Spielberichte

DoppelspieltagsberichtXXL: Erste und Zweite fast im Gleichschritt (Homepage VfL Kupferdreh)

25.03.2018
Autor: Der_Lehrer20

Zweimal sieben Gegentore, dagegen nur drei selbst geschossene. Am Nachmittag unterstrich Teutonia überdeutlich seine Aufstiegsambitionen, am Vormittag unterstrich die Zweite, dass sie sich wunderbar jederzeit selbst schlagen kann.

Immer mittendrin statt nur dabei war stets Aziz, der 180 Minuten durchpowerte (90 Minuten sogar als Spieler und Trainer) und den ich ganz dezidiert hervorheben und loben muss – aus Gründen... Ob als Linksverteidiger oder als linker Mittelfeldspieler: links scheint ihm einfach zu liegen! Sehr überzeugender Auftritt, für den er sogar auf drei von acht Pizzastückchen verzichtete. Wenn sich das mal nicht ausgezahlt hat!!!

Man bat mich zudem um einen Absatz für Kevin:

Dieser Absatz ist für Kevin. Für beide.

In beiden Spielen waren die ersten Halbzeiten... nun ja, ausbaufähig (könnte an der Zeitumstellung liegen, genau die Stunde hat halt gefehlt...). Fünf Gegentore der Zweiten in Steele, vier der Ersten in Überruhr. Die Moral stimmte beide Male nicht, die Gegenwehr ließ zuweilen zu wünschen übrig. In der ersten Hälfte am Langmannskamp wurde die beste Leistung für Kupferdreh von Schiedsrichterin Leonie Kohaus vom Stadtteilnachbarn eingestrichen. Sehr souveränes Spiel der jungen Unparteiischen. Über die beiden ersten Hälften sei sonst der Mantel des Schweigens gelegt. In der zweiten Hälfte der Zweiten holten wir zumindest ein Unentschieden heraus.

Kommen wir endlich zu beiden zweiten Hälften. Besser gesagt: Zu unseren Toren. Das erste davon erzielte Björn Metzler. Nachdem die Abwehr in sehr ungewohnter Formation Schmidt – Pfeifer – Leitsch – Nöckel (drei davon kamen zur Halbzeit erst in die Partie!) besonders in der ersten Viertelstunde das Tor von Berti beinahe vollständig vor Torabschlüssen beschützen konnten, gelang auch im Sturm etwas. Es entwickelte sich ein sehr schöner Angriff, bei dem Hansi eine Flanke nach links außen auf Aziz – Aziz, Aziz, immer wieder Aziz!* – schlug, von wo aus der Ball zu Kevin Hanisch kam, der Björn mustergültig so in Szene setzte, dass der nur noch den Fuß hinhalten musste. Eine vergleichbare Chance hatte Kevin O-U vorher noch vergeben, nun war die Zeit reif zum „Anschluss“treffer. (1:6, 63.).

Danach schlug der gerade noch als Vorbereiter agierende Kevin selber zu – und wie! Im zweiten Spiel hintereinander sorgte er für das schönste Tor des Spiels. Heute aus zwei Perspektiven: „Konter nach Ecke. Hansi steil auf Hanisch. Er läuft durch und schießt innerhalb des 16ers von links außen.“ Wahre Poesie! Sehen Sie es vor Ihrem geistigen Auge? Ja, ja, jaaaaa? Nein? Hören Sie nicht die Stimme des Sportschau-Moderators vor in Ihrem Kopf? Dann lassen Sie es mich ein weiteres Mal probieren.

Tor Fünf... Kevin Hanisch, VfL Kupferdreh. Im Spiel gegen die Spielvereinigung aus Steele zirkelte der Stürmer der Hammerjungs in formvollendeter Schönheit die Kugel aus beinahe unmöglichem Winkel fast von der Grundlinie aus in die Maschen. Stimmen Sie jetzt ab. Sportschau, Toooor der Woche.

Sollte das immer noch nicht geklappt haben, fragen Sie ihn selbst. Er wird es sicherlich gerne noch einmal erzählen. Und darauf bestehen, dass der „genauso geplant“ war.

Kommen wir zum letzten Tor. Es war zwar nicht das schönste – so ehrlich müssen wir sein; der Lupfer von Markus Mencel war schon Sahne – aber das fulminanteste Tor der Nachmittagspartie! Auch die Erste fing sich nach einer sehr schwachen ersten Hälfte gegen extrem starke Teutonen wieder einigermaßen. Gio konnte sich hier wohl in die Geschichtsbücher eintragen. Ob vorher schon mal jemand Kapitän und Trainer war und sich selbst ein Tor vorbereitet hat, darf doch stark bezweifelt werden...

