Zitatgeschrieben von Carlos Valderra
So Leute, jetz kommen mal 1. Hand-Informationen von einem, der da war!
Besser als die unqualifizierten Fernkommentare ist das.

Der interessanteste Teil waren aus meiner Sicht die Bilanzpräsentation von Doc W. und die Fragestunde zum Abschluss der Berichte.
Das wichtigste Thema in der Fragerunde war die Abmeldung der U23. Dazu gab es zahlreiche Meldungen.
Ich selbst fragte an UH,
1. dass ja ein Kooperationspartner wegen der U23-Abmeldung geplant war. Es war vom ETB zu lesen. Wie ist der Stand der Dinge dort?
2. ob es einen "Plan B" gäbe, falls das mit dem ETB nicht klappen würde, bzw. ob man noch mit anderen Vereinen im Gespräch sei.
Zu 1.: die Verhandlungen mit dem ETB stehen derzeit. Es ist wohl nichts neues passiert. Es wurde auf die Sitzung am 30.6. beim ETB hingewiesen, nach der man wieder Handlungsfähigkeit beim ETB erwartet. Man will offenbar im Anschluss den Vertrag erneut anpacken.
Zu 2.: Harttgen sagte, es gebe einen weiteren Kandidaten, dessen Namen er aber nicht sagen kann/möchte.
-> Fazit von mir: die positive Botschaft ist, dass das Thema nicht liegen gelassen wird, sondern weiter dran gearbeitet wird. Es ist aber offensichtlich so, dass alles noch sehr offen ist, und man bisher nicht wesentlich weiter gekommen ist. Man hat also momentan, nach der U23-Abmeldung noch keine greifbare Lösung des Problems, wie man z. B. Spieler verleihen will, die derzeit keine Spielzeit in der 1. Mannschaft bekommen (die Problematik hat Harttgen selber erwähnt, also sieht er sie auch als real an). Ich habe mich deswegen zu einer Enthaltung bei der Entlastung von Harttgen entschieden, weil ja nicht widerlegt ist, dass sein Konzept funktionieren kann, und weiter aktiv daran gearbeitet wird.
Aus meiner Sicht wäre es der GAU, wenn man jetzt einfach den bisherigen Misserfolg bei der Kooperationsfrage einfach hinnimmt (In der Art: "Tja, is halt scheiße gelaufen ..."
und gar keine Lösung mehr sucht.Außerdem finde ich die Arbeit an den Neuverpflichtungen alles in allem gut.
Insgesamt wurden die Bedenken gegen die Vorgehensweise bei der U23 sehr deutlich, es gab zahlreiche Wortmeldungen und man ging nicht allen nach.
Bemerkenswert auch, dass UH keine Antwort auf die Frage geben konnte, ob es ein Beispiel bei irgendeinem Verein gäbe, bei dem etwas vergleichbares funktionieren würde. Besonders viel Feuer gab es von Dirk Wißel, der UH in vielen Kernpunkten widersprach (wofür es Applaus gab).
Ehrlich gesagt wirkte UH auf mich ein wenig eingeschüchtert in dieser Situation.
...
Zuletzt modifiziert von Carlos Valderrama am 15.06.2014 - 17:05:40
Ich kann dein Fazit in der Beurteilung der U23 nicht teilen. M.E. schaust du zu sehr auf den Einzelaspekt der eventuell auszuleihenden Spieler. Auch Dirk Wißel hat ja sehr darauf abgehoben. Hartgen, der nun gar nicht eingeschüchtert wirkte, aber eben eine sehr sachliche Type ist (was er selbst ja ein wenig auf die Schüppe genommen hat) war bemüht, den Unterschied seiner Überlegungen deutlich zu machen.
Wichtigste Eckpunkte, die ich gehört habe:
Der Ansatz "drei, vier Spieler aus einer U19 Mannschaft müssen weiter entwickelt werden" entspricht seiner Meinung nach nicht der Wirklichkeit. Er verwieß zurecht auf das Jugendleistungszentrum, dass viel früher greift, wenn es um Spielerentwicklung und die Interessen von RWE geht.
Zu U 19 Spielern , die interessant sein können, hat er sich, aus seiner Erfahrung heraus, ebenso viele Gedanken gemacht:
Wenn RWE als kleiner Club nicht mit den Großen mithalten kann, muss ich dem Spieler indiviuelle Konzepte bieten, die ihn persönlich überzeugen. Hartgen hat mehrfach betont, dass diese Spieler nicht in dem behaupteten "automatischen Ablauf U19 zu U23 oder erste Mannschaft stehen, sondern sich in ihrem Denken bewußt sind, mit hunderten vergleichbaren Spielern in Konkurrenz zu stehen und für sich den besten Weg suchen.
Er vertraut in seinem Konzept darauf, nicht eindimensional mit U23 oder Ersatzbank in der Ersten zu antworten, sondern dem Spieler eine individuelle Perspektive, angebunden an den Verein zu bieten.
Um es kurz zu sagen: er möchte ein Klavier an Möglichkeiten aufbauen ( nicht ad hoc da haben ) dass dem Spieler individuelle Wege und nicht strukturelle Vorgaben an die Hand gibt.
Es ist m.E. nicht von der Hand zu weisen, dass das ein Argument für RWE sein kann.
Das er kein Beispiel nennen kann, wo das bereits praktiziert wird, erklärt sich von selbst: bisher war eine U23 Pflicht, warum also über andere Wege sinnieren.
Ich finde es ein gutes Zeichen einen Sportdirketor mit modernen Ansichten zu Ausbildung und Entwicklung zu haben, auch wenn diese im Fußball noch nicht so verbreitet sind, wie in der Bildung allgemein.
Zuletzt modifiziert von jossip am 15.06.2014 - 18:07:29