Westfalenliga 1: Expertentipp von Wiedenbrücks Geschäftsführer Detlev Hagenkord

Matchball gegen Emsdetten

In Lippstadt haben sich die Ereignisse in den vergangenen Tagen überschlagen. Nach der Entlassung von Coach Holger Wortmann nach dem 1:1 am Gründonnerstag gegen Rhynern hielt sich sein Nachfolger, der bisherige "Co", Dierk Meinke, nur vier Tage im Amt.

Unmittelbar nach dem 1:1 im Nachholspiel am Gründonnerstag gegen Westfalia Rhynern schmiss der SV Lippstadt seinen Coach Holger Wortmann raus. Für ihn übernimmt vorerst "Co" Dierk Meincke das Ruder.

Das Tabellenschlusslicht gibt sich noch nicht auf. Elf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer sind eine Menge. Doch man hegt bei GW Nottuln noch berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt.

Die Gerüchteküche brodelt. In der Westfalenliga 1 herrscht momentan viel Gesprächsbedarf. Einige Klubs, darunter auch der SV Lippstadt, haben schon bessere Zeiten erlebt und stecken in finanziellen Schwierigkeiten (RS berichtete). Gespannt blickt die Liga deshalb auf den kommenden Spieltag.

Nach zwei Jahren, die vom Kampf um den Klassenerhalt geprägt waren, hat sich der SuS Neuenkirchen mittlerweile in der Verbands- beziehungsweise Westfalenliga 1 etabliert. Mit 24 Punkten aus 15 Spielen ist Trainer Stefan Henning durchaus einverstanden.

Mit nur einem Punkt aus den ersten sechs Partien hat die Spielvereinigung Brakel einen katastrophalen Start in die Saison hingelegt. Inzwischen hat sich die Truppe von Trainer Hans-Jürgen Prüfer, der den nächsten Spieltag tippt, aber gefangen.

Am 15. Spieltag der Westfalenliga 1 steht der Kampf um den Klassenerhalt im Mittelpunkt, die vier Teams aus dem Keller treffen direkt aufeinander. Zu ihnen gehört Borussia Emsdetten, das die Spielvereinigung Erkenschwick empfängt. Für Trainer Klaus Hüweler ist es keine Überraschung, dass er mit seiner Truppe ums Überleben in der Klasse kämpfen muss.

Mit fünf Spielen ohne Niederlage in Folge hat sich der TuS Dornberg aus dem Keller geschossen. Am vergangenen Sonntag ließ der Aufsteiger aus Bielefeld sogar mit einem 4:0-Sieg beim TuS Hiltrup aufhorchen.

Mit der 0:1-Heimniederlage gegen den TuS Hiltrup hat sich die Spielvereinigung Emsdetten 05 am vergangenen Sonntag wieder aus dem oberen Tabellendrittel verabschiedet. Andreas Höppner ist dennoch mit dem bisherigen Abschneiden seiner Mannschaft nicht unzufrieden.

Als einer der Absteiger aus der Oberliga Westfalen wurde der FC Eintracht Rheine vor Saisonbeginn zumindest zum erweiterten Favoritenkreis auf die sofortige Rückkehr in die nächst höhere Etage gehandelt. Bisher konnte die Truppe von Trainer Hans-Dieter Jürgens diesem Anspruch aber nicht gerecht werden und dümpelt im Tabellenmittelfeld herum.

Die Bilanz des SC Wiedenbrück ist schlichtweg Ehrfurcht gebietend: Der Spitzenreiter hat nicht nur alle bisherigen zehn Saisonspiele gewonnen, sondern stellt auch die - mit Abstand! - beste Offensive und Verteidigung der Liga. Dafür zollen auch die Verantwortlichen im kleinen Horn bei Erwitte Respekt.

Nach sechs Jahren als Trainer der Rhynerner Reserve, die er von der Kreisliga bis an die Spitze der Landesliga führte, steht Alf Dambrowsky am heutigen Sonntag zum ersten Mal als Cheftrainer der Westfalia an der Seitenlinie.

Nach dem holprigen Saisonbeginn hat sich die Westfalia zuletzt zwar gefangen, dennoch sieht Rhynerns Fußball-Geschäftsführer Arnd Beuning noch enormen Steigerungsbedarf. „Unsere Leistungen sind zwar stetig besser geworden, aber wenn wir nicht endlich eine gewisse Konstanz an den Tag legen, wird es schwer, oben dran zu bleiben.“

Der sportliche Tiefflug der Erkenschwicker sorgt am "Stimberg" für Ernüchterung. Andre Oberlin, Fanbeauftragter der Spielvereinigung, hat bei den Anhängern eine gewisse Katerstimmung ausgemacht. "Es kommt zwar nicht überraschend, aber die Enttäuschung ist da. Wichtig ist, dass wir in Sichtweite zu den Nichtabstiegsplätzen bleiben. Wenn wir heute in Dornberg gewinnen, ziehen wir an denen vorbei und die Sache sieht wieder besser aus."

Davaria Davensberg galt in den vergangenen Jahren oft als Geheimtipp für den Aufstieg in die bisherige Oberliga. Diese Zeiten sind vorbei, in Ascheberg muss man sich nun bescheidenere Ziele setzen. "Wir haben einen Generationswechsel hinter uns und daher alle Gedankenspiele an die NRW-Liga verworfen", gibt SV-Spielertrainer Heiko Ueding zu.

Die Spielvereinigung hechelt noch immer ihrem ersten Saisondreier hinterher. Trainer Jürgen Klahs kann beim Derby in Rhynern personell zwar aus dem Vollen schöpfen, doch die Erwartungen sind gegen die Westfalia eher gedämpft. Jürgen hat sich Rhynern gegen Davensberg angeschaut und die ganze Woche vor diesem Gegner gewarnt“, berichtet sein „Co“ Manfred Polfuß. „Uns erwartet eine sehr spielstarke Truppe. Es wird eine schwere Aufgabe, dort einen Blumentopf zu gewinnen.“

Die deutliche Niederlage des TuS gegen Rhynern hat in Hiltrup die Verantwortlichen auf den Plan gerufen. „Unsere gesamte Offensive hat versagt“, redet der Sportliche Leiter Rolf Neuhaus Klartext. Doch trotz der jüngsten Packung sieht der Funktionär den Start als gelungen an.

Stolze vier Teams haben in der Westfalenliga 1 mit jeweils neun Punkten einen optimalen Start hingelegt. Dazu gehört nicht unerwartet der SC Wiedenbrück, dessen Trainer Thomas Stratos beim Expertentipp auf Ausrutscher der Konkurrenz aus Paderborn, Lippstadt und Horn hofft.

Erkenschwick ist nach zwei Spieltagen in der Westfalenliga zwar noch ungeschlagen, steht aber auch noch ohne Dreier da. Auf diesen schielen die Kicker aus dem „Stimberg“-Stadion beim Kick gegen Erlinghausen.