SF Hamborn 07 -SGP Oberlohberg 1:2 (0:1)
- Derber Rückschlag für die Hamborner Löwen bei der Aufholjagd - Starke Gäste und zwei nicht gegebene Tore bremsen 07 aus -
Hamborn 07 entwickelt sich im heimischen Stadion zum Aufbaugegner für kriselnde Mannschaften. Nach dem SV Genc Osman, der durch ein 3:2 im Holtkamp neues Selbstbewusstsein tanken konnte, durfte auch die Sportgemeinschaft Pestalozzidorf Oberlohberg ihre Flaute (ein Punkt aus sieben Spielen) beenden und mit dem 2:1 Auswärtssieg bei den Hamborner Löwen wichtige Punkte gegen den Abstieg sammeln.
Dabei hatten die Hamborner den besseren Start und setzten die Gäste sofort unter Druck. Thomas Kirsch (4. und 10.) und Daniel Brososwki (6.) hatten die ersten Möglichkeiten, zogen das Leder jedoch knapp am Tor vorbei. Hierbei zeigte sich bereits, dass die Gastgeber etwas zu umständlich spielten, das Leder ins Tor tragen wollten oder den besser postierten Mitspieler nicht sahen.
So tankte sich Milan Dehnen auf der linken Seite schön durch, hätte in die Mitte zum freistehenden Admir Turudijs passen können - er versuchte es selbst und scheiterte an SGP-Keeper Marius Martha (20.).
Die Gäste, anfangs etwas verunsichert, fanden zunehmend ins Spiel und wagten den ein oder anderen gefährlichen Vorstoß in die Hamborner Hälfte.
Nach einem solchen Tempogegenstoß fand sich der Dinslakener Tajib Dema plötzlich im Strafraum der Löwen wieder, stocherte das Leder um seine Gegenspieler inklusive Torwart Dominik Schäfer herum und zog aus der Drehung das Leder in die Hamborner Maschen: 0:1 (22.).
Die Gastgeber zeigten sich durch den Gegentreffer verunsichert. Zahlreiche Abspielfehler kennzeichneten das Aufbauspiel der Hamborner Löwen, die gegen die nun tiefer stehenden und körperbetont spielenden Oberlohberger kaum ein Mittel fanden.
Vereinzelt ergab sich dann doch noch die ein oder andere Möglichkeit: So konnte Milan Dehnen einen Freistoß des emsigen Thomas Kirsch im Strafraum volley nehmen - das Leder verfehlte jedoch knapp das Ziel. Nach einem schönen Solo von Yüksel Kilic erwischte Nils Bothe den Abpraller nicht richtig und drosch die Kugel über das Tor. Kurz vor dem Seitenwechsel scheiterten dann Kevin Hesse und Admir Turudija nach einer Ecke von Thomas Kirsch an der vielbeinigen SGP-Abwehr - es schien kein Durchkommen zu geben.
Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Löwen sofort wieder die Initiative und wurden zeitnah belohnt: Bei einem schnellen Gegenzug setzte Yüksel Kilic Daniel Brosowski auf der linken Angriffsseite durch einen schönen Pass in die Tiefe in Szene, dieser kann von der Grundlinie scharf in die Mitte hereingeben, wo Milan Dehnen nur noch den Fuß hinzuhalten braucht: 1:1 (51.).
Als nun die Hamborner mit einem Sturmlauf ihrer Mannschaft rechneten, kam erneut die kalte Dusche: Nachdem Schiedsrichter Carsten Schmitz ein Foul der Oberlohberger nicht geahndet hatte und sich die Hälfte der Hamborner Spieler noch darüber aufregte, fand ein schnell und lang gespielter Ball Tajib Dema an der Hamborner Strafraumgrenze, der das Leder mit einer beneidenswerten Kaltschnäuzigkeit über den herauseilenden Dominik Schäfer zum 1:2 ins Netz lupfte (54.).
