Landesliga Niederrhein 1

Wenn der TSV Heimaterde Mülheim bei Tgd Essen-West gastiert, spekulieren Spötter nur über die Höhe der Niederlage. Denn die Truppe von TSV-Trainer Dieter Henkelüdecke ist aus der Fremde bisher immer mit leeren Händen nach Hause gefahren. Doch der 59-jährige Coach wittert Morgenluft im Abstiegskampf.

ETB Schwarz-Weiß Essen ist als erstes Team ins Finale um den Kreispokal im Essener Südosten eingezogen. Der Oberligist bezwang am Mittwoch Abend den Landesligisten ESC Rellinghausen 06 mit 3:2. Wegen eines Magen-Darm-Infekts musste ETB-Trainer Frank Kontny genauso wie zahlreiche seiner verletzten Stammkräfte passen.

Die Visiere der Torjäger schienen am vergangenen Spieltag nicht richtig eingestellt, anders ist es nicht zu erklären, dass die deutlichen „Klatschen“ ausblieben. Nur zehn zweistellige Ergebnisse brachte das Wochenende hervor, die Betriebstemperatur der Angriffsreihen scheint parallel zum Wetter abzukühlen. Der Tageshöchstwert von 13 Gegentoren ist der niedrigste der gesamten Saison. RevierSport online präsentiert die Top 5 der bemitleidenswertesten Torhüter des Wochenendes.

Neben dem Spitzenspiel zwischen TuSpo Richrath und dem SSV Sudberg ist auch in Essen an diesem Spieltag einiges los. Bei den drei Lokalduellen gibt es gleich zwei Highlights. Im Essener Süden empfängt der SV Kupferdreh den SV Burgaltendorf, in Kray kommt es zum Derby gegen die Tgd Essen West. TuSpo Richrath – SSV Sudberg: Das absolute Spitzenspiel zwischen dem Tabellendritten Richrath und dem ärgsten Schonnebeck-Verfolger aus Sudberg.

Der Saisonverlauf der Sportfreunde Altenessen erinnert ein bisschen an den der letzten. Auch in der vergangenen Spielzeit stand man nach acht Spieltagen schon mit dem Rücken zur Wand, kämpfte sich am Ende ins gesicherte Mittelfeld. Nun scheinen die Jungs vom Nordfriedhof den Spieß wieder umzudrehen. Nachdem man vor zwei Spieltagen noch die Rote Laterne inne hatte, wurden die nächsten beiden Partien gewonnen und man konnte sich von den Abstiegsrängen befreien. Coach Markus Erlebach:

Der ehemalige Profikicker Hasan Yilderim übernimmt den Landesligisten Galatasaray Mülheim, nachdem Ahmet Günaydin am letzten Spieltag zurückgetreten war. Yilderim spielte in seiner aktiven Zeit unter Jupp Derwall bei Galatasaray Istanbul.

Es geht beim FC Kray bergauf. Zwar kam die Truppe von der Buderusstraße in Hilgen nicht über ein 0:0 hinaus, dennoch spricht Trainer Wolfgang Priester von der "stärksten Saisonleistung". Sein Zusatz: "Es war diesmal auch kein Unvermögen dabei, sondern wir hatten einfach Pech. Drei Mal haben die Hilgener Schüsse von uns auf der Linie abgewehrt, ein Mal rettete der Innenpfosten, nachdem Dusan Trebaljevac abgezogen hatte."

Der Kracher des Tages kommt aus der Landesliga 3. TuS Eving lederte RW Leithe mit 8:1 ab und machte auch dem letzten neutralen Beobachter der Landesliga klar, dass Leithe in dieser Saison höchstens Bezirksliga-Niveau besitzt. Nicht zum ersten Mal erobert das Team allerdings einen ersten Platz in dieser Saison.

Zum Knallermatch kommt es an diesem Spieltag in Burgaltendorf, wo der Spitzenreiter Schonnebeck zu Gast ist. Ein weiteres interessantes Match findet in Sudberg statt, der wieder erstarkte SV Kupferdreh versucht den Wuppertalern ein Beinchen zu stellen. [b]SV Burgaltendorf - Spvg Schonnebeck:[/b] Der Knaller dieses Spieltags. Wie sagte Burgaltendorfs Trainer Jörg Oswald vor dem Duell seiner Elf beim SSV Sudberg:

Die Worte von Arndt Krosch, Sportlicher Leite der Tgd Essen West, klingen zwar kurios, aber sind auch für den außenstehenden Betrachter durchaus nachvollziehbar: "Wir können uns teilweise selbst nicht einschätzen." Auch sein Zusatz ist verständlich: "Wir sind einfach eine sehr launische Mannschaft." Beweis für seine Aussagen: Die 1:2-Niederlage am vergangenen Wochenende beim damaligen Schlusslicht Sportfreunde Altenessen 18.

Rolf Hahner kann wieder lachen. Und das nicht nur, weil der Trainer des SV Kupferdreh mit seiner Truppe endlich mal wieder gewonnen hat. Der 4:1-Paukenschlag über den FC Remscheid hat ihn zwar durchaus begeistert, aber es gibt auch noch andere Gründe für seine Freude: "Man geht wieder richtig gerne zum Training. Nachdem wir die beiden Stinkstiefel aussortiert haben, herrscht wieder die gleiche Stimmung wie in der letzten Rückrunde."

Mit einem Tag Verzögerung kommen die bemitleidenswertesten Torhüter des Wochenendes zu ihren Ehren. Im Klartext: Die Sturmreihen des Reviers produzierten an diesem Spieltag einen Berg von Zahlen, durch den es sich durchzukämpfen galt. Die historischen Dimensionen an zweistelligen Ergebnissen spiegelt diese Top 5 leider nicht im Geringsten wieder. Mindestens zehn weiteren Schlussmännern gebührt eine ordentliche Portion Mitleid. Einen besonders bitteren Sonntag durchschritten zwei Bezirksliga-Keeper. In Hessler gehen nach der neuerlichen Niederlage langsam die Lichter aus. Eins ist aber gewiss: Die vorsaisonalen Träumereien von der Landesliga entwickeln sich wie ein Boomerangwurf zu einem Alptraum. Es wird Zeit, dass das Team langsam aufwacht.