…für mich/uns als „Bielefelder“ ist der Skandal von 71 ein ganz unrühmliches Blatt in der Geschichte unseres Vereines. Ein schwarzer Fleck in der Historie. Nicht zu entschuldigen und auch nicht weg zu diskutieren. Die Rivalität die dadurch entstanden ist, ist absolut ok und auch nachvollziehbar. Das sind halt Emotionen und die gehören dazu. So soll es sein und das ist letztendlich auch das Salz in der „Fußballsuppe“. Allerdings ist diese „Schandtat“ nun 43 Jahre her und mittlerweile sind 4 Generationen geboren worden.
Eigentlich hat es allen beteiligten/betroffenen Vereinen geschadet und irgendwie haben die beteiligten Vereine im Laufe der Zeit ihre Quittung dafür bekommen. Auch wenn es sicherlich nicht unbedingt im direkten Zusammenhang steht oder gestanden hat. Die einzigen, welche bis heute mit einem „blauen Auge“ davon gekommen sind, sind die „Schlacker“.
Auch Arminia stand in den letzten 2 Jahrzehnten öfters vor dem „Nirwana“ und hat nur mit sehr viel „Glück“ und „Wohlwollen“ im Umfeld immer wieder das schlimmste verhindern können.
Das wir „Arminen“ mit dieser „Erbschuld“ leben müssen ist uns bewusst.
Allerdings glaube ich „persönlich“ nicht, dass wir verantwortlich dafür sind, was mit RWE in den letzten 40 Jahren passiert ist. Da lag das „Problem“ sicherlich in ganz anderen Bereichen.
Auch wir haben nicht zu allen Vereinen eine „gesunde“ Beziehung. Ob insbesondere Münster, Schalke oder mittlerweile auch Osnabrück. Da wird die „besondere“ Rivalität von Generation zu Generation weitervererbt. Auch die „Beziehung“ zum RWE ist in OWL im Allgemeinen als nicht besonders „wohlwollend“ zu bezeichnen, quasi eine Gegenreaktion auf die Anfeindungen aus dem RWE Lager und natürlich historisch begründet.
Ich habe, „bezüglich“ RWE, seit 2008 meine Frieden gemacht. Warum?? Ganz einfach. Ich habe super tolle Leute an der Hafenstrasse kennengelernt und mittlerweile sind daraus zum Teil echte Freundschaften entstanden, welche ich nicht mehr missen möchte. Zudem begeistert mich die „echte Fantreue“ von euch „Rot Weissen“. Das ist schon bemerkenswert und hat in der mittlerweile kommerzialisierten „Fußballwelt“ einen besonderen Stellenwert. Da gibt es nicht mehr so viele Vereine die da mithalten könnten. Ok,….wir „Arminen“ stehen da sicherlich nicht hinten an. Sollten, was ich mir wünsche, RWE und Arminia mal wieder in einem ‚Pflichtspiel“ aufeinander treffen, werden diese „Freundschaften“ sicherlich für mindestens 90 Minuten auf Eis gelegt werden. Normal. Da darf dann auch gepöbelt werden und ich werde „Happo“ wieder durch den Ö-Park jagen müssen.

Anmerkung: Auch in unserem „Fanumfeld“ ist diese „Beziehung“ anfänglich mit sehr viel Unverständnis aufgenommen worden. Es gab sogar „zarte“ Anfeindungen im eigenen Lager.
Mittlerweile haben es aber die diversen „Fangruppierungen“ akzeptiert und es wird respektiert.
Es bezieht sich sicherlich auch nur auf eine kleine „Gruppierung“ aus beiden Fanlagern.
Das muß man einfach so sehen.
Aber gerade diese, eigentlich für fast unmöglich gehaltene „Völkerverständigung“ zeigt, dass letztendlich der Mensch manchmal ja doch im Vordergrund steht und nicht unbedingt die „Vereinsfarben“. Sowas passiert sicherlich sehr selten, in so einer Konstellation, aber es passiert schon mal. Auch wenn es nur in einem kleinen Kreis stattfindet.
Gruß aus OWL,
Micha