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Spielberichte

DoppelspieltagsberichtXXL: Erste und Zweite im (Aufhol)jagdfieber (Homepage VfL Kupferdreh)

13.05.2018
Autor: Der_Lehrer20

Zwar nur ein Punkt aus zwei Spielen konnte diesen Sonntag am wunderschönen Eisenhammer bejubelt werden, aber es fühlte sich nach sehr viel mehr an. Dass es so weit kam, lag an der unbrechbar scheinenden Moral beider Mannschaften. Während die Erste nach dem 3:0 für die Niederbonsfelder Zweitvertretung richtig angestachelt war und Herz und Seele für einen Punktgewinn gab, egalisierte die Zweite viermal (!) einen Rückstand gegen Blau/Weiß Mintard III.

Es musste nicht so kommen. Auch in der 42. Minute war die Hammererste noch die tonangebende Mannschaft mit den eindeutigeren Chancen. Dennoch lag noch der Gast in Front, der einen groben Absprachefehler in der Hintermannschaft der Gastgeber nach 22 Spielminuten eiskalt ausgenutzt hatte. Die baumlangen Gäste hatten, möglichweise dem ungewohnten Untergrund, sicher aber dem couragierten Auftritt des VfL geschuldet, Schwierigkeiten im Spielaufbau. So waren es ihrerseits viele hohe Bälle, die Ballbesitz brachten. Lang und weit bringt Sicherheit. Emrah hatte mit einem Sensationsschuss aus enorm spitzem Winkel, der die Latte küsste, eine riesige Chance; Sedat bekam knapp über der Grasnarbe den Kopf nicht an eine sehenswerte Flanke. Nach erneutem Anlaufen von Kupferdreh bringt dann wieder ein langer Ball Gefahr auf der Gegenseite. Schneckenrennen mag hart ausgedrückt sein, aber es war schon ein seltsames Laufduell, das sich da bot. Der blaue Mittelstürmer wird zwischen die Verteidiger Gaga und Stefan auf die Reise geschickt. Beide schwarz-rot gekleideten Defensiven haben über knappe zwanzig, fünfundzwanzig Meter einen konstanten Abstand von einem bis anderthalb Schritten zu ihrem Gegenspieler. Marvin kommt schließlich raus – wird aber umkurvt. Max Karalic schließt ab und kann sich über ein sehr schmeichelhaftes 2:0 im Derby freuen. Gleichzeitig der Stand, mit dem es in die Halbzeit geht.

In der kann sich die Zweite über zwei Tore mehr freuen, bei genauso vielen Gegentreffern. Der Spielverlauf ist ein ähnlicher wie bei der klassenhöheren Mannschaft, beide haben mindestens ein Unentschieden verdient. Paradoxerweise müsste die zurückliegende Erste sogar eher an einem Sieg schnuppern als die Zweite, die momentan auf Kurs Punkteteilung ist.

Es hatte ein bisschen abgekühlt im Gegensatz zum Vormittagsspiel. Nichtsdestotrotz ist die Asche noch wunderbar bespielbar, als Schiedsrichter Hakan (!) die Partie anpfeift. Der Wetterbericht und die dunklen Wolken verkünden Böses, aber solange gespielt werden kann, wird gespielt. Pünktlich zum Halbzeitpfiff beginnt es zu regnen, vorher kann noch sorgen- und nässefrei Fußball gespielt werden. Mit einer lustigen Aufstellung ging es für die Ajoud-Metzler-Elf in die Partie: Hansi im Tor, Rene auf… Moment: Hansi im Tor?? Jo! Flinke Köpfe lesen erst das, dann das Ergebnis und ziehen ihre Schlüsse. Aber zu einem Großteil dürfte das ein übereilter, falscher Schluss sein. Die ungewohnte Nummer Eins trifft bei dem Spielstand keine Schuld. Allenfalls ging mal ein Abstoß daneben oder ein Ball wurde nicht mit letzter Konsequenz festgehalten. Aber: Ein Gegentor resultierte da nie draus. Selbst von den gestandenen Schnappern können das in vielen Spielen nur wenige von sich behaupten.

Nach vier Minuten kam dann Hansi direkt zum ersten Mal zum Einsatz und direkt zum Ball… um ihn aus dem Tor zu holen. Abstimmungsfehler nach einer hohen Hereingabe in den Strafraum (um nicht zu sagen in den Fünfer…). Der anschließende Kopfball ist erstklassig, nichts zu halten. Da hat die Hintermannschaft gepennt.

