Es gibt zwei Aspekte, die mich positiv stimmen, dass wir eine bessere Saison spielen werden als zuletzt. Erstens, Neitzel hat es offenbar geschafft, die Spieler im Rahmen ihrer individuellen Möglichkeiten auf dem Platz mit den richtigen Aufgabenfeldern zu versehen. Zwei Beispiele, seit Neitzel da ist, spielt ein anderer Timo Brauer. Immer anspielbar, mit gutem Auge und deutlich dynamischer als unter den vorherigen Trainern. Und ein Urban, der hinter dem überzeugendem Heber wahrscheinlich nur zweite Wahl auf der Rechtsverteidiger-Position ist, gibt dort auf einmal einen passablen Spieler ab, dem sogar Torvorbereitungen gelingen. Insgesamt wirken im Grunde alle Akteure selbstbewusster und zielstrebiger seit Neitzel das Zepter schwingt. Zweitens, körperlich wirkte RWE gestern voll auf der Höhe. Trotz tropischer Temperaturen wurde Gas gegeben und robust in die Zweikämpfe gegangen. Auffallend zudem die Fähigkeit zum Tempowechsel. Phasen mit aggressivem Forechecking folgten wieder kompakte Defensivminuten ohne die Ordnung zu verlieren. Faser hat natürlich Recht, dass alle diese Dinge gegen höherklassige Truppen besser gelingen als gegen Regionalligisten, allein deshalb weil wir nicht das Spiel machen mussten und die Räume bekommen haben, ein Traum für Pröger und Bichler, der fast als sein Zwilling durchgehen könnte. Rödinghausen nächsten Samstag zählt, die sind hoch ambitioniert, haben ebenso eingekauft und eine überzeugende Vorbereitung gespielt. Ich werde vor Ort sein und hoffen, dass meine Eindrücke von einem erneuerten RWE kein Trugschluss sein werden.