-Hamborner Löwen setzen ihre Serie fort - Der Tabellenletzte wehrt sich lange Zeit tapfer -
Die Hamborner Löwen hatten am Donnerstagabend mit dem Mülheimer FC Vatangücü vielleicht mehr Mühe als erwartet, konnten letztendlich das Tabellenschlusslicht aber doch noch deutlich mit 6:0 besiegen und feierten damit den dritten Sieg in Folge. Die Gäste wehrten sich jedoch lange Zeit geschickt und brachen erst in den letzten fünfundzwanzig Minuten ein.
Drei Siege in Folge, dreimal „zu Null“ gespielt – Jörg Vesper, der kommissarische Interimstrainer der Hamborner Löwen, konnte mit der Bilanz seiner Tätigkeit zufrieden sein. Sein Nachfolger, Haluk Piricek, der am Donnerstagabend bereits neben ihm auf der Trainerbank erstmals Platz nahm, feierte damit einen gelungenen Einstand.
Das Spiel bot in der ersten Hälfte keinen Leckerbissen; dies war auch nicht zu erwarten. Die Mülheimer standen tief und waren bemüht, den Löwen nicht zu viel Platz für Kombinationen zu bieten. Hiermit waren die Gäste auch erfolgreich und suchten durchaus ihre Möglichkeiten nach vorne zu spielen, ohne allerdings zu zwingenden Chancen zu kommen.
Nach einer schönen Flanke von Mazlum Itmec, der wieder ein engagiertes Spiel bot, konnte Daniel Broswoski erstmals zum Kopfball ansetzen, bekam aber nicht genug Zug hinter das Leder, sodass der Ball sichere Beute von Gäste-Keeper Karabiyik wurde (4.). Wenig später wurde der Hamborner Goalgetter erneut vielversprechend in Szene gesetzt, als sich Nils Bothe mit einem Tempogegenzug über die linke Seite durchsetzen konnte, auf Daniel Brosowski in den 16er gab und dieser nach Doppelpass mit Milan Dehnen aus kurzer Entfernung die Kugel nicht richtig traf und über den Mülheimer Kasten drosch (9.).
Ansonsten mühten sich die Löwen, bissen sich aber immer wieder an der gut sortierten Abwehr der Gäste fest.
Es waren dann Einzelaktionen, die für Gefahr im Gästestrafraum sorgten. Mazlum Itmec konnte sich diesmal auf der rechten Seite durchtanken, und von der Torauslinie das Leder noch auf den im Fünfmeterraum postierten Daniel Brosowski legen – dieser scheiterte jedoch an Torwart Karabiyik, der mit einer tollen Reaktion den Schuss abwehrte (15.).
Wenig später setzte sich Bünyamin Aksoy an der Strafraumgrenze gegen seine Gegenspieler durch, fasste sich ein Herz und zog nach einer kurzen Drehung in die rechte untere Torecke ab: 1:0 (18.).
Die Führung brachte nicht die erhoffte Wende im Spiel. Vatangücü verweilte in der kontrollierten Defensive und die Hausherren taten sich schwer, den Riegel zu knacken.
Auf der anderen Seite hatten die Gäste nach einer Ecke von Ahmet Aksoy die erste Chance: Nachdem der Ball zunächst an den Pfosten geprallt war, konnte der Schütze nochmal zuschlagen, verzog aber leicht (23.). Eine Szene vielleicht mit Signalwirkung für die Mülheimer, die nun forscher nach vorne spielten und ihre Chance witterten. Youga Blondo konnte - erneut nach einer Ecke - zu einem Kopfball ansetzen, der nur äußerst knapp das Hamborner Gehäuse verfehlte (34.).
Die Löwen hatten ihrerseits vor der Pause dann noch durch einen Kopfball von Ercan Yayla die Gelegenheit, ihre Führung auszubauen; das Leder verstrich aber ebenfalls. Yüksel Kilic hatte seinen Mannschaftskameraden mit einem gefühlvollen Freistoß aus halbrechter Position bedient (42.).
Die Gäste kamen nach der Pause aggressiver und engagierter aus der Kabine. Mitten in die Bemühungen der Mülheimer setzten die Löwen dann aber den ersten Schlag: Daniel Brosowski spielte sich über die linke Seite frei, setzte sich an der Strafraumgrenze durch, eine kurze Drehung, ein überlegter Flachschuss in die rechte untere Torecke, und es stand 2:0 (50.). Es war fast eine Kopie des Führungstreffers.