Doch gegen die (nicht despektierlich, sondern respektvoll) als Alt-Herren-Truppe geltende Dritte aus der Mülheimer Provinz kann der VfL vor heimischem Publikum zurückschlagen. Knappe zwei Minuten währt der Rückstand, bis Trainer Aziz wunderschön von Sven Beeker in Szene gesetzt wird. Genau durch die Schnittstelle, wo der designierte Außenverteidiger seine Geschwindigkeit ausspielen und lässig zum 1:1 einschieben kann.

Kupferdreh gegen Mintard. Das letzte Mal, dass in der Partie keine zehn Tore fielen, war im März 2017. Da hieß es am Ende nur 9:0. Ich lasse offen, für wen… Aber diese Begegnung ist auch immer eine Begegnung der Elfmeter! Besonders pikant wurde das Thema jetzt durch Hakan, der unverhofft sein Schiedsrichter-Debüt feierte. Innerhalb von zwanzig Minuten zweimal eine ähnliche Szene, je einmal pro Seite. Zuerst springt Robin der Ball an die Hand – Elfmeter. Hansi hat die Finger am Ball, der aber trotzdem einschlägt (1:2, 21.). Nach 43 Minuten bekommt dann ein Mintarder den Ball in ähnlicher Manier an die Hand, folgerichtig und konsequent entscheidet Hakan auch hier auf Strafstoß. Kevin übernimmt die Verantwortung und lässt auch hier das Netz zappeln.

Mit 2:2 geht es also in die Kabine. Es fängt leicht an zu nieseln…

Bei noch sehr schönem Wetter sitzt die Erste draußen auf der Asche und bespricht, wie das (unverdiente, aber watt willze machen!) 0:2 umgebogen werden kann. Mit Mut! Das soll die Lösung sein. Und mit einem Gio, der das 3:2 macht. So der Plan.

Was für ein guter Plan das war… zeigte sich noch nicht. Erst einmal zeigte sich nämlich der SuS in Person von Max Karalic in all seiner ausgebufften Kaltschnäuzigkeit. Die Uhr springt von 52. auf 53., die imaginäre Anzeige der Tore für die Auswärtsmannschaft von 2 auf 3 und ganz nebenbei Max Karalic in der Torschützenliste von Platz 174 auf 132. Die Kupferdreher Taktik dagegen springt von mutig auf volle Offensive. Fuck the defense und her mit den Punkten!

Die Zweite erwischte es noch früher mit dem vorläufigen Ende des Traums vom Punktgewinn. Aber wie! Aziz sagte es relativ treffend: Wenn das Tor für uns gefallen wäre, würde der Spielbericht locker eine Seite länger werden. Versuchen wir es so sachlich wie möglich, um meine Parteilichkeit für den VfL Kupferdreh nicht zu gefährden:

Leck mich am Arsch, war das eine Granate!!!! Mit voller Karacho aus bestimmt zwanzig Meter volle Lotte unter die Latte gewämmst! Boahh, is datt ne Rakete, Mensch! Aber mal so was von Tor-des-Monats-tauglich! Eigentlich eine tote Situation wegen der guten Deckung (ich bin ja für uns…), aber was Robin Stücker dann umringt von Gegenspielern mit seinem rechten Huf auf durchweichter Asche macht, schaffen manche Regionalliga-Spieler nicht mal auf perfekt gepflegtem Rasen ohne Druck... Mission der VfL-Subjektivität gescheitert. Da muss man einfach mal anerkennen, dass auch Gegner mal gute Aktionen haben können.

Dritter Rückstand. Das hatten wir uns – so scheint es gute Kupferdreher Tradition zu werden – in der Kabine durchaus anders vorgestellt. Pitschepatschenass und schon wieder hinten. Moa. Doch aller guten Dinge sind drei, nicht wahr? Wenn man zweimal einen Rückstand aufholen kann, ist der dritte ja nur noch mehr Motivation, sich anzustrengen. Zumal noch 43 Minuten zu gehen sind.

Linksverteidiger Rene wirft dann auf der rechten Seite ein. Was ein Graus für Trainer – normalerweise. Mann muss auch mal ein Auge zudrücken und seinen Spielern vertrauen. Für den wurfgewaltigen Jungvater ist das nämlich eine optimale Situation. Im Strafraum wartet auch schon Sven Beeker. Der Routinier springt hoch, erwischt die Kugel schön mit dem Kopf und haut ihn rein – Ausgleich!

