Kaum war Felix Herzenbruch der Jubeltraube um ihn herum entkommen, da wurden seine Augen feucht. Die Anspannung der vorangegangenen Minuten, in denen er zum Held des Wuppertaler 1:0 (1:0)-Sieges gegen Bielefeld wurde, musste sich entladen.
Mit seinen Paraden als Interims-Torwart hatte der etatmäßige Abwehrchef seinem WSV die Klasse gehalten und zugleich für den Abstieg der Ostwestfalen gesorgt. „Dieser Junge ist Gold wert“, schwärmte WSV-Trainer Christian Schumacher. Und weiter: „Wir haben Geschichte geschrieben.“
Tatsächlich gingen die Gastgeber vor 400 Zuschauern, darunter auch zahlreiche Bielefelder Jugendteams, schon früh durch Tim Knetsch in Führung (10.). Und sie hatten auch danach mehr Spielanteile gegen die mit zwei Talenten aus dem Profikader verstärkten Gäste.
Doch eine Viertelstunde vor dem Schluss drohte die Partie zu kippen: WSV-Schlussmann Bastian Sube war im Strafraum zu spät gegen Marvin Höner gekommen. Und Schiedsrichter Boris Reiser zeigte nicht nur auf den Punkt, sondern zückte zugleich die Rote Karte. Da die Wuppertaler aufgrund von Verletzungssorgen keinen Reservetorwart auf der Bank sitzen hatten, musste Herzenbruch in den Kasten.
Der Kapitän hielt den Elfmeter und auch den folgenden Nachschuss von Onel Hernandez glänzend. Und als Jacub Przybylko zehn Minuten später alleine vor ihm auftauchte, war Herzenbruch erneut zur Stelle (85.).
So sorgte er dafür, dass eine Wuppertaler A-Jugend zum ersten Mal den Klassenerhalt in der Bundesliga schaffte. Und auch seine Tränen waren schnell verwischt: Sie gingen im WSV-Jubelmeer unter. Und die Party geht weiter: Ein externer Sponsor stellte 4.000 Euro zur Verfügung, mit denen sich die Truppe auf den Weg nach Mallorca machen wird.
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