Zu Beginn der Partie trug er eine Maske. „Ich habe mir vor drei Wochen gegen Kapellen die Nase gebrochen“, klärte Prostka auf. „Der Knochen ist noch nicht so stabil, dass ich ohne Maske spielen sollte.“ Das tat er allerdings ab der 15. Spielminute dann doch. „Ich war in meinem Sichtfeld zu sehr eingeschränkt“, gab der Schlussmann zu Protokoll. Gut für Solingen, denn der 28-Jährige wurde im Verlauf der Partie zum meistbeschäftigten Mann.
Solingen: Prostka – Esselborn, Weiß, Kowski, Nedeljkovic – Sibilski, Cozza, Montag, S. Meier (90. Kaplan) – Lopez-Torres, Czajor.
Schiedsrichter: Lang (Essen).
Zuschauer: 1.680.
Gelbe Karten: Stankiewicz, Hupperts – Montag, Weiß, Czajor.
Das „Spiel der Spiele“ wurde mit einer 15-minütigen Verspätung angepfiffen, da sich um 15 Uhr noch viele Fans vor den Toren befanden. Und Speldorf wollte von Beginn nichts dem Zufall überlassen. Gegen Oktay Güney (30./31./56.) hatte Prostka noch viel Glück, dass dieser das Tor aus guten Positionen nicht traf. „Wenn es einen Fußballgott geben würde, hätten wir heute gewonnen“, harderte VfB-Coach Dirk Wißel mit der Chancenverwertung. Gegen Kadir Mutluer (44.), Hasan Ramadani (47.) und Alexander Scheelen (51.) parierte der Union-Keeper jedoch stark.
Doch der zitierte „Fußballgott“ hätte dann wohl auf der anderen Seite auch dafür gesorgt, dass Miguel Lopez-Torres in der 37. Minute die erste Chance für Solingen genutzt hätte. Christian Flüth konnte in letzter Sekunde vor dem Solinger Torjäger klären. „Wir haben gut dagegen gehalten“, äußerte sich der Keeper nach dem Spiel.
Obgleich des optischen Vorteils auf Seiten der Mülheimer, sprach Solingens Sportlicher Leiter Thomas Brdaric nach dem Spiel von einer „ausgeglichenen Begegnung. Was Speldorf gezeigt hat, war doch auch nicht produktiv. Die Nervosität war auf beiden Seiten zu sehen. Wer hier das erste Tor macht, gewinnt die Partie auch am Ende.“ Für den Ex-Profi von Bayer Leverkusen war es „wichtig, dass wir den Abstand wahren konnten und es jetzt wieder selbst in der Hand haben“.
VfB-Coach Dirk Wißel hingegen ärgerte sich nach dem Abpfiff: „Es tut mir weh, zu sehen, dass wir fast 70 Prozent Ballbesitz haben und nichts Zählbares rausspringt.“
Somit bleibt es beim Zwei-Punkte-Vorsprung der Solinger (60) auf den VfB (58). Speldorfs Kapitän Dennis Hupperts: „Heute war sicher mehr drin, aber auch Solingen wird noch straucheln. Und dann sind wir da!“

