Ich würde an dieser Stelle gerne mal eine neue Betrachtungsweise aufzeichnen. Wir zermatern uns hier jetzt ausgibig den Gripskasten, welcher Trainer für uns der Richtige sein könnte. Dabei war ich mit dem letzten eigentlich überhaupt nicht so unzufrieden. Menschlich war er, soweit ich das beurteilen kann, wirklich tadellos. Seine ruhige und sachliche Art hat mir eigentlich auch sehr gut gefallen.
Woran es nun gelegen haben könnte, dass die Roten wieder einmal nicht in die Spur gefunden haben und von Beginn an der Musik hinterherlaufen müssen, das wissen wir irgendwie alle nicht.
Ob es im letzten Jahr klug war, so lange an Heimann festzuhalten lassen wir mal dahingestellt. Letztlich hat er sein Vertrauen aber Heller ausgesprochen, der es inzwischen auch bereits mehrfach zurückgezahlt hat. Ich kann mich eigentlich kaum an ein Spiel erinnern, wo uns Heimann einen Punkt festgehalten hatte. Heller war in dieser Spielzeit auf diesem Gebiet schon mehrfach aktiv. Als Maier in Wattenscheid kurz nach seiner gelben Karten von SD in die Innenverteidigung beordert wurde hatte ich gleich die Befürchtung, dass dieses nicht lange gut gehen kann. Das Spiel beendeten wir bekanntlich in Unterzahl. Dennoch haben sich die verbliebenen Spieler zusammen gerauft und zumindest noch ein Remis erreicht.
Wenn die Mannschaft gegen ihn gespielt haben sollte, wäre so etwas doch sicher auch nicht mehr geglückt. Und die Neuverpflichtungen dieses Jahres machen nach meinem Dafürhalten auch Sinn, zumindest waren da keine unüberlegten Einkäufe dabei. Solch einen Eindruck hatte ich ehrlich gesagt mehr in der Ära Winkler verspürt. Und wir können SD sicherlich noch lange Zeit dankbar sein, dass er sich massiv für die Verpflichtung von Pröger ausgesprochen hat!
Das man oftmals den Eindruck gewinnen musste, Teile der Mannschaft könnten dazu neigen nur so hoch zu springen, wie es für den jeweiligen Gegner erforderlich wäre ist ein Problem, welches wir doch auch schon im letzten Jahr mehrfach beobachten mussten. Eine solche Einstellung kommt dann in einer Situation, wo die geringe Kadergröße keinen Konkurenzdruck auf die Leistungsträger erzeugt naturgemäß noch deutlicher zu Tage.
In unserer jetzigen Situation brauchen wir uns vielleicht weniger Gedanken darüber zu machen, welcher Trainer den richtigen Plan, die besten Perspektiven verspricht, oder den klangvollsten Namen trägt. Ohne eine gravierende Neuausrichtung des Kaders werden wir vermutlich mit jedem Trainer weiter auf der Stelle treten. Die Hauptaufgabe des neuen Übungsleiters wird darin bestehen, die vermutlich vorhandenen "faulen Äpfel" zu erkennen und auszusortieren, damit nicht die ganze Ernte vergammelt.
Auch wenn sein Name hier schon zu verblassen beginnt, ich persönlich werde Sven Demandt noch ewig dankbar sein. Er war es schließlich, welcher den Mut hatte uns in einer ausweglos erscheinenden Situation zu übernehmen. Und er hat uns damals mit seiner sachlichen und besonnenen Art den Ar... gerettet.
Und mit etwas mehr finanziellem Spielraum hätte er sicherlich auch noch mehr bewirken können. Aber seine Tage sind vorüber.

