Oberliga

Die Absage der Partie gegen Homberg kam für den WSV II zwar nicht überraschend, aber durchaus ungelegen. "Wir hätten gerne gespielt", betont Trainer Ayhan Tumani. Doch er kann nachvollziehen, warum die Stadt Wuppertal sämtliche Fußball-Plätze sperrte: "Wir haben Samstag auf Kunstrasen trainiert, selbst der stand unter Wasser."

Starke Regenfälle wirbelten am Wochenende die Spielpläne der Fussballligen durcheinander. Zahlreiche Partien, von der Regional- bis in die Kreisliga, mussten wegen Unbespielbarkeit der Plätze abgebrochen werden oder wurden schon im Vorfeld abgesagt. Ganz besonders war die Verbandsliga 1 Westfalen von den widrigen Wetterbedingungen betroffen, in der gleich alle sieben Begegnungen nicht angepfiffen wurden.

Die Uhr tickt bis zur Winterpause. "Fünf Wochen müssen wir uns noch weiter so konzentrieren", legt sich ETB-Trainer Frank Kontny vor dem heutigen Spitzentanz der Oberliga Nordrhein gegen die Zweitvertretung des 1.FC Köln fest (14.30 Uhr, Uhlenkrug). Ein Hit, der eine vierstellige Kulisse verdient hätte. Die personelle Ausfallproblematik ist enorm (vgl. S.44), die Trainingsschwierigkeit nicht minder.

Das wird eine durchaus spannende Story, die sich im Essener Süden abspielt. Was macht die Clubführung, wenn sich das Team von ETB-Trainer Frank Kontny weiter so in der Spitzengruppe hält? "Wir haben überhaupt nichts dagegen, unter den ersten zwei oder drei Mannschaften zu überwintern", erläutert Manager Toni Pointinger: "Von mir aus auch ganz oben."

Von richtig guter Stimmung in Velbert zu sprechen, wäre doch sehr vermessen. Kein Wunder, nach der schon sauer aufgestoßenen 0:2-Niederlage in Dattenfeld folgte nun ein 1:2 gegen Speldorf. "Ich habe schon nach dem 0:5 zuhause gegen Duisburg einen Aufstand gemacht", legt sich Oliver Kuhn, 1. Vorsitzender, durchaus überraschend entspannt fest: "Das kann ich doch nicht jedesmal machen."

Andreas Kohlhaas kann wieder lächeln. In den letzten zwei Monaten fiel ihm das schwer, weil er dem Begriff "Pechvogel" eine ganz neue Dimension verlieh. Zunächst legten ihn in der letzten Rückrunde zwei Bänderrisse auf Eis, nun fiel er mit Pfeifferschem Drüsenfieber aus.

ETB Schwarz-Weiß Essen ist als erstes Team ins Finale um den Kreispokal im Essener Südosten eingezogen. Der Oberligist bezwang am Mittwoch Abend den Landesligisten ESC Rellinghausen 06 mit 3:2. Wegen eines Magen-Darm-Infekts musste ETB-Trainer Frank Kontny genauso wie zahlreiche seiner verletzten Stammkräfte passen.

Der 15. Spieltag der Oberliga Nordrhein geht gleich mit vier Samstags-Partien über die Bühne. Ob Uerdingens Sportlicher Leiter Jonny Hey deshalb vor allem auf die Heim-Teams setzt, bleibt sein Geheimnis. Alles andere offenbart er im RS-Expertentipp. Die eigene Truppe trifft daheim auf den 1.FC Kleve. Hey: "Wir müssen punkten, auch wenn das gegen den FCK nicht leicht wird.

Die Visiere der Torjäger schienen am vergangenen Spieltag nicht richtig eingestellt, anders ist es nicht zu erklären, dass die deutlichen „Klatschen“ ausblieben. Nur zehn zweistellige Ergebnisse brachte das Wochenende hervor, die Betriebstemperatur der Angriffsreihen scheint parallel zum Wetter abzukühlen. Der Tageshöchstwert von 13 Gegentoren ist der niedrigste der gesamten Saison. RevierSport online präsentiert die Top 5 der bemitleidenswertesten Torhüter des Wochenendes.

Marcus Wedau hat gelernt, zu warten. Im Sommer kehrte er nach seiner Station in Australien nach Deutschland zurück, monatelang befand er sich auf Vereinssuche. Den hat er mit dem KFC Uerdingen längst gefunden, kicken darf der Offensiv-Mann trotzdem nicht. Der Grund: Noch immer liegt keine Spielgenehmigung für den 31-Jährigen vor, da auf dem Weg vom australischen Verband in die Frankfurter DFB-Zentrale zwischenzeitlich der Fax-Fluss hakte.

Die Berechenbarkeit des Fußballs ist eher relativ. Das musste auch Velberts Trainer Dietmar Grabotin einsehen, der nach der letzten 0:2-Schlappe in Dattenfeld eher gefrustet nach Hause fuhr. "Das hatte ich nicht eingeplant", bekennt der Ex-Profi gewohnt ehrlich, "Duisburg II oder Leverkusen II, das sind für mich Gegner, gegen die das passieren darf." Und auch geschah.

Das heutige Sonntags-Match zwischen TuRU Düsseldorf und dem WSV Borussia II (14.30 Uhr) dürfte zu einem kleinen Emotions-Gipfel werden. Nicht wegen ausufernder Rivalitäten, sondern weil es für beide Mannschaften um viel geht: die Fortsetzung des Positiv-Trends. Aber auch für einzelne Akteure steht einiges auf dem Spiel.