Spvgg. Sterkrade-Nord - VfB Bottrop 3:2 (0:1)
Tore: 0:1 Daniel Späth (28.), 1:1 Hilal Ali Khan (56.), 1:2 Burak Öktem (FE, 67.), 2:2 und 3:2 Mike Ratkowski (73., 76.)
Die Zuschauer an der Lütticher Straße in Oberhausen erlebten eine spannende Landesligapartie. Die Gastgeber starteten druckvoll und übernahmen von Beginn an das Zepter. Die abstiegsgefährdeten Gäste beschränkten sich in der Anfangsphase auf eine vornehmlich defensive Spielweise, setzten aber offensiv immer wieder Nadelstiche.
Der erste Aufreger nach nur 13 Spielminuten, als der Nordler Pascal Wickert sich übermotiviert und mit dem Ellbogen voran in einen Zweikampf warf, dafür aber nur den Gelben Karton vom Unparteiischen sah. Wickert wurde nur wenige Minuten später zum Selbstschutz von Trainer Markus Kowalczyk ausgewechselt. "Als Trainer ist es meine Pflicht, den Jungen so zu schützen", sagte der Trainer der Gastgeber später.
Nur sechs Minuten nach dem rüpelhaften Einsteigen von Wickert knallte es erneut auf dem Platz, als der Bottroper Kevin Wagener auf dem Durchmarsch war und vor dem Strafraum der Hausherren nur durch eine Grätsche gestoppt werden konnte, jedoch ohne jegliche Chance auf den Ball. Erneut war Sterkrade im Glück und sah eine weitere Gelbe Karte.
Die Nordler verzeichneten über die gesamte Spieldauer ein absolutes Chancenplus, jedoch stellten die in Schwarz-Weiß gekleideten Gäste den Spielverlauf nach 28 Minuten auf den Kopf, als erneut Wagener über die linke Außenbahn durchstartete und gefühlvoll in die Mitte flankte, wo Daniel Späth per Kopf zur Stelle war - 0:1!
Die Gastgeber antworteten aber prompt und hatten in Person von Manuel Augenstein nach 33 Minuten die Riesenchance zum Ausgleich, als Augenstein über die linke Seite in den Strafraum der Gäste zog, den Schlenzer aber gegen die Latte setzte.
Die Bottroper retteten den Vorsprung in die Halbzeitkabine und schnupperten am zweiten Saisonsieg. Den Hoffnungen bereiteten die Nordler aber nach 56 Minuten ein vorläufiges Ende, als Ali Khan endlich eine Chance der Gastgeber im Gehäuse von VfB-Keeper Marco Rinski zum überfälligen 1:1 unterbrachte. Die Partie schien fortan zugunsten der Oberhausener zu kippen, doch gab die Elf von VfB-Trainer Mevlüt Ata nicht klein bei und überraschte nach 67 Minuten erneut: Mario Zoranovic war im Sechzehner der Nordler nur per Foulspiel zu stoppen, den fälligen Strafstoß verwandelte Burak Öktem zur erneuten Gästeführung.
Doch die Freude währte nur kurz, denn erneut wurde nur wenige Minuten später die Defensivschwäche der Gäste bei Standardsituationen gnadenlos aufgedeckt. Zwei Ecken für die Nordler, zwei Tore durch Mike Ratkowski - dazu nahezu identisch in der Entstehung: kurze Flanke in den Strafraum, Verlängerung per Kopf und Ratkowski war zwei Mal zur Stelle (73., 76.).
Im weiteren Verlauf besaß die Truppe von Trainer Kowalczyk einige Möglichkeiten, für die Entscheidung zu sorgen - doch erneut ging sein Team allzu fahrlässig damit um. Und so kamen die Bottroper nach 90 Minuten zu einer letzten Chance, als ein Einwurf bei Tano de Haan landete, der dem Ball aus kurzer Distanz aber nicht genügend Druck verleihen konnte, um Christian Klingbeil im Kasten der Hausherren zu überwinden.
"Wir sind an uns selbst gescheitert", trauerte Mevlüt Ata vor allem einer Chance nach: Der VfB hatte beim Stande von 1:2 die Riesenchance auf den dritten Treffer, jedoch jagte Burak Öktem den Ball nach einer sehenswerten Kombination hauchdünn über das Tor (69.). "Der Sack wäre zu gewesen. Aber Schuld an der Niederlage war nicht diese eine vergebene Chance, sondern unser diesmal leider katastrophales Abwehrverhalten. Wir hatten keinerlei Organisation in der Defensive." Derweil war Kowalczyk zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge: "Wir haben Moral bewiesen und sind immer wieder zurückgekommen. Der Sieg geht absolut in Ordnung."















