Narzisstische Persönlichkeitsstörung? ...
Dafür, wie sich das angeblich "unverzichtbare Aushängeschild der Stadt Aachen" derzeit öffentlich präsentiert, reichen einfache Erklärungen wohl nicht mehr aus. Hat die Mannschaft "einen an der Klatsche"? Oder, und das liegt nahe, müssen sich nicht eher die Verantwortlichen im Vorstand fragen lassen, wie und warum ein derartiges Machtvakuum entstehen konnte? Gibt es überhaupt noch eine Gemeinsamkeit bei Fans, Mannschaft und Offiziellen? Ich möchte nicht zu sehr "auf die Kacke hauen", aber bei einem flüchtigen Blick in Wikipedia finden sich unter "narzisstische Persönlichkeitsstörung" immerhin einige Beschreibungen, die eine erstaunliche Passgenauigkeit aufweisen:
"Die narzisstische Persönlichkeitsstörung hat vielfältige Erscheinungsformen. Der übermäßige Geltungsdrang wird entweder selbstsicher in Szene gesetzt oder schüchtern verborgen. Betroffene können sich arrogant geben oder bescheiden. Pathologischer Narzissmus kann sich durch Prahlen und Hochstapelei ebenso äußern wie durch unersättliche Ansprüche und Erwartungen. (...)"
Bei dieser Auflistung ist wohl "für jeden etwas dabei". Ich vermute allerdings, dass das "wahre Urproblem" sich hinter der "Vollkasko-Versicherung" verbirgt, die der Traditionsverein seit Jahrzehnten bereits weidlich ausnutzt. Der Klub hat und hatte immer schon zu viele "falsche Freunde" und hat längst verlernt, eigenverantwortlich zu agieren. Es ist mittlerweile völlig gleichgültig, wie groß sich das finanzielle Minus am Saisonende abzeichnet, der wehrlose Steuerzahler muss es richten, obwohl sich die Mehrheit der Aachener Bevölkerung bereits mehrfach dagegen ausgesprochen hat. Würden diejenigen, die die Entscheidungen treffen, mit ihrem eigenen Geld haften, sähe die Welt völlig anders auch. Bei diesem Gesichtspunkt darf man die, "die im Rathaus sitzen" auf gar keinen Fall vergessen. Die faszinierende Art und Weise, wie schnell und zielsicher sie 70.000.000 € alleine durch den Stadionbau "vergesellschaftet" haben, lässt sich mit "Talent" alleine, auch nur unzureichend beschreiben.
Ausnahmslos alle Gruppierungen - Fans, Mannschaft und Offizielle - lassen erkennen, dass sie immer noch nicht begriffen haben, in welcher Lage sich dieser Verein tatsächlich befindet. Jetzt fehlt nur noch, dass der Stadt ein Nothaushalt droht und den ach so wohlgesonnenen Ratsherren endlich die "hilfreichen Hände" gebunden werden. Dann müssten sie "auf eigenen Füßen stehen" - nicht auszudenken, was dann passiert.
PS:
Das Wort „Amateur“ ein wenig auszudehnen mag ja noch angehen, aber wenn Steuergelder direkt oder indirekt zur Finanzierung professioneller Sportler missbraucht werden, erinnert mich das an die ehemaligen Olympiateilnehmer der alten UdSSR und an ZSKA Moskau.