Die Löwen antworteten mit wütenden Angriffen; insbesondere Daniel Brosowski trieb Ball und Mitspieler immer wieder nach vorne.
So in der 62. Minute, als er sich wieder über die linke Seite durchtankte und in die Mitte quer passte, wo Milan Dehnen das Leder in das Tor der Gäste beförderte - eine Doublette des Ausgleichstores. In den Jubel der Hamborner drang der Pfiff des Referees, der ein Stürmerfoul gesehen haben wollte und das Tor nicht gab. Fiel Carsten Schmitz bereits vorher durch die ein oder andere Entscheidung negativ auf, so war dies der Startschuss für eine Reihe von - zumindest aus Hamborner Sicht - zweifelhaften Entscheidungen, die zu heftigen Reaktionen auf und neben dem Platz führen sollten:
Vier Minuten später zieht Thomas Kirsch aus rund 20 Metern aufs Tor, wieder ist es Milan Dehnen, der sein Bein in den Schuss hält und ins SGP-Tor lenkt: Ausgleich ?!- denkste!
Carsten Schmitz sah eine Abseitsstellung des Hamborner Angreifers und gab auch dieses Tor nicht.
07 drückte, doch Oberlohberg blieb durch Konter brandgefährlich: So musste Dominik Schäfer Kopf und Kragen gegen Younes Fagrach riskieren, der plötzlich alleine auf ihn zulief (71.), kurze Zeit später setzt Fagrach den zweifachen Torschützen Dema in Szene, der aber in einer Eins-gegen-Eins-Situation am prächtig reagierenden Dominik Schäfer scheitert (74.) - die Abseitsposition des Schützen hatten weder Linienrichter noch der Unparteiische bemerkt oder geahndet.
Die Löwen versuchten nun weiter ihr Heil in der Offensive, operierten aber zu umständlich oder die Dinslakener warfen sich mit Mann und Maus in die Schüsse.
Fünf Minuten Nachspielzeit halfen den Gastgebern auch nicht mehr - die zweite Heimniederlage in dieser Saison war perfekt.
Die Gäste haben gezeigt, dass sie sich im Kampf gegen den Abstieg noch nicht aufgegeben haben und keine Mannschaft in der Liga zu unterschätzen ist. Die Tore haben sie sich erarbeitet und auch sicherlich verdient. Es bleibt ein fader Nachgeschmack, dass den Löwen durch zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen ein oder drei Punkte genommen wurden.
Man sollte diese Entscheidungen aber nicht zum alleinentscheidenden Faktor deklarieren: Die Löwen konnten ihre Chancen nicht nutzen und sie haben auch den Gegner nicht so dominiert, wie man es vielleicht von einem Aufstiegsaspiranten gegen den Drittletzten der Tabelle erwarten könnte.
Mit der Niederlage rückt das selbstgesteckte Ziel der Hamborner Löwen, der Aufstieg in die Landesliga, in immer weitere Ferne: Der Abstand zu Tabellenführer Adler Osterfeld, der gegen Vierlinden die Partie noch drehen konnte und den achten Sieg (!) in Folge einfuhr, beträgt nun 14 Punkte.
SF Hamborn 07: Schäfer, Wölke (26. Kilic), Turudija, Dehnen, Brosowski, Hesse (57. Gehle), Schneider, Kirsch, Feldkamp (72. Maminoglu), Grevelhörster, Bothe.
SGP Oberlohberg: Martha, Otto, Becker, Aydin, Grevenbroich, Fagrach, Zapart (83. Neuland), Dema, Cabri, Klawikowski (24. Schütz), Walter.
Tore: 0:1 Dema (22.), 1:1 Dehnen (51.), 1:2 Dema (54.).
Gelbe Karten: Brosowski (55.), Martha (68.), Maminoglu (90.) - alle wegen Foulspiels
Zuschauer: 200










