Den Zähler ließ sich der Gast nicht nehmen. ETB-Coach Klaus Berge gab ehrlich zu: "Wenn Wattenscheid gewonnen hätte, wäre das nicht unverdient gewesen, denn sie haben klasse gespielt."
Die SGW verbuchte die Führung durch Stürmer Vincenzo Burgio, der einen Schussversuch von Bulut Aksoy aus einem Meter über die Linie drückte (27.). Der ETB schlug sofort zurück, Routinier Elvir Saracevic markierte den Ausgleich (30.). Nach einem Freistoß von Kamil Bednarski war der Kapitän aus sechs Metern zur Stelle. Helmig: „Wir waren von Anfang an sehr bissig und haben viel über die Flügel gespielt, weil wir wussten, dass der ETB die Mitte sehr gut zumacht. Wir sind verdient in Führung gegangen und haben das 1:1 gut weggesteckt."
SGW 09: Kunz – Köksal, Keller, Schweer, Hensel – Yilmaz, Toku, Schreier, Yesilmen – Aksoy (90. Ropkas), Burgio (80. Diaz)
Schiedsrichter: Marc Frömel (Ibbenbüren) Tore: 0:1 Burgio (27.), 1:1 Saracevic (30.), 1:2 Burgio (38.), 2:2 Westerhoff (89.)
Zuschauer: 600
Gelb-Rote Karte: Finnern (84. / wiederholtes Foulspiel)
Rote Karte: Schreier (82. / Nachtreten)
Berge dachte über ein mögliches anderes Match-Drehbuch nach: "In der ersten Halbzeit wurde uns ein Treffer nicht anerkannt, was sehr fragwürdig war. Dazu vergaben wir eine glasklare Torchance durch Elvir Saracevic." Der aber bei der Egalisierung zeigte, dass er sein Handwerk versteht.
Burgio zeigte sich noch einmal. Aus dem Gewühl heraus versenkte er den Ball in der rechten Ecke zum 1:2 (38.). Helmig: "Auf dem schwer bespielbaren Platz haben wir die erneute Führung richtig klasse rausgearbeitet." Bis dahin musste Berge seine Formation bereits einmal ungewollt ändern. "Wir stellten wegen der Verletzung von Sascha Höhle um. Das alles ist natürlich für eine Mannschaft nicht einfach, wenn sie kaum Spielpraxis hat."
Für den späten Ausgleich der Gastgeber war der eingewechselte Sebastian Westerhoff verantwortlich. Mit letztem Einsatz traf er aus neun Metern zum 2:2-Endstand in die linke Torecke (89.). Vorab hatten sich schon ETBs Christopher Finnern (84., Gelb-Rot) und SGWs Maximalian Schreier (82., Rot wegen Nachtretens) verabschiedet.
Berge zollte Lob: "Unser 2:2 fiel eher aus dem Nichts. Es ist aber nicht das erste Mal, dass meine Mannschaft noch eine Niederlage abwendet und das ist ihr hoch anzurechnen." Helmig haderte mit dem späten Gegentreffer: "Trotz guter Chancen ist uns kein weiteres Tor gelungen. Wenn wir das 3:1 gemacht hätten, wären wir wohl als Sieger vom Platz gegangen." Dimitrios Ropkas hätte den Trainer Sekunden vor dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Marc Frömel (Ibbenbüren) glücklich machen können - er tat es nicht.
Berge zeigte sich enspannt: "Nach dieser langen Vorbereitung hilft uns der Punkt erst einmal weiter, denn wir konnten ein Negativerlebnis abwenden und können nun mit mehr Gelassenheit und Ruhe die Dinge angehen." Wozu auch die Trainerfrage gehört, Berges Vertrag endet am 30. Juni.


