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Schiedsrichter-Comeback: Dieter Kopreks langer Kampf
„Ich habe einfach nie aufgegeben“

Zum ersten Mal riss das Kreuzband im rechten Knie im Winter 2008 bei den Hallenstadtmeisterschaften. Zwei Mal musste Dieter Koprek danach unter‘s Messer, wobei die Operationen alles andere als gut verliefen. Monatelang quälte er sich durch Reha-Maßnahmen, um dann sieben Monate später sein Comeback in der Landesliga zu geben.

Die Freude darüber währte aber nur kurz, denn Kopreks Kreuzband machte nicht mit und riss zum wiederholten Mal. Ein herber Rückschlag für jeden Fußballer, doch das Kicken überlässt der 41-Jährige ohnehin anderen, denn er ist der Mann mit der Pfeife im Mund. Einer, der auch nach diesem Rückschlag nicht aufgegeben hat.

Koprek ist Schlussmann der Schiedsrichter-Mannschaft

Ob in Gelb, Schwarz-Weiß oder Rot, die Farben seines Jerseys varieren jedes Wochenende und werden den Trikotsätzen der Gegner angepasst. Seit September 2000 ist er als Schiedrichter des Essener Fußballkreises 12 im Einsatz, wo er Partien der Bezirksliga pfeift. Zudem besitzt Koprek die Qualifikation, eine Klasse höher in der Landesliga an der Seitenlinie zu assistieren.

Der Heimatverein des Unparteiischen ist der FC Kray, der ihn auch gerne mal als Torhüter für die Schiedsrichter-Masters abstellt. So auch im Winter 2008, als Koprek für den Kreis 12 bei den Hallenstadtmeisterschaften antrat. Im Großen und Ganzen eine runde Sache, denn die Auswahl, die von Ex-Verbandsliga-Coach Norbert Hillebrand angeführten „Schiris“, war erst im Finale zu stoppen, doch da ist es schon um das Knie von Dieter Koprek geschehen. Der 41-jährige Bauleiter reißt sich das Kreuzband und muss in den nächsten Monaten erst einmal auf Fußball verzichten.

Beim ersten Comeback passiert der Super-GAU

Die eigentlichen Hiobsbotschaften folgen aber erst nach der ersten Operation. „Da ist einiges nicht gut gelaufen“, berichtet Koprek. Er muss ein zweites Mal operiert werden. Fleißig kämpft er sich in der Reha zurück und kehrt sieben Monate später auf die Fußballbühne zurück. In der Landesliga, wo er „unter Beobachtung“ steht, assistiert er an der Seitenlinie. Sein Comeback missglückt völlig, denn das Kreuzband reißt zum wiederholten Mal und wieder steht er vor dem selben Prozedere und zieht die Rehabilitation, trotz seines „hohen Fußballeralters“ von 41 Jahren durch.

„Ich habe einfach nie aufgegeben, weil ich es noch mal wissen wollte“, erklärte er seine Entscheidung. Lange Zeit erscheint Kopreks Name nicht auf den Spielberichten der Bezirks- oder Landesliga. Doch das Warten hatte irgendwann ein Ende, denn Koprek kehrt Anfang des Jahres zurück und dieses Mal hält Gott sei Dank auch das lädierte Knie. Dementsprechend erleichtert war Koprek danach.

Ansetzung im Pokalfinale als Belohnung vom Kreis

Als ihm dann auch noch Michael Krutz, beim Kreis 12 für die Ansetzungen der Seniorenspiele zuständig, darüber in Kenntnis setzt, dass er das Finale des Kresipokals zwischen dem NRW-Ligisten ETB SW Essen und A-Ligist Borussia Byfang pfeifen wird, sieht er sich in seiner Entscheidung bestätigt. „Man hat mir gesagt, dass sei eine Belohnung für die guten Leistungen, die ich trotz meiner langen Abwesenheit gebracht habe“, freut sich Koprek und fügt hinzu: „So ein Endspiel hat man doch auch nur einmal in seiner Karierre. Und dass ich es nach dieser Verletzung geschafft habe, ist umso schöner“.

Der Favorit setzt sich erwartungsgemäß mit 3:0 durch und das gesamte Spiel läuft ebenso rund, wie der Spielleiter in rot. „Es hat sehr viel Spaß gemacht“, beschreibt Koprek die neunzig Minuten. „Viele Zuschauer waren da und ich musste lediglich eine gelbe Karte zeigen“, freut er sich über den fairen Ablauf.

Nun ist für den Krayer Koprek zwar eine Pause angesagt, jedoch nur, weil die aktuelle Spielzeit beendet ist. Im August geht es wieder weiter - dann hoffentlich auch mit einem gesunden Dieter Koprek.

Kurz Notiert / Amateurfußballnews

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