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Sportstadt Bottrop: VfB Bottrop - 1963 Meister der 2. Liga West
Blick in die Bottroper Sportgeschichte

Was haben Dieter Renz, Bottrops bekanntester Sportler überhaupt, Diethelm Ferner und der VfB Bottrop sowie die Familie Fischedick gemeinsam? Ihre Namen stehen für die herausragenden Kapitel der Bottroper Sportgeschichte, an die wir an dieser Stelle gerne erinnern möchten.

Dieter Renz (Boxen)

Dieter Renz war wohl der beste Bottroper Boxer aller Zeiten. Vor und nach seinem Tod gab es in Bottrop keinen Boxer, der ihm das Wasser reichen konnte. Renz starb im Jahre 1969 im Alter von 26 Jahren bei einer Wanderung in den Schweizer Alpen, als er in eine 100 Meter tiefe Schlucht stürzte.

Frenetischer Empfang für Dieter Renz nach einer seiner drei Deutschen Meisterschaften im Boxen

„Er war ein Sportler durch und durch. Ein ganz ruhiger, lieber und zufriedener Mensch“, erzählt Hans Mazurek, ein früherer Vereinskollege von den Bottroper Boxfreunden.Renz feierte in den 60er Jahren große Erfolge im Amateurboxen, wurde dreimal Deutscher Meister und boxte sich ein Jahr vor seinem tödlichen Unfall bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko bis ins Achtelfinale. Vor den Spielen im Rahmen eines Länderkampfs gegen die USA bezwang der Bottroper den späteren Olympiasieger George Foreman, sein wohl größter Erfolg.

Vielen Bottropern ist er noch heute stets präsent, denn die 1971 erbaute Sporthalle an der Hans-Böckler-Straße wurde auf seinen Namen getauft. „Eine einmalige Sache, dass eine Sportstätte nach einem Amateurboxer benannt wird“, berichtet Eduard Schwabe, 1. Vorsitzender der Boxfreunde Bottrop mit Stolz. In der Halle ist eine Vitrine mit Erinnerungsstücken – unter anderem Pokale und Urkunden von Renz - ausgestellt.

Mazurek hat noch eine Anekdote parat, die den besonderen Charakter des Bottroper Sportidols herausstellt. „Einmal hatte ein Gegner von Dieter zu einem Boxwettkampf seine Boxstiefel vergessen. Er lieh ihm dann sein zweites Paar. Am Ende des Kampfes schenkte der Dieter ihm die Schuhe sogar.“

VfB Bottrop (Fußball)

Wenn man heute über den VfB Bottrop spricht, bestimmen wohl überwiegend Themen aus vergangenen Tagen die Gespräche. Der traditionsreichste und bekannteste Fußballverein aus Bottrop hatte seine goldenen Zeiten in den 1950er und 60er Jahren. Aktuell fristet der ruhmreiche Klub vom Jahnstadion sein Dasein nur noch in der siebtklassigen Bezirksliga 3 Niederrhein.
„In Bottrop herrscht eine erschwerte Situation. In der Stadt ringen über 20 Vereine um potenzielle Sponsoren“, erklärt der 1. Vorsitzende des VfB, Benedikt Mies, die schwierige Lage im hiesigen Fußball.

Ein Blick in die Geschichte hilft da, um den Alltag zu erhellen. 1963 war es, als der VfB Bottrop die Meisterschaft in der 2. Liga West in den westen des Reviers holte. „Die Mannschaft hatte eine Klasse, die war beeindruckend. Fred Bockholt stand damals im Tor, mit dem bin ich auf einer Straße groß geworden“, schwärmt Mies noch jetzt von diesem Triumph. Durch die Einführung der Fußball Bundesliga blieb dem VfB allerdings der Aufstieg in die höchste deutsche Spielklasse verwehrt.

1955 gehörte die Mannschaft des VfB Bottrop noch zu den besten Fußballern in der Region

Fred Bockholt, Werner Biskup und Diethelm Ferner sind wohl bis heute die besten Bottroper Fußballer. „Didi war der klassische Zehner, ein offensiv starker Spieler“, nickt Mies. Ferner wechselte später von Bottrop zu Werder Bremen, bis er nach sechs Jahren wieder ins Ruhrgebiet zu Rot-Weiss Essen zurückkehrte. „Fred und Werner sind beide in der VfB-Jugend groß geworden“, sehnt sich Mies 46 Jahre nach den besten Zeiten des Klubs wieder nach Spielern dieser Klasse.

Familie Fischedick (Badminton)

Selten steht ein Name mit einer Sportart so eng in Verbindung wie in Bottrop der Name Fischedick mit Badminton. Marlies und Hans Fischedick gründeten 1975 die Bottroper Badminton Gemeinschaft und waren über 30 Jahre im Vorstand aktiv. Doch ihr Sohn Michael scheint seine Eltern sowohl sportlich als auch in ehrenamtlicher Position zu übertrumpfen.

Der Name Fischedick steht in Bottrop für fast vier Jahrzehnte Badminton-Geschichte, Michael ist noch heute Vorsitzender der BBG

Michael Fischedick war mehrfacher Deutscher Nachwuchsmeister in verschiedenen Altersklassen. Seit 1989 ist der Musical-Fan 1. Vorsitzender des Vereins. „Ich widme mich eigentlich ganz dem Badminton-Sport“, erklärt der Bottroper, der vergleichsweise spät im Alter von zehn Jahren mit dem Rückschlagsport angefangen hat.

„Meine Eltern haben sich beim Badminton kennen gelernt, alle drei Söhne waren begeisterte Badmintonspieler“, beschreibt der 44-Jährige den Mittelpunkt des Familienlebens.
Vor zwei Jahren wurde der Ausbilder für Elektroniker bei der ELE GmbH amtsmüde und hatte vor, den Posten des 1. Vorsitzenden niederzulegen. „Doch unter anderem wegen der ‚German Junior Meisterschaften‘, die seit 18 Jahren hier in Bottrop stattfinden, habe ich mich dazu entschlossen weiter zu arbeiten.“

Der Höhepunkt seiner sportlichen Karriere war 1984 der Sieg mit Matthias Klein im Doppel bei den Internationalen Meisterschaften in Belgien. „Daran erinnere ich mich natürlich gerne zurück. Heute spielt der Rücken aber nicht mehr mit“, gibt Fischedick zu. Doch es juckt immer noch und ganz ohne Badminton geht es nicht.

Kurz Notiert / Amateurfußballnews

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