Viktoria Köln hat die richtige Antwort auf das 1:1 beim KFC Uerdingen gegeben und am 13. Spieltag der Regionalliga West ein Ausrufezeichen gesetzt. Mit einem deutlichen 4:0 gegen die SSVg. Velbert, das auch in der Höhe absolut verdient war, fuhren die Rechtsrheinischen wieder einen Dreier ein und pirschten sich so bis auf zwei Punkte an den Spitzenreiter Sportfreunde Lotte heran.
Viktoria-Trainer Claus-Dieter Wollitz ging mit einer auf drei Positionen veränderten Startelf in die Partie. Stefan Hickl und Fatih Candan wurden durch David Müller und Silvio Pagano ersetzt. Außerdem spielte Marcus Steegmann für den zuletzt glücklosen Sebastian Glasner.
In den ersten zehn Minuten wirkte es noch, als könnten die Gäste aus dem Niederbergischen Land noch mithalten. Die Viktoria hatte zwar spielerisches Übergewicht, Velbert konnte sich aber immer wieder nach vorne spielen und kam auch zu der ein oder anderen Torchance. Mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Höhenberger vor 768 Zuschauern im heimischen Sportpark aber endgültig das Kommando. Dank Spiel- und Lauffreude schnürten sie die Velberter immer mehr ein.
In der 12. Spielminute gingen die Kölner folgerichtig in Führung. Lukas Nottbeck spielte den Ball raus auf den rechten Flügel zu Andreas Schäfer. Dessen Flanke schien bereits geklärt, doch einen schwerer Abwehrschnitzer der beiden Innenverteidiger Dimitrios Pappas und Niklas Schweer konnte Silvio Pagano nutzen und den Ball über die Linie drücken.
Doppelschlag bringt Viktoria früh auf die Siegerstraße
Nur zwei Minuten und eine Großchance von Viktoria-Verteidiger Jannik Löhden später klingelte es erneut. Nach einer Ecke von Mike Wunderlich herrschte erneut große Unruhe im Strafraum der SSVg.. Und wieder war es Silvio Pagano (14.), der diese für sich zu nutzen wusste. Aus dem Gewühl schoss er zur Zwei-Tore-Führung ein.
Durch die beiden Abwehrpatzer wurde die Unsicherheit im Team von Trainer Hans-Günter Bruns noch größer, das durch eine Serie von Niederlagen sowieso schon angekratzte Ego schrumpfte weiter. Trotzdem kam Velbert hin und wieder vor das Tor der Hausherren. Bei den wenigen Chancen der SSVg. Sah die Kölner Abwehr nur selten wirklich souverän aus. Doch auf dem Weg nach vorne schien die Viktoria weiter unaufhaltsam. Auch nach dem Doppelschlag zog sich die Mannschaft von Claus-Dieter „Pele“ Wollitz keinen Meter zurück und kombinierte sich im Minutentakt sehenswert zu Großchancen.
Entscheidung noch vor dem Pausenpfiff
Nach 22 Minuten scheiterte die Viktoria in Person von David Müller noch mit einem gefühlvollen Heber an der Latte. 15 Minuten später machte sie es aber besser. Nach einem Zuckerpass von Daniel Reiche auf Mike Wunderlich konnten die Velberter zunächst klären. Doch durch das Gegenpressing, das die Rechtsrheinischen über die gesamte Spieldauer imposant aufzogen, eroberten sie sich den Ball zurück. Aus 16 Metern schlenzte Mike Wunderlich den Ball sehenswert in den Winkel – keine Chance für SSVg.-Torhüter Manuel Lenz.
Kurz vor dem Pausenpfiff war es zum dritten Mal Silvio Pagano, der traf und damit bereits vor dem Seitenwechsel für die Entscheidung sorgte. Nach einem weiteren Angriff über die linke Seite, einem Pass von Andreas Schäfer auf David Müller, wurde Mike Wunderlich im Strafraum in Szene gesetzt. Sein Schuss landete noch am Pfosten, den Abpraller wusste Matchwinner Pagano (45.) aber zu nutzen.
Auch in Halbzeit zwei Viktoria-Dominanz
Und auch nach dem Pausentee steckte die Wollitz-Elf nicht zurück, spielte weiter sehenswert nach vorne. Velbert wirkte nun aber in der Defensive etwas sattelfester und nicht mehr so desolat wie noch in Halbzeit eins. Nach vorne brachte die SSVg. nun aber gar nichts mehr zustande. Die Kölner dagegen sprühten nur so vor Spiellaune und kombinierten sich ein ums andere Mal vor den Kasten von Manuel Lenz.
Tore sollten trotz vieler Chancen aber keine mehr fallen. Für den unrühmlichen Höhepunkt in der zweiten Halbzeit einer ansonsten fairen Partie sorgte Velberts Blerim Rrustemi, der sich wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte abholte (81.). Zurecht feierten die Viktorianer nach dem Schlusspfiff ausgelassen. Sie hatten die Partie über 90 Minuten dominiert und mit schönem Fussball einen abslut gerechtfertigten Sieg eingefahren.
Pele Wollitz „absolut zufrieden“
Auch Claus-Dieter Wollitz zeigte sich mit der Leistung seiner Mannschaft „absolut zufrieden. Wir haben viel Spielfreude versprüht, auch in der zweiten Halbzeit weiter Gas gegeben. Deshalb war das Ergebnis auch dem Spielverlauf angemessen.“ Auch Bruns erklärte, dass das Ergebnis verdient war. „Wir haben nach einer mehr oder weniger ausgeglichenen Anfangsphase durch den Doppelschlag die Köpfe hängen gelassen. Viktoria Köln ist aber auch nicht unser Gradmesser. Es muss schon alles passen, wenn man hier punkten will. Das war vor allem in der Defensive nicht der Fall.“
Autor: Daniel Sobolewski/RHEINFUSSBALL




















