@Fritz B
nicht das ich falsch verstanden werde. Ich wünsche dem Verein, dass er endlich mal in geordneten Bahnen zur Ruhe kommt und das die Spieler dieses Vereins mal wieder wissen, wo genau sie dran sind, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: Erfolgreichen Fussball spielen.
Ich wünsche den Verantwortlichen dieses Vereins, vor denen ich großen Respekt habe, weil sie in vielen, vielen Jahren enormes für den Verein und den Fussball überhaupt in Gelsenkirchen geleistet haben, dass sie die Kraft und Weisheit besitzen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um den Traditionsverein Etus 34 Gelsenkirchen durch das letzte Viertel einer bald hundertjährigen Geschichte zu führen.
Das soll aber nicht darüber hinweg täuschen, dass auch ich der Meinung bin, dass diese Verantwortlichen in den letzten 2-3 Jahren leider mehr als unglücklich agiert haben und sicherlich nicht unschuldig an den Problemen innerhalb des Vereins und seiner miserablen Aussendarstellung sind. Wie anders war das doch noch, als Klaus Marquardt Verantwortung für die Mannschaft getragen hat und ich, damals als Spieler mit mauem Gefühl in der Magengrube zum Auswärtsspiel an der Dessauer Straße gereist bin. Da war der Verein eine einzige große Familie, die unbedingt zusammen hielt. Das merkte man auch als Gast immer! Was hat sich seitdem geändert?
Ich erlaube mir, jetzt einmal die Bemerkungen von @caddy vom 25.10.2009 dazu einzufügen, die zwar sehr lang sind, jedoch meiner Ansicht nach, umso treffender meine oben gestellte Frage beantworten:
"Ich habe die ganzen Geschichten um EtuS Gelsenkirchen in den letzten Jahren mit Interesse verfolgt, auch, und gerade, hier im Forum. In diversen Threads wurde ja immer wieder dazu von verschiedener Seite und aus verschiedenen Blickwinkeln Stellung genommen.
Jetzt möchte ich zu diesem Zeitpunkt doch einmal meine persönliche Meinung dazu sagen, da ich glaube, dass die Lage immer wieder nur in zu kleinen Ausschnitten beleuchtet wurde:
Das ganze hat ja schon einen viel weiter zurückliegenden Ursprung.
Etwa im Jahr 2004 schlossen sich einige Freunde, u. a. Herr Strick, die gemeinsam Fußball spielen wollten, als 3. Mannschaft dem Verein SG Eintracht Gelsenkirchen an.
Sie vereinbarten damals, dass sie als absolut eigenständige Truppe im Verein agieren könnten. Sie hatten einen eigenen Trainer, eigenen Betreuer, kümmerten sich um alles selbst, benötigten nur einen bestehenden Verein als organisatorische Plattform, um im Bereich des DFB spielen zu können. Dafür entrichteten sie ihre Beiträge an die SG.
Sie spielten dort, so weit mir bekannt , zwei Jahre in der Kreisliga C und wechselten dann, nach Problemen mit dem Vorstand, komplett den Verein. Sie fanden Aufnahme als dritte Mannschaft des EtuS Gelsenkirchen. Zu den gleichen Bedingungen, die schon in Eintracht galten. Sie waren eigenständig und es gab auch keine Wechsel zwischen Spielern dieser dritten Mannschaft und den beiden anderen Mannschaften des Vereins. Wobei Ausnahmen auch hier natürlich die Regel nur bestätigten.
Im Jahr 2007 änderte sich dann einiges. Einige Spieler dieser dritten Mannschaft verließen die Truppe.
In Rotthausen hatte der Trainer der dritten Mannschaft, Herr Kaiser, Probleme mit dem Vorstand und insbesondere mit den dortigen Trainern der ersten und zweiten Mannschaft. Der Vorstand dort verlängerte seinen Vertrag nicht und verpflichtete einen neuen Trainer. Herr Kaiser verließ, wie mir berichtet wurde, unter sehr unschönen Umständen den Verein und wechselte mit einer guten Handvoll Spielern nach EtuS Gelsenkirchen, wo er als neuer Trainer die dritte Mannschaft übernahm. Er trat dort nun das vorher vereinbarte Erbe an. Er agierte selbständig, brachte seine eigenen Betreuer mit und erhielt die Zusage, dass die alten Vereinbarungen, dass er keine Spieler seiner Truppe für die beiden anderen Mannschaften bereitstellen muss, weiter gelten.
Grundsätzlich sind solche Regelungen ja wohl unproblematisch und werden oder wurden in vielen Vereinen praktiziert. Auch bei der SG Eintracht war das kein Problem. Deren 1. Mannschaft spielte damals mit einigem Erfolg in der Landesliga, die zweite spielte in der Kl. A und wenn dann eine dritte Mannschaft in der C-Liga spielt und dort letztlich Tabellenplatz 3, bzw. 5 erreicht, hat niemand ein Problem.
Ähnlich verhält es sich in dieser Saison ja wohl auch mit der dritten Mannschaft von SV Hessler 06.
Etwas anderes war es jedoch bei EtuS. Da hatte die 1. Mannschaft gerade wieder den Aufstieg in die Kreisliga A geschafft, die zweite spielte in der C. Da passiert es dann schon mal, das Spieler dieser dritten Mannschaft besser sind, als der eine oder andere Akteur der 1. Mannschaft. In besonderen Notsituationen haben diese Spieler dann aber auch dort wohl ausgeholfen.
Nun kamen aber gerade mit den Spielern aus Rotthausen mehrere gute Fußballer, die vom reinen Leistungsvermögen ausgehend, eher in der ersten, als in der dritten Mannschaft hätten spielen können. Aufgrund der getroffenen Vereinbarungen spielten sie nun aber in der Kreisliga C und freuten sich, dass sie dort so erfolgreich waren.
