Unbeschreiblich arrogant und dumm ...
„Habt Ihr keine anderen Sorgen?“, - möchte man ausnahmslos alle Beteiligten fragen. Als „bekennender Nicht-Fan“ erlaube ich mir, die Meinung eines Außenstehenden zu beschreiben, der mit dieser Meinung sicherlich nicht alleine dasteht.
Dieser Verein hat bereits eine unglaublich lange Liste von Skandalen abgearbeitet, von denen leider viele eindeutig unterhalb einer empfundenen „guten Geschmacks-Ebene“ lagen. Neben der kostspieligen Insolvenz und deren Begleitumstände waren die skandalösen Streitereien konkurrierender Fan-Gruppierungen die wohl abscheulichsten Vorkommnisse, mit denen dieser Verein sich nicht nur selbst bundesweit bis auf die Knochen blamiert hat, die Stadt Aachen und die gesamte Region wurden ebenso in Mitleidenschaft gezogen.
Aktuell steuert man wieder einmal zielsicher der nächsten finanziellen Katastrophe entgegen und diskutiert, gleichermaßen ungeniert wie ergebnislos, seit Monaten bereits den Verkauf der Profi-Fußball-GmbH. Genau in dieser Phase erlauben sich die sagenhaften „Weltbesten Fans der Welt“ schon wieder eine Demonstration ihrer Grabenkämpfe, die sie nicht nur weiterhin unverzagt untereinander austragen, sondern selbstredend auch gegen das Establishment, sprich gegen die Verantwortlichen im Vorstand.
„Habt Ihr noch alle Tassen im Schrank?“, - die Frage wäre durchaus angebracht. Ich gehöre nachweislich nicht zu den größten Befürwortern der aktuellen Führungsriege, aber hinsichtlich deren Bemühungen, sich den Anhängern der Pyro-Technik durch konkrete Maßnahmen entgegen zu stellen, findet uneingeschränkt meine Zustimmung. Ob und wie dieses Bemühen hätte anders gestaltet werden können, ist völlig zweitrangig. Der Vorstand wird am Ende der Saison zur Verantwortung gezogen, entsprechend hat er das Recht und die Pflicht, allen Störenfrieden die Grenzen aufzuzeigen.
In früheren Jahren wollten sich damals Verantwortliche bei erkennbaren „rechten“ Fan-Problemen besonders clever aus der Verantwortung stehlen, als sie behaupteten, Fußball sei generell unpolitisch. Sie glaubten, sich in einer solch feigen Art und Weise um eine erforderliche Stellungnahme und um eine eindeutige Positionsbestimmung drücken zu können. Ein Irrglaube in vielerlei Hinsicht, wie sich später herausstellte.
Zuerst kommt der Verein, dann seine Fans. Dass die Fans nicht zwangsläufig den Verein abbilden, wird spätestens dann greifbar, wenn gegenläufige Gruppen aufeinander treffen. Konnte man früher noch zwischen „rechts“ und „links“ wählen, muss man sich heute anscheinend mit der richtigen „Wink- und Wedel-Technik“ beim frenetischen Dauer-Jubeln beschäftigen. Folgt man den Diskussionen in den verschiedenen Foren gewinnt man schnell den Eindruck, dass viele so genannte Fans, insbesondere aus der Gruppe der Überzeugungstäter und Chefideologen, lediglich eine Bühne zur Selbstdarstellung und für ein ihrer Meinung nach vergnügliches Gemeinschaftserlebnis suchen.
Was auf den ersten Blick harmlos erscheinen mag, ist in Wirklichkeit ein Kampf um Macht. Jeder weiß, mit welch drängenden realen Problemen sich der aktuelle Vorstand abmüht und wie schwer er sich seit Jahren bereits mit einigen „Problemfans“ tut. Alle, die unter den aktuell schwierigen Bedingungen weiterhin und vorrangig an gutem Fußball interessiert sind, sollten diesbezüglich Farbe bekennen und sich solidarisch dem Vorstand gegenüber zeigen.