SV Uedesheim - SF Hamborn 07 1:1 (0:1)
Nachdem Schiedsrichter Christian van Zwamen die Partie überpünktlich abgepfiffen hatte, trotten die Hamborner Spieler enttäuscht vom Uedesheimer Aschenplatz. Sie hatten Einsatz und Willen gezeigt, hatten zur Pause nicht unverdient geführt, konnten aber die Partie nicht zu ihren Gunsten entscheiden, obwohl sie ab der 68. Minute in Überzahl spielten.
Der berühmte Knoten wollte einfach nicht so richtig platzen: Gewonnene Zweikämpfe im Abwehrbereich, der diesmal durch den pfeilschnellen Ali Basaran unterstützt wurde, verliefen aber bei den anschließenden Offensivbemühungen im Sand, da die Pässe ihre Empfänger nicht fanden. „Wir bekommen diese Fehler einfach nicht abgestellt“, ärgerte sich Trainer Thomas Geist nach dem Spiel. Und so gab nicht den dringende benötigten „Dreier“, sondern nur einen Punkt, der im Abstiegskampf keine der beiden Mannschaften wirklich nach vorne bringt.
Dabei hatte es für die Hamborner Löwen gar nicht so schlecht begonnen. Nach einer Abtastphase in den ersten zehn Minuten, kamen die Hamborner mit dem Ascheplatz (der Rasenplatz war noch von der letzten Partie malträtiert und nicht bespielbar) nun besser zurecht als die Gastgeber. Der Sturm erfuhr durch den Einsatz des wiedergenesen Daniel Brosowski die erhoffte Belebung, Ramazan Ünal und Yüksel Kilic puschten durch ihren Einsatz die Mannschaftskameraden nach vorne. Nach einem Gedränge im Strafraum der Uedesheimer stocherte sich Marco Ferreira in der 25. Spielminute durch das Chaos und schoss in die linke untere Torecke unhaltbar zum 0:1 ein.
Die Zeit bis zur Pause brachten die Löwen dann souverän über die Runden. Lediglich nach einem Sololauf von Kanischka Taher in der 40. Minute über die rechte Seite kam noch einmal Gefahr für die Löwen auf; den scharfen Schuss des Uedesheimer konnte Löwen-Keeper Björn Blättermann aber zur Ecke fausten. Die Neusser hatten, von dem einen oder anderen Fernschuss abgesehen, bis dahin keine zwingenden Szenen.
In Halbzeit zwei merkte man dann den Willen der Gastgeber, hier noch etwas drehen zu wollen. Die Hamborner gerieten zunehmend unter Druck und bereits in der 56. Spielminute konnte Andrej Hildenberg eine präzise geschlagene Ecke seines Mannschaftskollegen Güven Dalkiran mit einem wuchtigen Kopfball zum 1:1 in die Maschen dreschen.
In der Folgezeit waren die Uedesheimer aktiver, ohne jedoch gefährlich zu werden; der Hamborner Spielfluss war dahin. Chancen ergaben sich lediglich noch aus Standards, die aber entweder am Kasten der Uedesheimer vorbei gingen oder durch Keeper Gottlebe entschärft wurden.
In der 68. Minute schwächten sich die Gastgeber durch eine Tätlichkeit ihres Spielers Saysay an Kai-Stefan Neul selbst, nachdem Schiedsrichter van Zwamen sofort die rote Karte zückte. Erstaunlicherweise gab es hiergegen keinerlei Proteste, was an diesem Nachmittag bei den Schiedsrichterentscheidungen nicht immer der Fall war: Sowohl Uedesheimer als auch Hamborner waren sich darüber einig, dass der ein oder andere Pfiff des Unparteiischen nicht nachvollziehbar war.
Besonders ärgerlich für Hamborn: In der 24. Minute wurde Daniel Brosowski im Strafraum von den Beinen geholt – der fällige Elfmeterpfiff blieb aus.
Letztendlich konnten die Löwen aus der Überzahl kein Kapital mehr schlagen; die Gesichter der Spieler und Verantwortlichen nach dem Spiel sprachen Bände: Das war hier heute zu wenig. Gleichwohl kann man den Hambornern eine deutliche Steigerung zu den vorangegangenen Spielen attestieren; daneben wurde zumindest ein Zähler mitgenommen und der Negativtrend von drei Niederlagen in Folge in der Meisterschaft beendet. Eine wichtige Grundlage, um die kommenden schweren Aufgaben anzugehen (am nächsten Sonntag, 24.03., zu Hause das Nachholspiel gegen TuRU Düsseldorf, dann am Donnerstag, 28.03., das Nachholspiel beim VfL Rhede).
Die Mannschaftsaufstellungen:
SV Uedesheim: Gottlebe, Kus, Saysay, Taher (84. Adeoye), Eren, Teke, Hotic, Dalkiran, Hildenberg, Koziatek (90. Klinghardt), Faßbender (75. Yalcinkaya)
SF Hamborn 07: Blättermann, Surkau, Neul, Opitz (58. Stellmach), Brosowski (87. Hommes), Schneider, Ünal, Ferreira (73. Kaczmarek), Basaran, Zander, Kilic.
Tore: 0:1 Ferreira (25.), 1:1 Hildenberg (56.)
Gelbe Karten: Dalkiran (37.), Hildenberg (76.)
Rote Karte: Saysay (68. wegen Tätlichkeit)
Zuschauer: 150




















