Der SV Holzwickede hat offensichtlich seine Probleme mit dem Überzahlspiel. Aber im Gegensatz zum Vorsonntag in Hombruch, wo eine gut einstündige numerische Überlegenheit nicht zum Sieg, sondern nur zu einem 1:1 reichte, behielten die Schützlinge von Ingo Peter diesmal die Oberhand gegen den DSC Wanne-Eickel, der eine Halbzeit lang mit einem Mann weniger agieren musste. Das 1:0 für die Platzherren fiel jedoch erst vier Minuten vor dem Abpfiff durch einen an Sascha Grasteit verwirkten und von ihm selbst verwandelten Foulelfmeter. Das Duell zwischen den alten Widersachern aus lange zurückliegenden Oberliga-Zeiten hielt sicherlich nicht das, was viele im Vorfeld von ihm erwartet hatten. Nach einer guten Möglichkeit des Wanne-Eickelers Sven Jubt, der in der 10. Minute das Leder aussichtsreich verzog, hatten die Holzwickeder die besseren Chancen, doch zweimal scheiterte Grasteil am jungen DSC-Keeper Manuel Cleves (12. und 15.). Eine Minute vor der Pause warf Wanne-Eickels Samed Sazoglu den Ball unmotiviert ins Gesicht des HSVers Mischa Mihajlovic und sah prompt die rote Karte. Mit der Überzahl im Rücken zogen die Holzwickeder bis zum Halbzeitpfiff ein - allerdings nicht erfolgreiches - Powerplay im DSC-Strafraum auf. Nach Wiederanpfiff hatten die Gastgeber schon wegen ihrer Überzahl die größeren Spielanteile und eine Reihe guter Möglichkeiten. Aber Mike Andretzki in der 50. und Jan-Dirk Grönewold in der 53. Minute verfehlten das Ziel. Wanne-Eickel setzte zwar vornehmlich auf Defensive, hatte dann aber urplötzlich drei vielversprechende Chancen: Jubt verpasste in der 60. Minute eine scharfe Hereingabe von Tim Oberc nur sehr knapp, Semih Esen zielte acht Minuten später etwas zu hoch, und nur wenig später musste HSV-Schlussmann Kevin Loke gegen den frei zum Schuss kommenden Oberc retten. Dass die Holzwickeder dann in der 86. Minute einen Strafstoß zum Siegtreffer benötigten, mag zeitlich gesehen zwar glücklich erscheinen, war aber vom Spielverlauf her vollauf verdient.