wird keiner der Amateurklubs mehr erreichen.

So wie RevierSport in der „Top 5“ an jedem Montag überprüft, wer – aus welchen Gründen auch immer – die saftigste Packung am Wochenende bekommen hat, war es nun an der Zeit, eine Halbjahresbilanz zu ziehen. Genau 1953 Mannschaften kommen in dieser Rubrik zwischen Bundes- und C-Kreisliga in die Wertung. Die folgenden fünf kassierten in der Hinrunde 2008/09 die meisten Gegentreffer - 869 insgesamt.

Foto: Knopp.

1. Inter Bochum
Seltener war die Diskrepanz zwischen zwei Namensvettern größer. Während der große Cousin aus der Lombardei 0,73 Treffer pro Partie kassierte, waren es bei der Verwandschaft aus dem Revier rund 30 mal so viele! Und im Gegensatz zu den Schützlingen von Jose Mourinho konnte der Bezirksligist, die zu Saisonbeginn an ihn geknüpften Erwartungen überhaupt nicht erfüllen. Spekulierten nach den ersten Runden einige Beobachter noch, ob die Bochumer bis zum Saisonende die Schallmauer von 1.000 Gegentreffern knacken, ernüchterten die Hiobsbotschaften aus der Staffel 14. Ambitionen, Trainerwechsel und schließlich „normale“ Ergebnisse. Liebe Interisti, eure Zeit als Paradiesvogel ist offenbar abgelaufen, viel Glück beim - aussichtslosen? - Abstiegskampf.

2. MSV Moers IV
Das nennen wir einen Prügelknaben aus dem Bilderbuch. C-Kreisliga, vierte Mannschaft - der Meerbecker SV führt das Feld der „Verfolger“ an. Am Niederrhein sind die Wiesen grüner, die Flüsse nasser und die Tabellenkeller tiefer. Und so kommt dem gemütlichen Naturell der Bewohner sicher entgegen, dass der DFB keinen Verein aus der letzten Spielklasse in den Breitensport zwangsversetzt.

3. PSV Oberhausen II
Regelmäßigen Lesern dürfte mittlerweile geläufig sein, dass das „P“ der Oberhausener für „Polizei“ steht. In Krisenzeiten wie heute geht die innere Sicherheit vor Amateurgekicke. Das Resultat dieser Zwickmühle lässt sich in der aktuellen Tabelle der C 2 im Kreis Oberhausen-Bottrop ablesen.

4. SV Westfalia Schalke II
Schalke in der Krise? Die „Königsblauen“ vom Berger Feld sollen mal aufhören zu jammern. Was soll denn der Nachbar vom Schürenkamp sagen? So oder so - das Schalker Motto kann nur „back to the roots“ lauten. Nur zur Information: S04 trug seine Spiele in grauer Vorzeit an der Gelsenkichener Grenzstraße aus. Genau wie der SV Westfalia Schalke heute.

5. Barisspor Bottrop III
Für die Drittvertretung der Bottroper Hallenexperten hat es doch noch gereicht. 110 Buden in 15 Spielen sind fast schon dürftig. Dass Barisspor in dieser Rubrik ein echter Exot ist, hat aber andere Gründe. Denn die Bottroper sind der Streber unter den versetzungsgefährdeten Sorgenkindern. Schon fünf mal blieben sie gegen die Klassenkameraden ungeschlagen. Immer diese Musterschüler, die lieber den Klassenclown mimen als sich auf die Hinterfüße zu setzen sieht der RS-Oberlehrer gar nicht gern. Strafarbeit: 13 Spiele bis zum Zeugnis im Sommer.

Die meisten Gegentore

Die höchsten Niederlagen