Kurz danach ist Feierabend – für‘s Erste. Das drohende Gewitter brach nun hervor, Donner und Blitz, da spiel‘ ich nix, Hakan unterbricht die Partie auf unbestimmte Zeit. Nach dem 3:2 wurde auf Mintarder Seite schon (mehr oder weniger) vehement der Abpfiff gefordert. Das Kupferdreher Gegenargument war, dass man doch bitte schön bis zum 3:3 warten solle. Just da warf Rene ein und bediente den einköpfenden Sven, doch es sollte noch zehn, zwölf Minuten dauern, bis das „Wunschergebnis“ mit in die Kabine genommen wurde.

Klar, bis auf Weiteres war auch 3:3 das Wunschergebnis für die Erste, die zwar (aus meiner bescheidenen Sicht) auch zu dem Zeitpunkt eigentlich eher drei Punkte verdient gehabt hätte, aber beim Stand von 3:0 nach massig vergebenen Chancen zumindest den einen Punkt noch mitnehmen wollte.

Mit ordentlich Wut im Bauch schlägt der relegationsbedrohte Tabellen-Vierzehnte dann auch schnell zurück. Zwei Minuten sind seit dem 0:3 von der Uhr, Cem tankt und tanzt sich durch, haut drauf, 1:3 (55.)! Weiter! Weiter! Noch weiter als Olli Kahn es je für möglich halten würde!

Die roten Wellen schwappten an, einzig der Erfolg blieb aus. Waren beim Cem-Anschluss noch ganze 35 Minuten auf der Uhr, wurde die Zeit so langsam zum Faktor und zum erbitterten Gegner. Nachdem Marco in der Halbzeit für Emrah gekommen war, ersetzte Tobi Schmitz den zu Sonntagsarbeit verpflichteten Kevin. Da waren schon 76 Minuten von der Uhr. Tobi verstärkte die Defensive, was Gaga noch mehr Freiräume nach vorne einbrachte. Den nominellen Innenverteidiger hielt so gut wie gar nichts mehr hinten. Warum auch? 77. Minute, 78., 79., 80. Bonsfeld wechselt. 81., 82. Tik. Tak. Tik. Tak. Zeit ist knapp. Du bist gehetzt, weil die Uhr dir Beine macht. Weiß auch Marteria.

Der Plan mit dem Mut ging ja zumindest in Teilen schon mal auf. Die bedingungslose Stärkung der Offensive hatte zumindest schon ein Tor gebracht, auch wenn das noch (lange) nicht reichte. Doch wir hatten ja noch einen Plan in der Halbzeit ausgemacht…

In der 84. Minute ist der Ball endlich wieder vielversprechend im Bonsfelder Strafraum, wo mittlerweile Belagerungszustand herrscht. Der Ball kommt tatsächlich zu Gio. Schieß! Hau ihn rein, Junge! Gio schießt und… haut ihn rein!!!! Nur noch 2:3! Das ist Abstiegskampf! Besonders gut daran zu erkennen, dass sich der Italiener das Trikot vom Leib reißt. Klar, er hatte versprochen, das beim 3:2 zu machen. Aber man hätte vielleicht explizit sagen sollen, dass das noch nicht soooo viel bringt, wenn der Gegner dreimal getroffen hat… Sei‘s drum! Sechs Minuten noch. Segel setzen auf Kurs Punktgewinn! Das Ziel ist jetzt das 3:3…

Das Ziel der Ersten ist das 3:3, das die Zweite mit in die Gewitterunterbrechung nahm. Diese Ungewissheit bei Unterbrechungen ist schon so nicht schön, aber plitschnass will man doch wissen, ob man sein Trikot jetzt ausziehen und auswringen kann oder ob man das Jersey noch weitere knapp zwanzig Minuten wird tragen müssen, um die Punkte für seine Mannschaft eintüten zu müssen, ohne sie beim Spielabbruch geschenkt zu bekommen.

