Spielberichte

Klarer Auswärtssieg mit Schönheitsfehlern

03.05.2015
Autor: HT71

Stell dir vor, du gewinnst auswärts 4:1 bei einer Mannschaft, die in der Rückrunde von ihren 4 Heimspielen noch keines verloren hat und die in der gesamten Spielzeit zuhause gegen keine der anderen Top-Vier Mannschaften mit mehr als einem Tor Differenz verloren hat (einmal sogar unentschieden) - und niemand aus der siegreichen Gästemannschaft freut sich so recht!

Was ist da schief gelaufen???

Na ja, eines steht fest: es ist nicht alles schief gelaufen; sonst hätte es dieses Ergebnis ja nicht gegeben. Aber die eigenen Erwartungen und Hoffnungen - insbesondere nach der verletzungsbedingten Überzahl ab Ende der ersten Halbzeit - die nicht mehr erfüllt werden konnten, haben den Sieg nicht zum "schönen Sieg" werden lassen.

Denn bis zu dieser Überzahlsituation führte man bereits 2:0 durch schöne Tore von Marc Enger (12. Minute) und Heiko Maek (43. Minute). Und bis auf in der Phase nach dem 1:0 hatte man das Geschehen recht gut im Griff.

Aber in Halbzeit zwei schlichen sich dann halt offensichtlich doch - trotz beschwörenden Zuredens - die Gedanken im Hinterstübchen ein "was soll schon passieren?" "das läuft schon von allein" " da muss ich jetzt nicht mehr alles geben und voll konzentriert sein".

Und schwupp die wupp hatte der Gastgeber höchstkarätige Gelegenheiten, nicht nur ein Tor zu machen. Aber er machte sie nicht, teils weil er kläglich versagte, teils weil wenigstens noch Torwart Robin Oberscheidt voll bei der Sache war. Klar, der Ballbesitz lag in Halbzeit zwei sicher bei 65:35 Prozent bei den Gästen, aber sie kreierten daraus kaum gefährliche Situationen. So musste dann der Zufall herhalten, als in der 70. Minute ein strammer Schuss aufs rechte untere Toreck vom Pfosten direkt vor die Einschuss bereiten Füße von Frederik Hoffmann zurücksprang und dieser das Leder mit aller Macht und Konsequenz in die Maschen setzte.

Damit war ein weiterer Grund für ausgelassene Sorglosigkeit gegeben, der nur 2 Minuten später zur nächsten hochkarätigen Gelegenheit für den dezimierten Gastgeber führte. Und diesmal klingelte es im haarzopfer Gehäuse: David Gehle legte den Ball am herauseilenden Torwart vorbei und verkürzte auf 1:3. Damit war ein Ziel - nämlich zu-Null zu spielen - bereits verfehlt.

Durch das Gegentor noch einmal wachgerüttelt stellte der SuS nur weitere 3 Minuten später durch einen präzisen Distanzschuss von Marcel Kobiela den alten Abstand wieder her, das 4:1 in der 75. Minute. Danach passierte nicht mehr allzuviel, weswegen auch das zweite vorgenommene Ziel - nämlich noch einige Tore in Halbzeit zwei nachzulegen - verfehlt wurde.

So passiert es, dass ein eigentlich toller 4:1 Auswärtserfolg zu einer Fast-Enttäuschung wird. Aber so ein Spiel hat durchaus auch seine positiven Aspekte, die wir nicht vergessen wollen: 3 Punkte auf dem Habenkonto, plus 3 Tore in der Tordifferenz, die Konkurrenz hinter einem wurde auf Distanz gehalten und es gibt einige Punkte zu besprechen, was beim nächsten Mal besser gemacht werden kann/muss... ;-)