Während die erste Mannschaft in den letzten Jahren immer gegen den Abstieg spielte, stieg diese dritte Mannschaft erwartungsgemäß in die Kreisliga B auf und spielte dort im ersten Jahr nun namentlich als 2. Mannschaft, immer noch gespickt mit guten Kreisliga-A-Spielern, auch gleich wieder eine sehr gute Rolle. Der mögliche Aufstieg wurde knapp verpaßt. Zur Saison 2009 / 2010 wurde der Vertrag mit dem bisherigen Trainer der 1. Mannschaft, Herrn Oberloer, der im Sommer 2007 Herrn Marquardt abgelöst hatte, nicht verlängert und der Verein gab Herrn Strick, einem Spieler der 2. Mannschaft und Mann der sogenannten ersten Stunde in Eintracht, die Verantwortung. Es läßt sich sicherlich leicht nachvollziehen, dass dieses nicht auf ungeteilte Zustimmung bei Herrn Kaiser traf, der in diesem Verein groß geworden war, seit rund zwanzig Jahren nun mit einigem Erfolg ein Traineramt bekleidete und dem nun ein 30jähriger Spieler aus der eigenen Mannschaft vorgezogen wurde.
Erste Probleme kamen auf, da Herr Strick nun Spieler aus der zweiten Mannschaft, die nicht aus Rotthausen gekommen waren, in den Kader der ersten Mannschaft berief. Beide Trainer, Herr Strick und Herr Kaiser, litten nun unter der neuen Situation. Der eine musste Spieler, die er brauchte, um auch in der kommenden Saison in der B-Liga oben mitspielen zu können, zur 1. Mannschaft abgeben. Der andere konnte leider nicht auf alle guten Spieler der 2. Mannschaft zurückgreifen, die er aber dringend benötigte, um der Abstiegsregion fernzubleiben.
So kam es selbstverständlich zu Spannungen, die beiden Tems nicht gut taten.
Der Vorstand steckte während der gesamten Zeit in einem scheusslichen Dilemma. Er erkannte auch die fußballerische Notwendigkeit, die 1. Mannschaft zu stärken und die drigend notwendigen Hierachien wieder herzustellen. Zum anderen stand er aber auch bei Herrn Kaiser im Wort, dass die Spieler der von ihm betreuten Mannschaft von der 1. Mannschaft ohne seine Zustimmung nicht angetastetet werden. Über allem drohte das Damoklesschwert, dass Herr Kaiser mit seinen Spielern jederzeit zu einem anderen Verein weiter wechseln könnte. Ernstzunehmenden Gerüchten zufolge soll es bereits Kontakte zu einem anderen Verein gegeben haben.
So konnte nur ein Befreiungsschlag die Rettung bringen, bei dem keiner der beiden konkurrierenden Trainer als Sieger oder Verlierer hervorgehen durfte.
Zu diesem Schlag hat der Verein nun ausgeholt. Ich bin mir sicher, dass dieses mit beiden Trainern auch in gewissem Einvernehmen so geregelt wurde, denn auch die beiden erkannten das Dilemma und waren an einer Lösung interessiert. Meines Erachtens sind nun zwar beide die Verlierer, aber der Verein hat gewonnen.
Die Sonderstellung der zweiten Mannschaft ist aufgehoben. Ein erfahrener, engagierter Trainer wurde verpflichtet, der, da er seine Wurzeln auch in Rotthausen hat, viele der Akteure schon kennt. Herr Kaiser zieht sich offiziell zurück, in wie weit er über "seine Spieler" weiterhin die Strippen ziehen kann, bleibt offen.
Herr Strick hat sicherlich das größte Opfer gebracht. Diese Degradierung vom Trainer der 1. zum Trainer der 2. ist sicherlich nicht leicht zu ertragen und basiert entweder auf einem enormen Verantwortungsgefühl dem Verein und seinen Spielern gegenüber oder grenzt schon an Masochismus.
Der große Gewinner ist meines Erachtens neben dem Verein an sich, Herr Hildebrandt.
Er übernimmt die Mannschaft zu einem schwierigen, kritischen Zeitpunkt, kann nun aber, was seinen Vorgängern nicht vergönnt war, auf eine Mannschaft zurückgreifen, die sicherlich die Qualität hat, in der Kreisliga A zumindest einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. Darüber hinaus wird der Vorstand nach den ganzen Querelen der letzten Jahre nun alles tun, um diesen Trainer zu stärken und zu stützen.
Wenn nun nicht weiterhin Strippenzieher im Hintergrund agieren, sollte der Verein wieder in ruhiges Fahrwasser gleiten und das tun was, was die Spieler sowieso am liebsten machen: Fußball spielen!
Diesem Gelsenkirchener Traditionsverein wünsche ich, dass dieser Befreiungsschlag den erwünschten Erfolg bringt und das die unschöne Hintergrundmusik der letzten Jahre nun verstummt."
Und nun folgte die Entscheidung, sich von Herrn Strick zu trennen und erneut Herrn Kaiser mit der Führung der 2. Mannschaft zu beauftragen. Diese trägt sicherlich nicht dazu bei, neues Vertrauen in die Qualität der Führungsentscheidungen zu gewinnen.
Ich bin mir sicher, dass es zu weiteren Querelen kommen wird und das Herr Hildebrandt zur Zeit noch gar nicht erkennt, in welcher Situation er sich befindet.
Er sollte mal bei den Herren Oberloer und Strick nachfragen!
Trotzdem wünsche ich diesem Verein weiterhin alles Gute
Wenn ich zu Gott spreche nennt man das ein Gebet! Wenn Gott zu mir spricht, nennt man das eine Psychose! Und das ist ungerecht!