68 Minuten waren an der Bezirkssportanlage in Überruhr gespielt, die Begegnung beim Stand von 5:0 noch komplett offen, als Gio in den Sechzehner eindringen kann. Weit kommt der Italiener nicht, denn nach kurzer Zeit wird er durch einen Ellbogen auf den Boden gedrückt – Elfmeter! Die Chance, sich selbst ein Tor vorzulegen und zum ersten Mal seit der letzten Deutschen Meisterschaft von Rot-Weiss Essen mal wieder einen Strafstoß zu verwandeln (Training mit eingeschlossen), lässt sich der Zehner natürlich nicht nehmen. Zwar kann Torwart Kevin Tröner die Hand noch an den stramm geschossenen Elfer bekommen, hat aber trotzdem nicht die geringste Chance angesichts des Wahnsinnsknallers des Trainer-Kapitäns. Nur noch 1:5. Tröner konnte weiterspielen. Die Vermutung liegt allerdings nahe, dass das nur durch das Adrenalin möglich war und seine Hand durchaus etwas abbekommen haben könnte... Falls dem so ist: Gute Besserung. Und als kleiner Rat: Beim nächsten Mal Finger weg von Gios Elfmetern. Das kann nicht gut ausgehen.

Das Video zu dem Tor gibt es übrigens hier: https://www.facebook.com/vflkupferdreh/videos/778393559037302/

Apropos Elfmeter: Auf der gleichen Seite hatte schon die Teutonia die Möglichkeit zum zwischenzeitlichen 3:0. Nach glasklarem Foul von Stefan Ley, für das folgerichtig vielleicht die gelbe Karte bekommen hat, darf sich der Gastgeber an Torwart Basti Schneider versuchen. Die Katze aus Dorsten hat aber ganz souverän die Ecke und hält den gar nicht mal schlecht geschossenen Strastoß (27.). Die Wende? Der Momentum Changer? Der Wachmacher, auf den alle gewartet haben bei unserem Lieblingsstand von 0:2? Nein.

Der letzte Absatz ist einer Position gewidmet. Nach den letzten Spielen, in denen sich der Blondschopf den Namen „Körpermoritz“ ganz klar verdient hatte, konnte Moritz mit erstaunlicher Regelmäßigkeit kaum noch unfallfrei geradeaus laufen. Nach stets sehr starken Spielen, in denen er zur festen Größe auf der ungewohnter Rechtsverteidigerposition geworden war, heimste der gelernte Offensivmann genauso häufig Lob und Spieler-des-Spiels-Auszeichnungen wie Verletzungen ein. Jetzt wissen wir: Mo ist zwar ein krasser Typ, der kämpfen, laufen und Fußball spielen kann, aber es ist etwas Spezielles an seiner Position: In Steele musste er schon zur Halbzeit seinem namensgebenden Körper Tribut zollen und Sebastian in der komplett neu aufgestellten Viererkette seinen Platz überlassen. Der überraschend Zweiplatzierte beim Mannschaftsabend-Bowlen der ersten Runde übernahm seine rechte Seite – und machte ein sehr gutes Spiel. Gut, das habe ich oben schon geschrieben. Was will uns der Autor also sagen? Nach 85 Minuten musste dann wieder Mo, der nur noch mit Mühe joggen konnte, seine alte Position einnehmen. Sebastian hatte sich nämlich auf die ominöseste Position eingelassen: Seiner guten Leistung stand am Ende des Tages ein riesiger Knöchel gegenüber, der sogar den wohl verdienten Gang zum Dönermann nach dem Spiel zur Qual machte und eine Auswechslung unausweichlich machte. Fluch und Segen des Rechtsverteidigers also. Wer ist der nächste?

pp

* Aziz machte so starke Partien, dass ich einfach mal unerwähnt lasse, dass das letzte Gegentor der Ersten voll auf seine Kappe ging. Und sind wir mal ehrlich: Dass ich im zweiten Absatz mit „links scheint ihm einfach zu liegen!“ in die unterste Schublade gegriffen habe und darauf angespielt habe, dass sein linker Fuß nur für die Kupplung zuständig ist, hat keiner verstanden, oder?


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