Vatangücü ließ sich aber immer noch nicht beirren und hielt dagegen. Die Löwen konnten den Überraschungsmoment nicht nutzen und nachlegen. Vielmehr kamen die Gäste nochmals gefährlich nach vorne: Einen Freistoß von Fatih Güc aus rd. 18 Metern Torentfernung konnte der bis dahin unbeschäftigte Akin Ergin im Löwen-Tor nur abklatschen und erst im zweiten Nachfassen sichern, bevor höhere Gefahr drohte (58.). Kurze Zeit später wird die Löwen-Abwehr auf der linken Seite durch eine Tempogegenstoß der Mülheimer aus gespielt und Serkan Cecik kann aus halbrechter Position von der Grenze des Fünfmeterraums abziehen – zum Glück für die Löwen über das Gehäuse (64.).
Es kam, wie es so oft im Fußball kommt: Die einen mühen sich, die anderen schießen die Tore. Hiervon können die Löwen ein Lied singen. An diesem Abend waren es aber sie, die ihre Chancen dann eiskalt nutzten.
Zunächst konnte Milan Dehnen zu einem schönen Tempogegenstoß über die rechte Seite ansetzen, sich in den Strafraum tanken und sich dann - frei vor Torwart Karabiyik stehend - die Ecke aussuchen, dem er mit einem schön angeschnittenen Schuss in die linke Torecke keine Chance ließ: 3:0 (65.).
Dieses Tor setzte den Gästen dann doch sichtlich zu. Neben der Enttäuschung machten sich nun auch vereinzelt Konditionsprobleme bemerkbar. Dies erkannten die Löwen schnell und nutzen nun die sich ergebenden Räume.
Der für Daniel Brosowski in der 70. Minute eingewechselte David Gehle stürmte wenig später über die linke Seite durch und kam zum Abschluss, den Torwart Karabiyik zwar parieren, aber nur nach vorne aus dem 16er schlagen konnte. Aus dem Hintergrund stürmte Julian Grevelhörster herbei und drosch die Kugel aus rd. 25 Metern in die Mülheimer Maschen: 4:0 (71.).
Die Löwen wollten nun mehr. Milan Dehnen bewies einmal mehr Augenmaß, bediente den im Strafraum gut postierten Maurice Hörter, der nach den Ball gekonnt annahm und nach einer geschickten Drehung zum 5:0 im Mülheimer Tor unterbrachte (80.).
Der Torschütze bedankte sich bei seinem Vorlagengeber wenig später mit einer wunderbaren Rückgabe im gegnerischen 16er, der diese aufnahm und FC-Keeper Karabiyik mit einem trocken Schuss in die rechte Torecke zum 6:0 Endstand bezwang (88.).
Ein wichtiger Erfolg für die Hamborner, der sicherlich auch hätte anders ausfallen können, wenn die Gäste zu einem frühen Zeitpunkt zu einem Tor gekommen wären. Den Mülheimern ist anzurechnen, dass sie trotz ihres Einsatzes sehr fair gespieltund bis zum Schluss alles im Rahmen ihre Möglichkeiten stehende versucht haben. Unsere Löwen konnten gegen die tief stehenden Gäste sicherlich nicht voll ihr spielerisches Potenzial abrufen, haben aber Geduld und Einsatz bewiesen, vor allem aber den Willen, das Spiel gewinnen zu wollen. Am Ende wurden sie - auch in dieser Höhe verdient - belohnt.
In den nächsten beiden Spielen warten mit der SGP Oberlohberg (am Ostermontag) Arminia Lirich (am Sonntag in einer Woche) zwei weitere Mannschaften aus dem unteren Tabellenbereich auf das Team von Haluk Piricek. Dann soll nach Möglichkeit die Serie fortgesetzt werden, um sich im oberen Drittel der Tabelle festsetzen zu können.
Am kommenden Donnerstag müssen die Löwen darüber hinaus im Kreispokal beim Turn- und Sportverein Huckingen ran. Es ist die Chance, nach dem verpassten Aufstieg zumindest eine Perspektive auf den Niederrheinpokal zu haben. Eine interessante , aber auch nicht zu unterschätzende Aufgabe für das neue Trainergespann und ihre Mannschaft. Denn die Huckinger belegen als Aufsteiger Rang 3 in der Kreisliga A und sind punktgleich mit den führenden Teams des Duisburger FV und der DJK Wanheimerort.
SF Hamborn 07: Ergin, Con, Hörter, Bünyamin Aksoy, Dehnen, Brosowski (70. Gehle), Itmec (46. Daniel Schäfer), Grevelhörster, Bothe, Kilic, Yayla (60. Feldkamp).
FC Vatangücü: Karabiyik, Aydogan (60. Mustafa Özcan), Dogansoy, Bahar, Yildirim (67. Ergonvanli), Ergin(76. Alperen), Aksoy, Cekic, Blondo, Güc, Askar.
Tore: 1:0 Bünyamin Aksoy (18.), 2:0 Brosowski (50.), 3:0 Dehnen (65.), 4:0 Grevelhörster (71.), 5:0 Hörter (80.), 6:0 Dehnen (88.).
Zuschauer: 70


















