Im Stechschritt gegen die Wand ...Ich glaub, ich kuck den falschen Film. Jedenfalls versteh ich nur noch Bahnhof. Vor nicht allzu langer Zeit informierte genau dieser ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende die über alle Maßen interessierte Anhängerschaft der Alemannia noch dahingehend, dass die Saison durchfinanziert sei. Kurz darauf stellte der Geschäftsführer der GmbH dies aber bereits völlig anders dar. Gestartet war das Team 2018 - der Name war Programm - mit der eindeutigen Aussage, - wir müssen raus aus dieser Liga, - einen Plan B, soll heißen die Vorbereitung auf einen längeren Verbleib in der Regionalliga, gab es zu keinem Zeitpunkt. Warum auch, wenn von mehr als 90 Vereinen lediglich 3 aufsteigen, ist doch sonnenklar, dass man selbst mit dabei ist. - Jedenfalls in der Phantasie dieser „Neunmalklugen“.
Trotz ihres Totalversagens scheint ihnen jedwede Form von Selbstkritik völlig fremd. Schuld sind immer nur die Umstände und die anderen. Die Art und Weise, wie man jetzt ausgerechnet dem DFB anhand der aufgelisteten 9 Gebote „die Leviten lesen möchte“, belegt dies nachdrücklich. Dass gerade diese grandios Gescheiterten sich berufen fühlen, nach ihrem Rücktritt sich derart zu äußern, „schlägt dem Fass den Boden aus“. - In wessen Auftrag sprechen diese ehemaligen Aufsichtsratsmitglieder? Anscheinend möchte man die erneut losgetretene Diskussion um die Aufstiegsregelung nutzen, um das eigene Versagen zu kaschieren und sich - quasi hintenrum - zu den Opfern völlig unfairer und ungerechter DFB-Regularien zählen.
„Haben Sie auch nur die geringste Ahnung über die Hintergründe der Insolvenz? (...)“Man kann und müsste eigentlich den ganzen Brief detailliert zerfleddern, aber es lohnt den Aufwand nicht, angesichts dieses Geschwafels. Selbst die eigenen Vereinsmitglieder wurden monatelang für dumm verkauft und warten bis heute vergeblich auf nachvollziehbares Zahlenmaterial, da liegt es nahe, ausgerechnet dem DFB-Vizepräsidenten derart unverschämte Fragen zu stellen.
„Große Traditionsvereine haben vor allem mit den hohen Infrastruktur- und Sicherheitskosten zu kämpfen“ (...)Mein Mitgefühl hält sich in Grenzen. Der Stadionneubau wurde seinerzeit damit begründet, „man müsse langfristig auf europäischer Ebene agieren können“. Die Finanzierung ging voll zu Lasten wehrloser Steuerzahler, mehr als 70 Millionen Euro wurden verbuddelt und es kommen immer noch mehr als 2 Millionen alljährlich hinzu. Falls sie überhaupt eine Mietleistung erbringen, die Berichterstattung ist zumeist uneindeutig, zahlen Sie maximal 140.000 € pro Jahr. Mit dem zweithöchsten Zuschauerschnitt innerhalb der Liga, unter solchen Bedingungen nicht einmal kostendeckend arbeiten zu können, zeugt von Unvermögen.

PS:
[url]https?://www.inderpratsch.de/blog/t imo-skrzypski-koennen-nicht-behaupten-di e-saison-sei-durchfinanziert/[/url]
Thomas Skrzypski - „In der Pratsch“:Wir haben nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass wir ein Defizit vor uns her schieben. Das ist bekannt. Dieses liegt weiterhin bei rund 400.000 Euro. Das Loch haben wir bisher nicht stopfen können. Wir diskutieren zwar intensiv Wege, wie wir das Defizit zumindest ausgleichen können. Doch es wäre in der Tat nicht richtig, wenn wir behaupten würden, die laufende Saison sei durchfinanziert. (...)
Samstag, 18. Juni 2016 - Aachener Nachrichten - Stadtausgabe / Sport / Seite 27
„Über eine, aber unter zwei Millionen Euro Schulden“Auszug: Offenkundig ist nun, dass der Gürtel enger geschnallt werden und drastisch gespart werden muss. Trotzdem liegt der Etatansatz für die neue Spielzeit schon zehn Prozent unter den zu erwartenden Kosten. „Es ist bei Fußballklubs nichts Ungewöhnliches, mit einem zehnprozentigen Risiko in die Saison zu gehen“, beschwichtigt Skrzypski, der „bewusst einen realistischen Ansatz“ auf der Einnahmenseite gewählt hat. So stehen einem erwarteten Umsatz von 3,7 Millionen Ausgaben in Höhe von 4,1 Millionen gegenüber. Bei einem reduzierten Zuschauerschnitt von 6500 würde man mit Tickets rund 750 000 Euro einnehmen. Womit Skrzypski deutlich die Erwartungen reduziert, lag man doch vor der Saison 2015/16 bei einem prognostizierten Schnitt von 8500 Zuschauern. (...)
[url]https?://www.aachener-zeitung.de/lo kales/aachen/in-der-pratsch-schwarz-gelb -frech-und-vor-allem-unorthodox-1.133375 9[/url]
„In der Pratsch“: Schwarz-gelb, frech und vor allem unorthodoxAuszug: Inhaltliches Highlight der Ausgabe ist das Interview mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Christian Steinborn, der es „nach wie vor als Ehre empfindet, für diesen Verein tätig sein zu dürfen“. Er will nicht „länger auf alten Kamellen herumkauen“. Steinborn räumt ein signifikantes Defizit ein, das aber gegenfinanziert sei. Kern des Beitrags ist die Frage eines möglichen Investors, dem Steinborn offen gegenübersteht – nicht zuletzt, wenn die grundsätzliche 50+1-Regel zu den Fremdanteilen an einem Verein einmal kippt. Es dürfte spannend für den Fan werden. (...)
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Zuletzt modifiziert von franzwirtz am 05.04.2017 - 13:42:52