MSV: Bruno Soares und Niko Zugcic sind im Probetraining

Der Nachbar setzt zum großen Sprung an

Seit Anfang der Woche trainieren Bruno Soares Rosa und Niko Zugcic bei den „Zebras“ mit und kämpfen für einen Vertrag ab Sommer. „Beide machen einen sehr guten Eindruck“, reibt sich Peter Neururer die Hände. Der 27-jährige Brasilianer Soares stellte sich erst beim FC Schalke 04 vor, nun ist der Mittelfeldakteur bei den „Zebras“. Den Kontakt stellte sein Berater Hannes Bongartz her. Soares ist noch bis zum morgigen Freitag in Deutschland, bevor es zum brasilianischen Erstligisten Portuguesa SP zurück geht.

Zugcic lebt bereits im Revier und kickt derzeit für den Landesligisten SSV Buer. „Der Platz ist direkt vor meiner Haustür“, ist Neururer auf den 21-jährigen „Nachbarn“ aufmerksam geworden und nimmt ihn nun mit an die Wedau.
Sein Vater Ivan spielte sieben Jahre für den VfL Bochum in der Bundesliga. „Und da würde ich auch gerne hin“, lacht der Youngster, schätzt seine Situation aber realistisch ein. „Das ist ein sehr großer Sprung. Ich fühle mich natürlich geehrt, in Duisburg vorspielen zu dürfen und werde mein Bestes geben. Aber Gedanken über meine Zukunft will ich mir nicht machen, sondern mich nur auf diese Chance konzentrieren.“

Und die ist für den linken Außenbahnmotor anscheinend sehr groß. „Niko hat eine Menge Potenzial“, meint Neururer.
Zugcic selbst gibt indes zu: „Das Tempo und die Zweikämpfe sind schon intensiver. Da muss ich durchgehend hochkonzentriert sein. In taktischer Hinsicht habe ich auch noch das ein oder andere Defizit, aber ich traue mir die Aufgabe zu.“

An der Playstation hat er bereits internationale Erfahrung bei „Pro Evolution Soccer“ mit Arsenal London gesammelt. Und nun soll es auch in der Realität für ihn nach oben gehen. „Die Jungs sind alle in Ordnung und haben mich gut aufgenommen“, hat Zugcic bereits ein längeres Gespräch mit Bernd Korzynietz geführt.

Doch wenn dieser am Sonntag gegen die Münchener „Löwen“ auflaufen wird, steht für den gebürtigen Gelsenkirchener wieder der graue Alltag gegen den SV Sodingen auf dem Plan. „Im Moment sehe ich noch keine Probleme, mit dem Spagat fertig zu werden“, geht der Schalke-Anhänger die Aufgabe ganz locker an. „Es ist am Ende so oder so eine großartige Erfahrung für mich.“

Und wer weiß, vielleicht herrscht ja bald schon in Gelsenkirchen rege Betriebsamkeit, wenn sich die Familie Zugcic immer auf den Weg nach Duisburg machen wird.