News Rot-Weiß Oberhausen II

2007 war sicher das Jahr von RW Oberhausen. Erst der Aufstieg in die Regionalliga und dann diese Hinrunde in der dritten Klasse, aus der man vor zwei Jahren noch kläglich scheiterte. Bislang sieht das aber ganz anders aus, nach der Vorrunde steht man als bester Aufsteiger auf einem hervorragenden dritten Rang. Der Abstand auf die beiden führenden Teams beträgt nur einen mickrigen Zähler.

So stellt man sich das erste halbe Jahr im neuen Verein sicher nicht vor. Ahmet Delic kam im Sommer aus Österreich (Admira Wacker Mödling) und brachte es bis zur Winterpause nur auf zwei Einsätze (27 Minuten). Dabei sollte der 21-Jährige dem RWO-Angriff richtig Druck machen und eine echte Alternative im Sturm werden. Es kam etwas anders, daher betont Delic: "Es ist nicht so verlaufen wie gedacht.

Jetzt schwirren die Kleeblätter für einige Tage aus, der verdiente Urlaub steht auf dem Plan. Zum Abschluss versammelte sich die Mannschaft samt Vorstand, Betreuer, Aufsichtsrat, Jugendtrainer und zweiter Mannschaft am Freitag zur Weihnachtsfeier im Ebertbad. Und Coach Hans-Günter Bruns betont: „Es war feucht-fröhlich. Im letzten Jahr war es schon super, da hat man uns nachher rausgekehrt, weil der Raum am Morgen schon wieder vermietet war. Im Ebertbad war das anders und das war auch gut so.“

Zwar traten die Oberhausener nach der Abschlussniederlage in Wuppertal etwas bedröppelt aus der Kabine, aber Grund, die Köpfe hängen zu lassen, gab es nicht wirklich. Auch beim neuen Tabellenführer agierte man auf absoluter Augenhöhe, schlicht und einfach das letzte Quäntchen Glück hat gefehlt, um auf einem Aufstiegsrang zu überwintern. Daher verwundert es auch nicht, dass Kleeblatt-Kapitän Benjamin Reichert ein zufriedenes Fazit der bisherigen Spielzeit zieht.

Noch einmal feiern, dann geht es für die Oberhausener in den verdienten Urlaub. Nach der Weihnachtsfeier am Freitag im Ebertbad ist frei, dann trifft man sich Anfang Januar wieder, um sich auf die Restrunde vorzubereiten. Mit Blick auf die morgige Festivität erklärt RWO-Coach Hans-Günter Bruns: "Wir haben eine Menge zu feiern, das werden wir auch ganz sicher machen. Alle sind dabei: Die Mannschaft, die Reserve, die Jugendtrainer, der Vorstand und der Aufsichtsrat, das wird sicher super."

Es gibt Stellen, die möchte man nicht unbedingt antreten. Im Fußball gibt es wohl kaum unangenehmere Aufgaben, als Nachfolger von einem Urgestein zu werden. Das Letzte in Oberhausen hörte auf den Namen Oliver Adler: Aber RWO meisterte das Problem ohne Zwischenfälle. Denn Daniel Masuch in der letzten Spielzeit und aktuell Christoph Semmler zeigen Woche für Woche, sie gehören zu den besten ihrer Zunft.

Noch einmal alle Kräfte mobilisieren, dann geht es für die Oberhausener in den mehr als verdienten Urlaub. Und mit einem positiven Ergebnis beim heutigen Knaller (14 Uhr) in Wuppertal kann man ein überragendes Jahr 2007 krönen. Erst der Aufstieg und dann eine Steigerung, die kaum jemand für möglich gehalten hat. Daher ist für RWO-Coach Hans-Günter Bruns trotz der kräfteraubenden Partie gegen RW Essen klar:

Der Knallersieg gegen RWE ist noch in frischer Erinnerung, die Beine der RWO-Helden mehr als schwer. Oberhausens Coach Hans-Günter Bruns, der mit einem Magen-Darm-Virus zwei Tage flach lag, betont: "Mir geht es wieder besser, ich habe auch gestern das Training geleitet. Aber die Jungs sind noch richtig platt, daher machen wir die Woche auch ein ganz ruhiges Programm. Der Stamm erhält zudem heute noch einen freien Tag."

Der Jubel war groß nach dem Derbysieg gegen RWE, niemand hätte einen Grund nennen können, warum das Dreipunkte-Bier nach dem historischen Doppel-Derbysieg nicht entsprechend schmecken sollte. Aber eine kleine Anzahl von Dummköpfen hatte es geschafft und RWOs Vorstandsvorsitzendem Hajo Sommers die Laune mächtig verdorben.

Was für eine Liga. Die Spreu schafft es nicht, sich vom Weizen zu trennen. Selbst RW Essen, nach der Pleite in Oberhausen "nur" auf Rang zehn, hat bei fünf Zählern Rückstand auf den zweiten Platz weiter alle Möglichkeiten, den Aufstiegskampf noch aktiv anzugehen. Besser als Essen stehen die anderen vier RS-Vereine. Vor allem die Sensations-Truppe aus Oberhausen, die nach dem historischen Derby-Doppelsieg von einem Aufstiegsplatz grüßen, zum ersten Mal in der laufenden Spielzeit.

Was für ein Niederrheinderby zwischen RWO und RWE. Diese Umstände wird es beim hauchdünnen 1:0-Erfolg der Kleeblätter gegen den Rivalen aus Essen selten gegeben haben. Weltuntergangs-Wetter brachte fast abenteuerliche Bedingungen, 11326 Zuschauer trotzten trotzdem dem peitschenden Regen und dem Wind in Orkanstärke. Und bevor es zur Analyse geht, muss man den 26 eingesetzten Kickern Respekt zollen.

Das Niederrhein-Derby elektrisiert die Massen. Ab 14 Uhr geht es heute im Stadion Niederrhein rund, wenn RWO auf RWE trifft. Noch in frischer Erinnerung: Der 4:1-Knalleffekt vom Hinspiel, als die Kleeblätter überraschend die Hafenstraße stürmten. Jetzt ist die Konstellation folgende: RWO gewann die letzten fünf Heimpartien, Essen stellt die stärkste Auswärtstruppe. RS nimmt die Teams vor dem Anpfiff anhand von zehn Kategorien unter die Lupe: