Aber schon interessant, wie der autoritäre Führungsstil totalitär gestrickter Mächtiger auf den Fußball übertragen werden soll:
Da werden im Lande Geschmacklosigkeiten zu Straftaten umgedeutet, weil die schillernden Lichtgestalten in ihrem Milliardärskosmos auf ausschweifender Huldigung bestehen und als Freunde und Förderer alles Schönen, Denkmäler gebaut bekommen wollen. Und Gegenwind soll mit aberwitzig weit reichenden Konsequenzen bestraft werden, die teilweise jedes gesunde Rechtsempfinden verletzen.
Aber es ist ja anderswo auch so, dass die Herrschenden immer ganz gerne eigene Regeln, Regeln für Leute mit Geld, einfordern, weil das ja sonst auch alles keinen Spaß mehr macht.
In einem Fußballstadion angefeindet zu werden, kann vorkommen. Und das ist in der Darreichungsform nunmal oft unschicklich. Das bedeutet in der Regel: Begrenzte Sympathien aufseiten der gegnerischen Massen. Auch wenn man meint, man hätte anderes verdient.
Das alles immer gleich in justiziabel verwertbaren Straftatbeständen gegossen wissen zu wollen, zeugt schon von einem gewissen Maß an Allmachtsphantasien.
An geltendem Recht vorbei eine Art 'Sanktion für brüske Ablehnung' einführen zu wollen (Nichtanpfeiffen der Partie und Verlust der Punkte am grünen Tisch, wenn 'Hopp ist ein Döskopp' aus der Kurve gesungen wird), erinnert ein bisschen an Xerxes, der das wiederspenstige Meer auspeitschen ließ, weil es ihm keinen Respekt erweisen wollte.
Hopp kann ja mal bei Uli Hoeness nachfragen, wie man mit Anfeindungen zehn Klassen souveräner umgeht.