Oberliga

Die Stimmung beim KFC Uerdingen könnte besser kaum sein: "Das stimmt. Im Moment sind alle mit Freude dabei", bestätigt Trainer Jürgen Luginger. Nach dem tollen Sieg gegen den Tabellenzweiten aus Aachen und dem überraschenden Patzer der SSVg Velbert am Donnerstag gegen Kleve kann die Luginger-Elf am morgigen Ostermontag auf Tabellenplatz drei vorrücken. Voraussetzung: Ein Sieg gegen TuRu Düsseldorf. Dafür sprechen gleich mehrere Argumente.

Friede, Freude, Eierkuchen? Von wegen! Bei RW Oberhausen ist das Verhältnis zwischen Vorstand und einigen "Fans" deutlich angespannt, nachdem es beim Spiel gegen Köln II zu heftigen Beschimpfungen der Spieler gekommen war. RevierSport sprach mit Thomas Dietz über Kritik an der Mannschaft, Stadionverbote und die Partie gegen Velbert.

Am Ostermontag kommt es zur brisanten Partie Oberhausen gegen Velbert, ein Hit, im Winter wechselten Thomas Schlieter und Markus Kaya zu den Kleeblättern. Bei der SSVg sinniert man noch sanft über eventuelle Aufstiegsmöglichkeiten - ganz sanft. Boss Oliver Kuhn: „Wir gewinnen.“ Homberg muss in Kleve punkten, um die Klasse zu erhalten. Kuhn: „Der VfB holt dort einen Zähler.“

Bei der SSVg Velbert hat es den nächsten Trainerwechsel der Spielzeit gegeben. Nachdem vor wenigen Monaten Frank Kurth entlassen wurde, packte nach dem 0:2 gegen Kleve nun sein Nachfolger Uli Mielke die Koffer. Am Montag beim Spitzenspiel in Oberhausen wird die Truppe von Oliver Honee (Torwarttrainer) und Uli Paul (Nachwuchskoordinator) betreut.

Der Schock sitzt tief. Speldorfs Spielführer Andreas Egler hat sich beim Training aller Voraussicht nach einen Kreuzbandriss zugezogen. Beim Spiel zwei gegen zwei verdrehte sich der ehemalige Emdener das linke Knie. "Ich hoffe, dass ich am heutigen Donnerstag noch einen Termin zur Kernspin bekomme, aber es sieht nicht sehr gut aus", ist Egler niedergeschlagen. "Das hat richtig laut geknallt, ich bin mit Thorsten Schmugge sofort ins Krankenhaus nach Bottrop gefahren, dort wurde die Erstversorgung vorgenommen."

Benjamin Koncic entwickelt sich immer mehr zur gefährlichen Joker-"Waffe". Beim 4:1 in Velbert kam der 21-Jährige in der Schluss-Phase in die Partie, traf ein Mal selbst und bereitete einen weiteren Einschuss vor. Zuletzt gegen Wuppertal (2:0) durfte "BK" 25 Minuten ran, erzielte ebenfalls eine "Bude". "Wenn du reinkommst, musst du etwas bewirken, damit der Trainer eine Bestätigung bekommt. Ganz gleich, ob der Einsatz jetzt kurz oder länger ist", sagt Koncic, "ich hoffe natürlich, bald Mal wieder von Beginn an dabei zu sein."

Mit dem Wechsel von Thomas Schlieter nach Oberhausen sollte die bis dato schon sichere Defensive weiter an Stabilität gewinnen. Und die erste Bilanz kann sich sicher sehen lassen. Drei Partien hat der Defensiv-Kicker nun absolviert, nach 268 Minuten gab es in Köln den ersten Gegentreffer mit Schlieter an Bord. Im vierten Auftritt für die Kleeblätter kommt es, wie auch für Markus Kaya, am Ostermontag gleich zum Match gegen den alten Verein aus Velbert.

Weiter Unruhe in Solingen. Denn nach dem deftigen 1:6 in Bonn sind die beiden Trainer Harald Becker und Eddy Malura mit sofortiger Wirkung zurückgetreten. Wobei Unions Vorstandsvorsitzender Uwe Stamm besonders über die Art und Weise des Abschieds nicht glücklich ist, seine Worte gelten vor allem Becker.

Den Tabellenzweiten aus Aachen trotz Rückstandes bezwungen, die Siegesserie in der Grotenburg auf fünf Dreier ausgebaut und im Klassement zum Tabellendritten Velbert aufgeschlossen: Der KFC Uerdingen schwimmt ohne Zweifel auf einer Erfolgswelle. Auch abseits des Spielfeldes stellen die Krefelder die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft. Am heutigen Donnerstagabend präsentiert Sportdirektor Jonny Hey einen neuen Sponsor – mit Blick auf die ausstehende Vertragsverlängerung von Coach Jürgen Luginger ein Meilenstein.

Andy Habl ist ein Wanderer zwischen den Welten. Das Training absolviert er mit dem Regionalliga-Kader des WSV Borussia, spielen darf er hingegen meist nur im Oberliga-Team. Doch am gestrigen Mittwoch gab es wieder eine dieser rar gesäten Momente in der ersten Mannschaft. Im Halbfinale des ARAG-Pokals stand er sogar in der Startelf – ausgerechnet gegen den VfB Homberg, gegen den er sonst mit der Reserve antritt.

Viele Überraschungen bot der 26. Spieltag der Oberliga Nordrhein. Alemannia Aachen verpasste es, den Rückstand auf RW Oberhausen zu verkürzen. Nachdem RWO bereits am Samstag 0:1 beim 1. FC Köln II verlor, konnte die Alemannia daraus kein Kapital schlagen. Beim KFC Uerdingen verloren die „Domstädter“ 1:2. Chaos hingegen beim 1. FC Union Solingen. Nach der 1:6-Klatsche beim Bonner SC trat das Trainer-Duo Eddy Malura und Harald Becker zurück. Leichtes Spiel hatte der Bonner SC mit dem 1. FC Union Solingen. Union, stark ersatzgeschwächt nach Bonn gereist, erwischte einen rabenschwarzen Tag und kassierte nach der 0:7-Klatsche am ersten Spieltag (Heimspiel gegen den Wuppertaler SV Borussia II) die höchste Niederlage der Rückrunde.

Auch an Oberhausens Spielmacher Markus Kaya ging die Partie in Köln ziemlich vorbei. Was nicht nur an den Bemühungen des Technikers lag, vielmehr an den ständigen langen Bällen, die über das Mittelfeld flogen. Der Neuzugang aus Velbert bilanzierte: "Wir haben gerade die spielerische Leichtigkeit nicht, um defensiv stehende Mannschaft zu schlagen." Coach Hans-Günter Bruns betonte, bei vielen Kickern sei das auch ein Kopfproblem, Kaya schloss das bei sich fast aus: