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Spielberichte

VfL unterliegt in friedlichem Kupferdreh-Derby (Homepage VfL Kupferdreh)

30.10.2016
Autor: Der_Lehrer20

VfL unterliegt in friedlichem Kupferdreh-Derby

31.10.2016

SG Kupferdreh/Byfang I – VfL Kupferdreh I 6:0 (2:0), 13. Spieltag, Sonntag, 30.10.2016, 15:00 Uhr

Hammerjungs: Plohmann – Kohlmann (C) – Marcow, Gonzalez, Renell, Winkler (88. Schmidt) –
Hitpass (75. Schmitz) – Gajewski, Barrotta, Lampey – Rustemov (57. Roesch)

Tore: 1:0 (11.), 2:0 (43.), 3:0 (52.), 4:0 (53.), 5:0 (55.), 6:0 (79.)



Man konnte viel erwarten von diesem Derby, wenn man in den letzten Tagen und Wochen diverse Fußballplattformen im Internet durchforstet hatte. Zum einen war da die tabellarische Situation: Kupferdreh-Byfang auf Relegationsplatz 2, Stadtteilnachbar VfL Schlusslicht. Von den finanziellen Mitteln auf beiden Seiten ganz zu schweigen. Zum anderen aber die womöglich etwas angespannte Lage zwischen den beiden Vereinen. Von Mannschaftsüberläufen über Stadionverboten bis hin zu der Aussage des SG-Trainers Wüsten, man habe „eine Rechnung zu begleichen“, wie er fupa gegenüber sagte. Doch sportlich kam es so, wie es die wenigsten erwartet hätten: wenige Fouls – ein freundlicher Handschlag und eine Entschuldigung danach, nur drei gelbe Karten. Auf dem Platz beschimpfte man sich nicht, sondern spaßte sogar gemeinsam, wenn der Ball woanders war. Auch von dem erstaunlich wenig besuchten Stadion kamen keine Provokationen von beiden Seiten. Sehr schön, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf.



Das Spiel tat sein Übriges, dass es keine emotionalen Entgleisungen gab. Die Hausherren dominierten das Spiel, wurden ihrer Favoritenrolle aber erst einmal nur in puncto Ballbesitz gerecht, nicht aber in Sachen Torgefahr. Gegen einen VfL, der so defensiv stand wie noch nie in dieser Spielzeit, taten sich die Männer in Blau sehr schwer, Thomas ernsthaft zu testen. Mehr als halbgare Flanken und Weitschüsse brachte man nicht zustande. Genau ein solcher Eckball führt nach zehn Zeigerumdrehungen zu einem Eckball. Dieser wird zu kurz abgewehrt und im zweiten Anlauf von rechts wieder in die Mitte gegeben. Zum ersten Mal sieht unsere Verteidigung extrem schlecht aus und lässt ganze drei Mann in Fünfernähe unbewacht. Dass einer davon die Einladung nutzt und einköpft, ist auf dem Niveau unvermeidlich (11.). Dann kam die wichtigste und entscheidendste Phase des Spiels: Wie machen die Männer vom Eisenhammer nach Rückstand weiter? Die Antwort: Genauso wie vor dem 1:0. Die fünf Verteidiger, die immer wieder von Dustin unterstützt werden, stellen die Räume sehr gut zu, gehen bei den Männern mit, übergeben, übernehmen. Dass das keine 90 Minuten gegen eine individuell so starke Mannschaft funktionieren kann, ist jedem klar, aber ging es mal schief und entwischte ein Offensivspieler, hatten wir das Glück des Tüchtigen (danke an die Latte und den Pfosten des Wilhelm-Haneke-Stadions an der Stelle) und einen bockstarken Thomas zwischen eben diesen Pfosten. Exemplarisch eine der wenigen hochkarätigen Möglichkeiten für die Heimelf: Einen saftigen Fernschuss kann nur die Latte vorm Einschlag hindern. Aufgrund des Spins, den der Ball hat, kommt er unserem Kasten beim Runterkommen aber bedenklich nah und hätte auch den Weg ins Tor gefunden, hätte nicht Björn (Stichwort: Jahrhunderttalent) Leib und Leben riskiert, um mit vollem Körpereinsatz den Ball wegzupöhlen. Dabei wird er vom Pfosten, gegen den er springt, in Mitleidenschaft gezogen, kann aber weiterspielen.
Eine Szene, fernab der vereinzelten Torchancen, die mit Szenenapplaus belohnt wurde und die man vor allem im Derby und auch nicht beim Stand von 1:0 erwartet hätte, trug sich in der 35. Minute zu: Pumba schießt den Ball in der Nähe der Mittellinie Richtung Auslinie, streift dabei aber – für den Schiedsrichter, der Einwurf für Blau pfeift, nicht sichtbar – den Gegenspieler. Nach zaghaften Protesten der Roten gibt dieser tatsächlich zu, den Ball berührt zu haben und tritt den Einwurf ab.



