Die Zeit der Sieglosigkeit auf fremden Plätzen ist beim Holzwickeder SC seit Samstag um 19.50 Uhr ebenso passé wie die lange Durstrecke von drei Spielen ohne Torerfolg. Mit dem 1:0 im vorgezogenen Nachbarschaftsderby beim Neuling SV Brackel taten die Schützlinge von Ingo Peter nicht nur viel für ihr Selbstvertrauen, sondern entfernten sich auch von den bedrohten Plätzen und kletterten zumindest für einen Tag auf Rang neun. Ausschlaggebend war die 83. Minute, in der Sebastian Schmerbeck einen Freistoß vom aus Torwartsicht linken Strafraumeck so kunstvoll um die Mauer herum in die so genannte lange Ecke zirkelte, dass dem guten David Graudejus im Brackeler Gehäuse nur das Nachsehen blieb. Es war eine verbissene Partie, die die nur etwa 100 Besucher im "Schummerlicht" am Brackeler Hallenbad zu sehen bekamen. Die Holzwickeder erwischten den besseren Start und hatten durch den aufgerückten Jan-Dirk Groenewold schon nach drei Minuten eine gute Kopfballmöglichkeit. Danach wurden allerdings die Brackeler spielbestimmender, fanden aber nur selten ein Mittel gegen die HSC-Abwehr. Und wenn, dann war Torben Trapp, der im Gästetor viel Sicherheit ausstrahlte, auf dem Posten, so wie bei einem Schuss des Ex-Holzwickeders Tobias Wittchen in der 25. Minute. Nachdem Sitki Üstün auf Seiten des HSC in der 31. Minute einen Freistoß nur knapp am Tor vorbei geschossen hatte und Karim Bouasker zehn Minuten später mit dem Kopf - allerdings in Abseitsstellung - gescheitert war, bot sich Brackels Wittchen fast mit dem Pausenpfiff die dickste Möglichkeit, als er allein mit dem Ball auf Trapp zulief, aber das Tor verfehlte. Im zweiten Abschnitt zeigten die HSCer streckenweise ein gutes Kombiunationsspiel und hatten durch Groenewolds Linksschuss (56.) und Üstüns Freistoß, den Graudejus zur Ecke faustete, die besten Gelegenheiten. Auf der Gegenseite musste Trapp nur einmal in der 76. Minute per Fußabwehr klären. Und dann der "Sahne-Freistoß" von Sebastian Schmerbeck zum alles entscheidenden 1:0 für die Gäste. Brackel forderte in der 87. Minute zwar noch vehement einen Foulelfmeter, aber Schiedsrichter Rene Gimmler aus Salzkotten zeigte ebenso wenig auf den Punkt wie ein paar Minuten vorher auf der Gegenseite. Als dann der Abpfiff ertönte, war die Freude beim HSC, der kurzfristig auf Tim Lorenz (Muskelfaserriss) und Anjo Wilmanns (Weisheitszähne gezogen) zu verzichten hatte, natürlich riesengroß. "Jetzt müssen wir am nächsten Sonntag zu Hause gegen Finnentrop nachlegen", war der allgemeine Tenor.
















