Nächste Heimpleite: Gütersloher Oberligafußballer taumeln – »Absteiger, Absteiger«-Rufe

Oh weh, oh weh – dieser FCG tut nur noch weh! Weil sich mit Manuel Eckel auch noch der dritte etatmäßige Stürmer verletzt hat, tritt Gütersloh am Freitagabend als der FC Notlösung auf. Gegner SV Schermbeck kennt kein Pardon und siegt zum Auftakt des 12. Spieltags der Fußball-Oberliga mit 1:0 (1:0) im Heidewald. Schon vor dem Anpfiff nimmt die komplette Offensivabteilung auf der Tribüne Platz: Zu den ohnehin angeschlagenen Raffaele Wiebusch und Martin Fuhsy gesellt sich nun auch noch Eckel. Der 26-jährige Paderborner hat sich im Training eine Fußverletzung zugezogen. Die offene Position im Angriff besetzt Trainer Holger Wortmann (45) mit Flügelflitzer Yakup Akbayram. Kapitän Tim Brinkmann muss mit der Ersatzbank vorliebnehmen.

Munterer Beginn: Nach einem Kopfball von Stefan Parensen (2.) sorgt der Togoer Abdou-Nassirou Ouro-Akpo für ein Raunen auf den Rängen, als er den Ball freistehend aus zwei Metern rechts neben das leere FCG-Tor bugsiert (5.). Neun Minuten später macht es der von Fortuna Köln gekommene Schermbecker dann besser und markiert das 1:0 (14.).

Mit der Führung im Rücken beschränkt sich das Spiel des Tabellen-15. auf Ballsicherung und lange Pässe. Gütersloh wirkt insgesamt zu ideenlos im Spiel nach vorne und setzt die mit 25 Gegentoren schwächste Abwehr der Liga kaum unter Druck. Allein Akbayram sorgt für Gefahr. Sein Querpass landet jedoch im Rücken von Lennard Warweg (20.). Sein Distanzschuss wird von SVS-Keeper Schneider über die Latte geboxt (24.). Sein Freistoß segelt vorbei (33.).

Nach der Halbzeitpause bleibt beim FCG Pascal Röber in der Kabine und beim SV Schermbeck die letzte Angriffslust. Die Gäste stellen auf ein taktisches 4-5-1 um – defensiver geht's kaum noch. Muss es aber auch nicht: Bis auf einen zu laschen Kopfball von Lennard Warweg (59., nach Flanke Eggert) hat Gütersloh mangels personeller Möglichkeiten keine Offensivaktion. Daran ändert auch der von Wortmann erstmals gebrachte A-Junior James Ndubueze (63. für Florian Kraus) nichts.

Die besten Gelegenheiten im zweiten Durchgang gehören hingegen »den Roten« aus dem Kreis Wesel: Marek Klimczoks ersten Freistoß pariert FCG-Torwart Joswig mit einer Glanztat (69.), der zweite zischt am linken Pfosten vorbei (83.). Zu allem Überfluss holt sich Innenverteidiger Lars Beuckmann nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte (82.).

Es passt alles ins Bild: Der FCG scheitert auch im sechsten Anlauf. Bei Nieselregen und vor einer Minuskulisse. Ein Teil der 502 Zuschauer ruft am Ende: »Absteiger, Absteiger« und »Wortmann raus«. Der FCG-Trainer: »Ich übernehme die volle Verantwortung dafür, dass die Mannschaft so spielt, wie sie gespielt hat. «