Schiedsrichter Hakan, der - wie auch im Spielbetrieb so oft – eine gute Entscheidung traf, holte sich von Platzwart Hommel die Erlaubnis ab, wieder anzupfeifen. Beim erneuten Betreten des Platzes hatte der Fußball all seine Ästhetik verloren, die ein David Beckham dem Sport jemals verliehen hatte. Tiefe Asche, durchnässte und schmutzige Männerkörper. Spitzbuben könnten sich jetzt freuen, dass Muttertag ist und ihrer Mama die einstmals blütenweiße Hose als Zeichen der Liebe zum Waschen mitgeben. Natürlich nur, weil sie so ein geiles Hausmittel hat. Ich lasse lieber unerwähnt, wessen Gedankengang das war. Hinweis: Wir spielen in schwarzen Hosen…

Gerade noch einen Punkt gehabt und jetzt das! Wäre das Spiel nicht wieder angepfiffen worden, hätte wohl keiner was gegen das 3:3 gehabt. Kaum stehen wir auf dem Platz will Mintard plötzlich Fußball spielen und Tore schießen. Das Leben ist hart und ungerecht. Zu viel Egoismus auf dieser Welt… Nach 68 Minuten und somit kurz nach Wiederanpfiff erhöht abermals Robin Stücker auf 4:3 für Blau/Weiß. Unser Robin, Innenverteidiger Robin Tarach verletzt sich bei dem Versuch, den anderen, blauen Robin aufzuhalten. Im Verlauf des Spiels musste er dann tatsächlich noch runter.

Neu-Innenverteidiger Rene wirft dann auf der rechten Seite ein. Was ein Graus für Trainer – normalerweise. Mann muss auch mal ein Auge zudrücken und seinen Spielern vertrauen. Für den wurfgewaltigen Jungvater ist das nämlich eine optimale Situation. Im Strafraum wartet auch schon Sven Beeker. Der Routinier springt hoch, erwischt die Kugel schön mit dem Kopf und haut ihn rein – Ausgleich!

Schon mal irgendwo gelesen? Stimmt. Ein Abziehbild des 3:3. Noch in der Kabine sagte Sven: „Von drei Toren eins gemacht und zwei vorbereitet. Geht das noch besser?“ Ja, Sven, offensichtlich. 4:4. Was ein Spiel! Typisch Mintard gegen Kupferdreh…

Dann die Schicksalsminute des Tages. Zwei Stunden vorher traf Gio zum 2:3-Anschluss in der 84. Auch hier ist es die 84., die der Partie das nächste Momentum geben sollte. Auf tiefem Platz, aschebeschmiert und nass bis auf die Knochen bekommt Rene kurz vor unserem Strafraum den Ball. Mit energischen Schritten peitscht er los wie der Regen in sein Gesicht. Zehn, zwanzig, dreißig Meter. Mittellinie. Wie eine ausgekuppelte Dampflok bahnt er sich zielsicher seinen Weg. Lúcio lebt! Doch kurz nach der Mittellinie ist Schluss mit lustig. Ein ärgerlicher Ballverlust bringt Mintard wieder in Besitz der Kugel. Hansis Schuhebinden hatte Zeit raus geholt, aber reicht es für den Punkt? Unbarmherzig marschiert jetzt Blau und Weiß seinerseits über die Mittellinie, die durch den Regen kaum noch zu erkennen ist. Langer Ball – wir erinnern uns: Innenverteidiger Rene ist aufgerückt, die Viererkette somit zerschlagen – doch wer wartet da? Der eingerückte Patrick, der mit all seiner Routine, seiner Spielintelligenz und seinem Stellungsspiel seine alte Rolle übernommen hat und für Rene absichert. Schade nur, dass Fußball nicht im Kopf entschieden wird und man auch einen Anflug von Technik braucht. In Thomas-Müller-Manier rutscht ihm der Ball, den er nur Richtung Kupferdreh Bahnhof hätte klären müssen, über den Schlappen. Hinter ihm sagt der Rechtsaußen vielen Dank, geht auf Hansi zu und erhöht auf 5:4. Fünfter Vorsprung. Sechs Minuten noch…

Es gibt nur noch eine Richtung: Nach vorne und den Punkt mitnehmen. Zehn Tore fallen bei der Begegnung ja eigentlich immer. Also: Kevin oder den alten Mann auf Links suchen und hoffen!
Das Tor Nummer Zehn fällt nur blöderweise wieder auf der falschen Seite. Nämlich auf der Seite, die in 95% der Heimspiele in der zweiten Hälfte die richtige gewesen wäre, heute aber durch einen Geniestreich doch nicht. Der ausgefuchste Kapitän der Gäste hatte nämlich beim gewonnen Münzwurf entschieden, dass wir drehen. Ohne Sonne, die blenden konnte, einen seltsame Entscheidung, aber dennoch: Wer gewinnt, hat recht. Auf der Seite also schlägt es hinter Hansi in der 88. Minute ein. 4:6. Feierabend.

