„An diesem Tag ist ja auch das Champions-Legaue-Finale“, erzählt Pickenäcker. „Deshalb geht es bei uns so früh los.“
Eigentlich sollte das Endspiel auf neutralem Boden im Oberhausener Niederrheinstadion über die Bühne gehen. „Aber das hätten wir mieten müssen“, schränkt Pickenäcker ein. „Nachdem wir die Kosten mit den zuerwartenden Einnahmen gegengerechnet haben, hätte sich die Sache bei unseren leeren Vereinkassen nicht gelohnt.“ Und weil der Umbau des eigenen Ruhrstadions noch nicht abgeschlossen ist, steht den Mülheimer keine Austragungsstätte zur Verfügung. „Dieses Highlight kommt für die Stadt Mülheim zwei Jahre zu früh. Es wird Zeit, dass wir unsere eigene Arena bekommen, damit wir solche Partien ausrichten können“, macht der Funktionär deutlich.
Als Nachteil sieht er das Heimspiel für RWE auf keinen Fall.
„Wenn man unsere Auswärtsbilanz sieht, ist es ein Vorteil. Außerdem haben unsere Spieler den Traum, einmal an der legendären Hafenstraße aufzulaufen“, kann der ehemalige RWE-Profi den Wunsch verstehen, denn schließlich zählte er jahrelang bei den „Roten“ zu den Leistungsträgern und ist immer noch in der Traditions-Elf aktiv. „Die Atmosphäre ist einfach einzigartig und ich freue mich auf meine Rückkehr.“ Das gilt auch für Coach Dirk Wißel und Abwehrrecke „Baba“ Stankiewicz. Denn das Duo schnürte sich ebenfalls für RWE die Schuhe.
Die aktuellen Vorkommnisse beim Revier-Nachbarn will Pickenäcker aber nicht kommentieren: „Natürlich verfolge ich die Situation, bin aber zu weit weg, um mir ein Urteil erlauben zu können. Doch die Amtszeit des Herrn Middendorp ist schon erstaunlich. Ich hoffe einfach, dass es für RWE irgendwann auch mal wieder aufwärts geht, damit die einzigartigen Anhänger wieder höherklassigen Fußball geboten bekommen.“
Den fordert er aber schon jetzt von seiner Elf. Denn nach wie vor hinkt Speldorf der Union aus Solingen im Aufstiegsrennen hinterher. Doch Pickenäcker blickt ganz gelassen auf die restlichen sechs Saisonspiele: „Ich bin nach wie vor vom Aufstieg überzeugt. Wir sind qualitativ einfach besser als Solingen. Auch wenn man vor der Leistung der Union den Hut ziehen muss, werden sie nicht alle ausstehenden Partien gewinnen.“ Aber der VfB? Pickenäcker: „Es wird so laufen, dass wir am Ende einen Zähler mehr auf dem Konto haben werden.“

