Unter widrigen Bedingungen - Schneetreiben und ein völlig aufgeweichter Untergrund erschwerten den Akteuren das Spiel mit dem Kunstleder - war es der zur zweiten Hälfte eingewechselte Emre Camdani der die Hausherren in der 66. Spielminute mit seinem Tor zum 2:1-Endstand auf die Siegerstraße brachte.
Zuvor hatte Daniel Pyplok die Süd-Duisburger in Führung gebracht (32.), ehe Michael Fuchs für die Gäste ausgleichen konnte (63.).
„Wir haben derzeit keinen echten ‚Knipser’ in unseren Reihen“, ahnte 98-Co-Trainer Helmut Trautmann bereits vor dem Anpfiff an der Spickerstraße, dass es mit dem Toreschießen auch diesmal schwierig werden würde. Der Assistenzcoach sollte Recht behalten. Zwar kamen die Gastgeber besser in die Partie als der Mülheimer Konkurrent, doch klare Torchancen blieben erst einmal Mangelware.

Die Hausherren auf dem Vormarsch: Der TuSpo dominierte das Match, ließ jedoch zu viele Chancen ungenutzt.
Die wenigen Gelegenheiten, die das RSV-Abwehrbollwerk dennoch zuließ, konnte die spielbestimmende Elf zunächst nicht nutzen. Erst AdburrahmanYetüt vermochte mit einem seiner Vorstöße die linke Abwehrseite der Gäste nachhaltig zu verwirren. Pyplok zeigte sich als Profiteur der hervorragenden Vorarbeit des Duisburger „Linienflitzers“ kaltschnäuzig und schob zur bis dahin völlig verdienten Führung für die Platzherren ein.
Dass der TuSpo in den verbleibenden Minuten bis zum Halbzeitpfiff den Sack nicht zu machen konnte, passte einmal mehr ins Bild der letzten Wochen. „Mit der Chancenverwertung ist das immer die gleiche Nummer“, schimpfte ein zur Pause trotz der Führung nicht zufriedener Keldermann und hatte dabei wohl vor allem den vergebenen Hochkaräter von Erdal Disoglu vor Augen. Der Huckinger hatte kurz vor dem Pausentee die Vorentscheidung auf dem Schlappen, vergab jedoch aus aussichtsreicher Position.

Sahen einen Sieg ihres Teams: Das Huckinger Trainer-Duo Michael Keldermann (links) und Helmut Trautmann.
Und so unkte TuSpo-Pressesprecher Axel Buschmann in der Halbzeit: „Und jetzt kassieren wir gleich wieder den Ausgleich.“ Buschmann sollte Recht behalten. Nach einer guten Stunde stand Fuchs goldrichtig und brachte sein Team zurück ins Spiel. Doch der Mann des Spiels trug das blaue Trikot der Huckinger. Camdani, für den glücklosen Disoglu für die zweiten 45 Minuten ins Spiel gekommen, traf nur drei Minuten später mit einem sehenswerten Freistoß genau ins Schwarze. Was aus dem Spiel heraus nicht klappte, gelang wenigstens per Standartsituation.
So war nun wieder der Kontrahent aus der Ruhrstadt gefordert. Doch der RSV leistete sich einen Fehlpass nach dem anderen, was Gästecoach Herbert Stoffmehl nach der Partie bissig zu kommentieren wusste: „Was wir rein spielerisch geboten haben, war katastrophal.“ Das Fazit des Mülheimer Übungsleiters viel ebenfalls recht deutlich aus: „Wir haben verdient verloren. Das war ein ganz schlechtes Spiel meiner Mannschaft.“

Maßarbeit: Der Siegtreffer für den TuSpo viel per Freistoß.
Auf Seiten der Sieger hörte sich das Resümee da schon etwas freundlicher an: „Wir haben drei Punkte im Sack“, zeigte sich Co-Trainer Trautmann mit dem Ergebnis zufrieden. Coach Keldermann und Siegtorschütze Camdani waren sich in ihrer Matchbewertung einig: „Wir haben verdient gewonnen, hätten allerdings deutlich öfter treffen müssen.“
Durch den Sieg rangiert der Turn-und Sportverein nun mit 36 Zählern auf Rang vier und hat den zur Relegation berechtigenden zweiten Rang fest im Visier.


