SF Hamborn 07 - DJK Arminia Klosterhardt 0:4 (0:1)
- Abschied der Hamborner Löwen aus der Landesliga ohne Happyend - Der Vizemeister gibt sich keine Blöße, dreht nach der Pause auf und läßt sogar noch dicke Chancen liegen -
Den Löwen war zum Abschluss der Landesligasaison kein Erfolg mehr vergönnt; gegen die bereits vor der Partie als Vizemeister feststehenden Jugendkraftler der Arminia Klosterhardt hatten das sicherlich auch nur große Optimisten erwartet.
Björn Blättermann (künftig VfR Krefeld-Fischeln), Marco Ferreira (Beendigung der aktiven Laufbahn), Fabian Hastedt (VfB Homberg), Benedikt Möllenbeck (DSC 99 Düsseldorf ), Lutz Pastoors (DSC 99 Düsseldorf) und Richard Zander, der künftig die A-Junioren der Hamborner Löwen betreut, wurden vor dem Anpfiff offiziell verabschiedet und standen in der Startelf, um noch einmal für ihre alten Farben alles geben zu können.
Es entwickelte sich zunächst ein Spiel mit Freundschaftscharakter, bei dem beide Mannschaften sich im Mittelfeld neutralisierten und keinen Druck nach vorne aufbauten.
Die Gäste hatten zunächst ihren Torjäger und Torschützenkönig der
Liga, Raphael Steinmetz, auf der Bank sitzen lassen, was sich in der Sturmqualität der Oberhausener zunächst negativ bemerkbar machte.
Die ersten Chancen hatten die Löwen durch Mazlum Itmec (5.) und Daniel Brosowski (7.), deren Geschosse jedoch das Ziel verfehlten.
Daniel Brosowski, der heute die Kapitänsbinde trug, versuchte, im Hamborner Angriff Akzente zu setzen, so in der 20. Minute, als er nach einem schönen Zuspiel von der Mittellinie ein Solo startete und die ganze Klosterhardter Abwehr umkurvte, letztendlich aber am gut reagierenden Gäste-Keeper Norman Aloys Seitz scheiterte.
Die Gäste versuchten sich bis dahin durch Fernschüsse von Marcel Siwek (8.) und Tobias Quast (12.), die aber ihr Ziel jeweils recht deutlich verfehlten.
Dann kam - wie aus dem Nichts - die Führung der Gäste: Nach einer Hereingabe von der rechten Angriffsseite der Arminen und Abstimmungsproblemen in der Abwehr, bekamen die Löwen das Leder nicht weg, Tobias Quast ging dazwischen und bugsierte das Leder irgendwie an Freund und Feind vorbei ins Hamborner Tor: 0:1 (22.).
Die Führung der Gäste war zu diesem Zeitpunkt überraschend, da die Hamborner bis dahin die besseren Möglichkeiten hatten.
Marco Ferreira hatte dann fast postwendend den Ausgleich auf dem Fuß, nachdem er sich schön in den Arminen-Strafraum durchgetankt hatte: Sein Schuss ging aus kurzer Distanz in die Wolken - ein Pass in die Mitte hätte vielleicht mehr gebracht.
Das Spiel lief dann weiter wie gehabt, wobei beide Mannschaften Schwächen im Aufbauspiel zeigten, die ihren Ausdruck in zahlreichen Fehlpässen fanden.
Nach dem Seitenwechsel durfte dann der Torschützenkönig ran: Raphael Steinmetz, in der Pause eingewechselt, brachte sofort Schwung in den Klosterhardter Angriff. Nach einem feinen Zuspiel startete der Neunzehnjährige von Höhe der Mittellinie einen Sololauf, umspielte auch noch den aus dem Tor eilenden Björn Blättermann und schob die Kugel seelenruhig zu seinem 33. Saisontor in den Hamborner Kasten: 0:2 (47.).
Schnell, schnörkellos und effektiv - gepaart mit einem zügellosen Drang zum Tor: Das erscheint das Erfolgsgeheimnis des Neunzehnjährigen zu sein, der in der kommenden Saison die Fußballstiefel für den Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen schnüren wird.
Die Hamborner versuchten, dagegen zu halten, doch die Gäste übernahmen jetzt zunehmend das Kommando und kamen zu gefährlichen Möglichkeiten.
Philip Bauer hätte nach einem Slalomlauf durch die Löwen-Abwehr bereits alles klar machen können, sein Schuss verfehlte das Gehäuse nur um wenige Zentimeter (56.).
Kurze Zeit später hatte Michel Patrick Roth schon seine Gegenspieler schwindelig gespielt, vertändelte dann aber das Leder im Hamborner Strafraum (60.).
Die Löwen mühten sich, Aktionen nach vorne zu starten, konnten aber keinen richtigen Druck aufbauen. Der für Lutz Pastoors eingewechselte Admir Turudija belebte dann zwar die linke Angriffsseite der Hamborner, hatte aber mit seinen Aktionen wenig Glück: So traf er aus nächster Nähe nur den Arminen-Torwart, der sich ihm in den Weg warf, nicht aber das Tor (70.).
Kurz darauf nutzten die Gäste einen Konter zur Vorentscheidung: Philip Bauer konnte sich pfeilschnell über die rechte Seite durchsetzen, ein Querpass in die Mitte, wo Raphael Steinmetz lauerte und nur noch einzuschieben brauchte: 0:3 (77.)!
In der Folgezeit schien der Fußballgott Mitleid mit den Hambornern zu haben, denn egal, was die Klosterhardter anstellten: Der Ball wollte nicht ins Tor. Zuerst rettete Björn Blättermann gegen Robert Trimborn (80.), dann ein Abwehrbein gegen den wieder einschussbereiten Raphael Steinmetz. Kurz darauf trafen David Fojcik und Michel Patrick Roth jeweils das Hamborner Aluminium (81.).
Kurz vor Schluss musste sich der bedauernswerte Björn Blättermann, der sich sein letztes Spiel für die Löwen sicherlich anders vorgestellt hatte, noch einmal geschlagen geben: Carsten Weißert verwandelte eine Ecke ungehindert mit einem wuchtigen Kopfball zum 0:4 Endstand (88.).
Ein verdienter Sieg für dem Vize-Meister, der auch höher hätte ausfallen können.
Am Ende stand für die Gastgeber nur eines im Mittelpunkt: Der vernünftige Abschied aus der Liga und die Verabschiedung der zum Ende der Saison aus dem Kader ausscheidenden Spieler. Beides ist unterm Strich gelungen, denn die Löwen haben sich durchaus engagiert gezeigt und gute Ansätze präsentiert. Nachdem die Oberhausener den Fuß von der Bremse genommen hatten, war das allerdings zu wenig.
"Ich bin froh, dass wir kein weiteres Spiel mehr haben," fasste Löwen-Coach Ali Güzel die Gedanken wohl vieler Spieler als auch Fans zusammen. "Wir müssen jetzt das Alte hinter uns lassen und zusehen, dass wir eine schlagkräftige Mannschaft zusammenbekommen, die schnellstmöglich den Wiederaufstieg schafft."
Hier wartet in dem nächsten Wochen eine Menge Arbeit auf Ali Güzel und Thorsten Schramm, für deren Bewältigung wir dem Trainergespann viel Erfolg wünschen.
Unseren "Ehemaligen" danken wir für ihren Einsatz in den letzten Monaten und Jahren bei den Löwen und wünschen ihnen für den weiteren sportlichen Weg - sei es auf oder neben dem Platz - viel Erfolg und alles Gute
