Feierabend war bei der Ersten noch nicht. Die Schicksalsminute 84 hatte gerade den 2:3-Anschlusstreffer (und Gio eine gelbe Karte) beschert. Jetzt hieß es: Alles oder nichts! Elf motivierte Hammerjungs – ein erschreckend seltenes Bild in letzter Zeit… – jagten vom Anstoß weg dem Ball hinterher, ließen den Gästen kaum Luft zum Atmen. In Ballbesitz gekommen, wird dann ein Schwarz/Roter wenige Meter in der Bonsfelder Hälfte gelegt. Da läuft Minute 88. Cem wird den Freistoß schießen. Alles, was Rang, Namen und vor allem Wumms in der Birne hat, ist vorne drin. Allen voran natürlich Sascha „das lebende Kopfballpendel“ Renell. Eigentlich muss der Ball jetzt auf dessen Stirn kommen. Wenige Minuten vorher hatte er das 3:3 schon auf dem Kopf, die Flanke war aber ein Stückchen zu hoch. Jetzt ist eigentlich Zeit.

Eigentlich. Cem hat eine eigene Idee. Der Torwart ist zweifelsohne der kleinste Bonsfelder, warum also nicht den Ball einfach unter die Latte hauen? Weil das aus der Distanz – wir sprechen von circa 40, 45 Metern! – eine sehr ambitionierte Aufgabe ist. Aber, aber, liebe Leute. Wir reden hier von Cem! Der knallt das Ding von da drauf – und trifft!!!! Der Ball flutscht dem Schlussmann leicht durch die Arme, da ist der Einschlag nicht mehr zu verhindern!! Toooooooooor!! 3:3! Der haushoch verdiente Ausgleich, auch wenn bei der Entstehung etwas Glück dabei ist, ist das Ergebnis mal so was von gerechtfertigt!!!

Geht vielleicht noch was? Klare Frage, klare Antwort: Eventuell. Am Ende des Tages bleibt es bei einem hart erkämpften Punkt, der es ermöglicht, dass wir nächste Woche unseren Freunden aus Burgaltendorf den Schwarzen Peter in Form des Relegationsplatzes weiterreichen können. Aber viel wichtiger aus meiner Sicht ist es, dass es ein Punkt ist, der zeigt, dass wir kämpfen können und auch aus unwegsamen Situationen rauskommen. Wie schon im hohen Norden oder in Teilen gegen Isinger. Aber: Wir müssen es halt wollen. Das – und nur das – war der Unterschied zwischen dem Punktgewinn gegen Bonsfeld und der unglücklichen Niederlage gegen Yurdum Spor.

Die Zweite hingegen geht mit leeren Händen. Ein nicht ungewohntes Gefühl. Nicht ungewöhnt ist es mittlerweile auch, dass wieder einmal mehr drin war. Wir haben gekämpft, getroffen und Spaß gehabt, auch wenn am Ende des Tages vermutlich Mintard der würdige Empfänger der drei Punkte ist. Auch deshalb, weil ein Schuss nicht den Weg ins Tor gefunden hat, der aber in diesem Spielbericht trotzdem gewürdigt werden muss: Nach Flanke von rechts in den Kupferdreher Strafraum hebt Robin Stücker (immer wieder Robin Stücker) ab und holt einen lupenreinen Seitfallzieher raus! Der Ball fliegt erst gegen den Innenpfosten, dann dem etwas verblüfft wirkenden Hansi direkt in die Arme. Den hätte ich ja persönlich (aus Gründen) lieber kassiert als das „echte“ 4:5… Wie dem auch sei: Ein Spiel gibt es noch für die Zweite, das Stadtteilderby nämlich, dann ist die Saison beendet.

Eine Woche lang ist jetzt Holland meine Stadt, bevor der Ernst des Lebens die Hammerjungs nach Überruhr führt, wo Punkte gegen die Relegation gesammelt werden sollen. Zum Abschluss der Saison gibt es zuletzt den Doppelspieltag, wenn zunächst die Erste Heisingen empfängt, bevor dann das Kupferdreh-Derby steigt.

pp


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