VfL Rhede - SF Hamborn 07 2:1 (1:1)
Wenn ein Fußballspiel 45 Minuten dauern würde, stünden die Hamborner Löwen nicht auf Platz 19 der Liga, sondern eher im Mittelfeld.
Zu Beginn der Hinrunde verschliefen die Hamborner in schöner Regelmäßigkeit die erste Hälfte der Partie, kassierten ein frühes Gegentor und fingen erst in Hälfte zwei an, sich zu wehren.
Die letzten drei Spiele zeigten ein umgekehrtes Bild: Engagiertes Zweikampfverhalten, Vor-Checking und die Suche nach dem Torerfolg indem ersten 45 Minuten, belohnt durch ein frühes Führungstor. Mit Wiederanpfiff scheint dann der Faden verloren, die Defensive zwar gut sortiert, aber überhaupt keine zwingende Bewegung nach vorne mehr. Das Ganze begleitet von Abspielfehlern, die die gute Defensivarbeit wieder zunichte machen.
So auch gestern in Rhede: Gegen die technisch gut aufgelegten Gastgeber hielten die Löwen dagegen und störten den Spielfluss des VfL bereits in dessen eigener Hälfte. Wenn die Rheder aber durchbrachen, wurde es stets gefährlich. Bereits in der 4. Minute musste Daniel Surkau auf der Linie für den bereits geschlagenen Björn Blättermann klären.
Fast im Gegenzug fiel dann das 0:1 für Hamborn, als Sebastian Kaczmarek eine Konfusion der Gastgeber im eigenen Strafraum zum Einschuss nutzen konnte.
In der Folgezeit gab es ein ausgeglichenes Spiel. Durch einen verlorenen Zweikampf in der Vorwärtsbewegung der Hamborner konnten die Gastgeber einen Konter über Daniel Giesbers setzen; während die Hamborner auf einen Abseitspfiff warteten, umkurvte Giesbers den heraus eilenden Björn Blättermann und schob in der 23. Minute zum 1:1 Ausgleich ein.
Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause. Nach dem Wechsel waren die Löwen etwas aktiver, und hatten durch Maximilian Stellmach und Marco Ferreira gute Konterchancen, die jedoch beim VfL-Keeper bzw. in den Beinen der Rheder Abwehr ihre Endstation fanden. In der Folge wurden die Hamborner durch die immer stärker drückenden Rheder in die Defensive gedrängt. Entlastung nach vorne gab es selten, da Bälle aus gewonnenen Zweikämpfen in der Abwehr in der Regel nur den Gegner fanden.
In der 56. Minute ging ein Rheder Spieler an der Strafraumgrenze zu Boden. Die Situation war nicht ganz eindeutig, Schiedsrichter Sven Waschitzki zeigte jedoch sofort auf den Elfmeterpunkt. Björn Blättermann flog in die richtige Ecke, doch der Schuss von Simon Lechtenberg war zu hart und zu platziert: 2:1.
Besser konnte sich der Hamborner Keeper in der 77. Minute präsentieren, als er einen direkten Freistoß der Rheder aus rd. 25 Metern aus dem rechten oberen Toreck fausten konnte und die Löwen damit im Spiel hielt.
Die Gastgeber blieben jedoch spielbestimmend, die Hamborner verlegten sich komplett auf die Defensivarbeit; sich zum Schluss noch ergebende Standards konnten nicht genutzt werden. So ging es nach gutem Start wieder mit leeren Händen nach Hause. Der Sieg der Rheder geht unter dem Strich in Ordnung, die Löwen hätten aber mindestens einen Punkt holen können und verdient gehabt.
Für die Spieler und die wieder zahlreich mitgereisten Fans bleibt vielleicht der Trost der Osterwoche: Nach den Tagen der Schmerzen (=Karwoche) und der beiden bitteren Niederlagen gegen TuRU Düsseldorf und den VfL Rhede folgt am Ostermontag beim VfB Speldorf vielleicht die Auferstehung der Löwen und der sehnlichst erwartete Befreiungsschlag.
Die Mannschaftsaufstellungen:
VfL Rhede: Trogemann, Spieker, Winking, Zelles, Bugla, Juch, Lechtenberg, Hebing, Herbers (80. Girnth), Splitthoff, Giesbers.
SF Hamborn 07: Blättermann, Surkau, Neul, Kaczmarek (46. Hommes), Schneider (80. Opitz), Ünal, Ferreira, Basaran (68. Öktem), Zander, Stellmach, Kilic.
Tore: 0:1 Kaczmarek (5.), 1:1 Giesbers (23.), 2:1 Lechtenberg (57., FE)
Gelbe Karten: Opitz (87.)
Rote Karten: Fehlanzeige
Zuschauer: 150








