Mit Anstand dem Aufstiegsfavoriten unterlegen
14.08.2016
VfL Kupferdreh I – Blau/Gelb Überruhr I 0:6 (0:4), Sonntag, 14.08.2016, 11:00 Uhr, 1.Spieltag
Hammerjungs: Plohmann – Hainold, Marcow, Winkler, Stenzel – Renell (C), Kohlmann – Lampey, Cuetinho,
Gajewski – S. Strub (Bank: Ridzewski, Gonzalez, Ajoud, Rustemov)
Tore: 0:1 (20.), 0:2 (27.), 0:3 (41.), 0:4 (43.), 0:5 (61.), 0:6 (63.)
Zuallererst sei die Ausgangslage geschildert: Beim VfL standen fünf Spieler auf dem Platz, die letzte Saison in der Kreisliga C aufliefen. Aus der blau-gelben Anfangsformation spielten drei bereits in der Regionalliga West (diejenigen, die „nur“ im Regionalliga-Kader standen mal herausgerechnet), einer spielte Oberliga und vier Spieler dürfen sich Landesliga-Spieler nennne. Zwei Bezirksliga-Kicker kamen noch dazu. Auf der Bank der Rot-Schwarzen nahmen vier Leute Platz, drei später spielten noch in der Zweiten, sollten also geschont werden, einer war verletzt. Selbst auf der Auswechselbank der Gäste nahmen Bezirksliga-Spieler Platz. Dazu kam noch, dass wir unsere Startelf wieder kurz vor Anpfiff überarbeiten mussten, da wir einen arbeitsbedingten Ausfall zu verzeichnen hatten. Dass wir mit Lars einen Torwart im Feld hatten, ist schon fast vernachlässigbar, da dieser ein fantastisches Spiel machte.
Doch dafür schlugen wir uns echt wacker. Zwanzig Minuten hielten wir die Null, bis Thomas einen harten Schuss hält, sich aber dem Nachschuss geschlagen geben muss. Doch wir steckten nicht auf und nahmen die Zweikämpfe erbarmungslos an. Entgegen der Erwartungen ging fast mehr Härte von Spielern der Gäste aus. Sieben Minuten nach der Führung werden zwei Zweikämpfe, die foulverdächtig aussahen, jeweils gegen uns entschieden. Es wird jeweils weiter gespielt, der Ball bahnt sich seinen Weg durch die Innenverteidigung und es ist dem Gäste-Angreifer ein Leichtes, Thomas aus sieben Metern zu überspielen und zum erneuten Jubel abzudrehen.
40 Minuten waren gespielt und es stand noch 2:0. Nicht unverdient, aber in keinem Fall zu tief. Klar machte der Gast das Spiel, aber von Dauerbeschuss oder ähnlichen Abschlachtungsszenarien waren wir meilenweit entfernt. Überruhr kam höchstens durch Fernschüsse zum Abschluss. Dann allerdings ein Doppelschlag kurz vor der Pause. Die erste Ecke können wir noch verteidigen. Nachdem der Ball allerdings geklärt ist, erobert ihn sich BGÜ zurück und kommt mit Querpässen wieder bedenklich nahe an den VfL-Sechzehner. Einer dieser Querpässe landete aber in stark abseitsverdächtiger Position beim Abnehmer. Wir klären wieder zur Ecke, die den Weg ins Tor findet (41.). Zwei Minuten später wieder Diagonalball von links nach rechts, Pumba kann den Kopf noch dazwischen bringen. Da er im Rückwärtsgang ist, schafft er es aber nur, in den Strafraum zu klären, wo sich ein dankbarer Stürmer findet. Ärgerlich, aber passiert. 4:0 zur Pause liest sich jetzt schon deutlicher. So skurril das klingen mag hat die Abwehr trotzdem einen super Job gemacht. Auch die Mittelfeldspieler haben ihre Defensivaufgaben sehr ernst genommen. Selbst Stürmer Steffan hat sich Bälle hinten erkämpft.
Für gewöhnlich bricht man nach der Pause komplett auseinander, wenn man so deutlich zurückliegt. Aber am Hammer gelten, wie man weiß, andere Gesetze. In der Anfangsviertelstunde von Halbzeit Zwei sind es die Gastgeber, die offensiv Akzente setzen und sogar leichte Vorteile gegen die turmhohen Favoriten haben. Beinahe wäre sogar der Anschlusstreffer herausgesprungen, nachdem der aus der eigenen Hälfte heransprintende Ole einen Chip aus knapp 20 Metern von rechts an den linken Pfosten setzt (59.). Dann durfte man die altbekannte Floskel „So ist Fußball!“ aber wieder aus der Kiste kramen und knappe zwei Minuten später mit ansehen, wie ein Ball, den wir gut stellten, aus dem Sechzehner an die Strafraumkante gelegt wurde und mit dem ersten Überruhrer Torschuss nach der Pause das 0:5 markierte. Weitere 120 Sekunden später ist das halbe Dutzend nach einem beherzten Alleingang über die rechte Angriffsseite voll. Vom Gefühl her das einzige Tor, das wir uns kämpferisch ankreiden dürfen, auch wenn der Angreifer natürlich eine hohe Geschwindigkeit hatte und die Möglichkeit auf einen Elfmeter mit jedem Schritt größer wurde.
Alles in allem ist man im Trainerstab mit der Leistung zufrieden. Es wird mit allergrößter Sicherheit Mannschaften geben, die gegen diese Truppe deutlich mehr unter die Räder kommen werden. Die wiederum müssen wir schlagen. Jetzt geht es erst einmal am Mittwoch nach Kettwig, bevor sich Sonntag die Personalsituation deutlich entspannen dürfte.


















