Unfair, unredlich und sittenwidrig …
Bei der FIFA ist „der Lack schon lange ab“, beim Deutschen Fußball Bund (DFB) blättert es auch schon kräftig und selbst beim Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverband (WFLV) lohnt es sich, einmal an der Oberfläche zu kratzen und genauer hinzusehen:
Alemannia-Coach Christian Benbennek: „Die Jungs sind alle Profis. (…)“
Die Regionalliga West ist eine Amateurliga, wobei der Begriff „Amateur“ sicherlich auch schon zu früheren Zeiten ein dehnbarer Begriff war. Die Höhe der zu vermutenden „Aufwandsentschädigungen“ unterschieden wahrscheinlich zwischen „besseren“ und „einfachen“ Amateuren. Der klassische Amateur kommt „nach der Arbeit“ auf den Platz und pflegt seinen Sport, der Profi hingegen trainiert tagsüber unter professionellen Bedingungen und hat seinen Fußballklub als Geld- und Arbeitgeber. Einen Wettbewerb, in dem lupenreine Amateure auch gegen Kader antreten müssen, die vollständig mit Profis besetzt sind, würden Laien wie ich, selbstverständlich als unfaire Veranstaltung bezeichnen.
Wenn dann noch hinzukommt, dass nicht der Fußballklub seine Söldner bezahlt, sondern dass diese u.a. indirekt durch die Bezuschussung der Betriebskosten des Stadions – in Höhe von 2.000.000 € alljährlich – mit Steuergeldern finanziert werden, kann man ein solches Vorgehen als glattweg sittenwidrig einordnen. Das Wort „Amateur“ ein wenig auszudehnen mag ja noch angehen, aber wenn Steuergelder direkt oder indirekt zur Finanzierung professioneller Sportler missbraucht werden, erinnert mich das an die ehemaligen Olympiateilnehmer der alten UDSSR und an ZSK Moskau.
Bei der FIFA und beim DFB wird es sicherlich in nächster Zeit zu Veränderungen kommen und wer weiß, vielleicht klopft auch noch mal einer an die Tür beim WFLV und fragt: Was veranstaltet ihr hier eigentlich?