Gebrauchter Tag – Erste und Zweite holen sich Auswärtsniederlagen ab
ESC Rellinghausen III – VfL Kupferdreh II 5:3 (1:1), 9. Spieltag, Sonntag, 16.10.2016, 11:00 Uhr
Hammerjungs: Ridzewski – Ekin, Pfeifer, Päsler – Renell (C), Oberste-Ufer – Henn (71. Roesch), Schmidt (44. Katzenmeier), Ramirez (46. Hanke) – Gohl, S. Strub
Tore: 0:1 Henn, 1:1; 2:1, 3:1, 4:1, 4:2 S. Strub, 5:2, 5:3 S. Strub
Auf jeden Fall eine interessante, sehenswerte Partie, die sich den Zuschauern bei schönstem Fußballwetter im Manfred-Scheiff-Stadion zu Rellinghausen bot. Aber in der Bewertung war es ein komisches Spiel. Auch in der Kabine herrschte keine Einigkeit: Hätte man das Spiel gewinnen können? Wäre ein Unentschieden gerecht gewesen? Hatte man womöglich eine höhere Niederlage abgewandt und gut Schadensbegrenzung betrieben? Immerhin hatte man lange geführt und war mit 1:1 in die Kabine gegangen. Andererseits befand man sich auch lange Zeit mit jeweils zwei bis drei Toren im Hintertreffen. Die einen sagten, man hatte namhafte Verstärkung aus der Ersten (die arbeitsbedingt die Stiefel für die Zweitvertretung schnürten). Andere warfen ein, dass viele Spieler verletzt oder angeschlagen waren oder im Laufe der Partie wurden sowie Platzverweise vom letzten Spiel zu verdauen waren. Auch der Tabellenstand (4. gegen 12.) wurde in den Raum gestellt.
Wie dem auch sei, kaum zwei Meinungen gab es darüber, dass das heute unser wohl bestes Spiel war. Einstellungstechnisch war das – wenn auch noch ausbaufähig in der Rückwärtsbewegung – sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. Allein, dass wir nach dem 5:2 nicht auseinander gebrochen sind, sondern nachgelegt haben, soll was heißen.
Von Anfang an gab es Möglichkeiten für beide Mannschaften, eher mehr für die mit viel Tempo und Erfahrung gespickte Offensive der Gastgeber. Insbesondere über Außen stellten die schnellen Antritte dem VfL-Defensivverbund das ein oder andere Problem. Doch es ist der VfL, der in Person von Dennis das erste Tor der Partie erzielt. Über rechts bricht Kevin durch und kann sich bei seiner Flanke sogar zwischen Dennis und Steffan entscheiden, da beide in guter Position sind. Der Ball fällt Dennis auf den Kopf, der nach wenigen Minuten zum 0:1 einnickt. Bei dem Kopfball bekommt er noch einen Ellbogen auf die Nase, kann sich aber über sein Tor freuen und weiterspielen. ESC scheint in der Folge nur noch auf die Schnelligkeit seiner Vorderleute zu vertrauen, was als probates Mittel häufig funktioniert, aber allmählich von der Hintermannschaft der Gäste besser in den Griff bekommen wird. Mitte der ersten Halbzeit: Wieder ein Angriff der Hausherren über die rechte Angriffsseite, Unordnung in der Hammer-Defensive. Der Ball kommt zentral an die Strafraumbegrenzung. Ein roter Fuß kann den guten Schuss noch zur Ecke abwehren. Der anschließende Eckball aber bringt nach einem Kopfball im Zentrum den Ausgleich.
In der Folge nur noch vereinzelt Angriffe der Kupferdreher, die aber stets Gefahr mit sich bringen. Der Rest der Kupferdreher Angriffsbemühungen bleibt Stückwerk oder wird mit einem Abseitspfiff unterbrochen. Die Mannen aus Rellinghausen prüfen Rille und seine Abwehr etwas häufiger – mit dem besseren Ende für die Gäste.
In der Pause dann schon der zweite verletzungsbedingte Wechsel, nachdem Philipp kurz vor der Pause durch den defensiv fleißigen Lasse ersetzt wurde: Robin H. für Robin R.
Beinahe hätten wir kurz nach Wiederanpfiff die zu dem Zeitpunkt vielleicht etwas schmeichelhafte Führung erzielt. Doch auch Rellinghausen brauchte nicht lange, um wieder ins Spiel zu finden und stellte ebenso den Chancenzähler nach der Halbzeit schnell auf „1“. Nicht lange ist gespielt, als diesmal über die linke Seite ein Angriff der in Blau gekleideten Gäste rollt. Nach gewonnenem Zweikampf im Sechzehner braucht der Angreifer nur noch den Ball rüber zu schieben, wo ein dankbarer Abnehmer wartet und den Ball zur Führung einschiebt. Den Ausgleich verpassen wir noch und so spielt ESC weiter nach vorn. Mit seiner wahnsinnigen Geschwindigkeit lässt der Rechtsaußen der Hausherren Patrick stehen und spielt den Ball an ihm vorbei. Rille möchte den Ball abfangen, kommt aber ein wenig zu spät und muss mit ansehen, wie er umspielt wird und der Ball ins leere Tor geschoben wird. Versuche aller Verteidiger, hinterher zu kommen, sind leider vergeben und so steht es 3:1. Wenige Minuten später wackelt das Netz erneut und mit 4:1 scheint das Spiel bereits entschieden. Doch der VfL wehrt sich mit Händen und Füßen gegen eine erneute Klatsche, macht defensiv eine besser Figur, lässt hinten weniger zu und kommt sogar zu Entlastungsangriffen. So auch nach einem schnell ausgespielten Freistoß aus der VfL-Hälfte von Dennis, den Steffan erläuft. In alter Stürmermanier geht er auf das Tor zu und versenkt in die kurze Ecke zum Anschlusstreffer.
Die Freude ist nur von kurzer Dauer. Wieder einmal wird auf der linken Abwehr-Seite der Querpass in den Strafraum nicht verhindert, wo ein Blauer aus zehn Metern relativ leichtes Spiel hat und den Drei-Tore-Vorsprung wieder herstellt.
Ohne dass sie hinten komplett aufmachten, kamen die wackeren Gäste in regelmäßigen Abständen vor das Tor der Heimmannschaft. Einmal sollten sie noch belohnt werden. Wieder ist es Kevin, der mit seiner zweiten Torvorlage des Tages Steffan vor dem Tor in Szene setzt. Aus der Drehung trifft Steffan den Ball mit dem etwas schwächeren linken Vollspann, sodass er sich unhaltbar seinen Weg in die Maschen bahnt. Dabei blieb es allerdings. Deutlich viel mehr passierte auf dem Platz nicht mehr, Zweikämpfe wurden gewonnen, Zweikämpfe wurden verloren, Torschüsse abgegeben, Torschüsse abgewehrt.
Alles in allem wohl ein vernünftiges Spiel. Ich hoffe, ich repräsentiere die Meinung Aller, wenn ich behaupte, dass gut und gerne etwas mehr drin gewesen wäre, wenn wir das Ecken-Tor nicht bekommen hätten und die Führung in die Pause hätten retten können. Ob dann auch ein Sieg verdient gewesen wäre, lasse ich bewusst mal offen.