Dass es nach 43 Minuten noch 1:0 steht und scheinbar so in die Pause geht, mag man auf Heimseite vielleicht als leicht schmeichelhaft für unsere Farben sehen. Allerdings lassen sich auch Argumente dafür finden, dass wir es uns tatsächlich verdient haben, in der ersten Hälfte mit nur denkbar knappem Rückstand geraten zu sein. Wir hielten uns in der Tat ziemlich gut, machten mit großer Laufleistung eventuelle Schwächen wett und ließen deutlich weniger Torschüsse zu als man das hätte erwarten können. Darüber hinaus konnten wir auch immer mal wieder Nadelstiche in Richtung SG-Tor setzen. Doch als sich das weite Rund des Stadions mit einem Unentschieden zur Pause anfreundete, kam der Tabellen-Zweite noch einmal. Der ansonsten fehlerlose Schlussmann des VfL unterschätzt einen Steilpass in seinen Sechzehner, der mit enormer Geschwindigkeit noch erlaufen und an Thomas vorbei gespitzelt wird, Gonzos Rettungsgrätsche fehlen ein paar
Zentimeter (43.). So geht es mit 0:2 und dennoch erhobenen Hauptes zum Pausentee. Wie bisher wollte man auch in Durchgang Zwei weiter machen, nur kleine taktische Sachen wurden angesprochen.



Doch dann zehn grausame Minuten, die uns ein vernünftiges Ergebnis verwehrten. Erst bekommt Dustin nach wenigen Sekunden und einer Grätsche die gelbe Karte, wodurch er vorsichtiger agieren musste und vorsichtshalber eine Viertelstunde vor Schluss das Feld für Tobi räumen musste. Während es in der 52. Minute noch 2:0 stand, war das Ergebnis nach 55 Minuten, also knapp vier Minuten später, auf 5:0 geschraubt. Erst wird ein gut herausgespielter Konter eingeschoben (52.), dann unser Anstoß verspielt, durchgespielt, verwandelt (53.) und schließlich die wenige Gegenwehr bestraft, die unsere Abwehr in der Situation bot (55.). Unerklärlich, wie das passieren konnte. Die Abwehr stand sehr offen, die Unterstützung aus den vorderen Reihen war nicht mehr da und so machen wir es dem Gegner natürlich leicht. Wenig später geht es bei Djemail, der endlich wieder spielen konnte, nicht mehr weiter, Marvin ersetzt ihn. Vernünftiges Comeback von Djemail, der viele Defensivaufgaben wahrnehmen musste und sein Offensivtalent zu selten ausspielen durfte. Aber er ist zurück und das freut hier alle.

Der Druck der Gastgeber nahm wieder ein wenig ab, blieb aber fortan bestehen. Wir erspielten uns Möglichkeiten durch Standards und wenige Konter, ein Torerfolg war uns nicht vergönnt. Aber, trotz der Chancen, die sich Kupferdreh-Byfang jetzt boten, standen wir wieder besser. Auch die Offensivspieler beteiligten sich wieder am Verteidigen, unsere Abwehrreihe tat in weiten Teilen ihr bestmögliches, um Abschlüsse der Hausherren zu verhindern, die auch durch Flanken Gefahr ausstrahlten.

Ein weiteres Mal bei Latte bedanken durften wir uns in der 79. Minute, als sie einen Einschlag verhinderte. Den Abpraller löscht Björn per Grätsche. Situation aber noch nicht bereinigt. Der humorlose Nachschuss von halbrechts trifft zwar wieder die Latte, aber deren Unterkante, sodass Thomas keine Chance bleibt als den Ball wieder aus dem Netz zu holen.

Die einzige etwas ruppige Situation des Tages trug sich kurz vor Schluss zu. Björn marschiert die rechte Seite entlang und wird danach rüde von den Beinen geholt, er muss ausgewechselt werden. Phil bekommt sein Kreisliga-A-Debüt, der Übeltäter die gelbe Karte. Wenig später pfeift, der gute Schiedsrichter, der vor nicht besonders viele knifflige Situationen gestellt wurde, die Partie überpünktlich ab. 6:0. Naja. Hinzu kommen drei Tore in vier Minuten. Andererseits hat Thomas auch sensationelle Dinger rausgefischt. Im Endeffekt kann man mit unserer ersten Hälfte durchaus zufrieden sein. In der zweiten Hälfte ließen wir mehr zu, hielten aber, so gut es ging, von der 46. bis zur 51. und von der 56. bis zur 90. dem Druck ganz gut Stand. Was dazwischen war, vergessen wir ganz schnell. Auf jeden Fall bleibt, dass wir nach dem Dreifachschlag uns wieder zusammengerissen haben und nicht eingebrochen sind wie in der Vergangenheit.



pp


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