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RWO: Terranova
"Ich will meinen Weg als Trainer gehen"

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Der 29. Mai 2013 wird bei RWO als eines der negativsten Erlebnisse in der Vereinsgeschichte eingehen. Der Klub musste viele Niederlagen und Rückschläge einstecken.

Jedoch wiegt die vom 29. Mai im Niederrheinpokal-Finale gegen die Sportfreunde Baumberg (0:1) besonders schwer. Während man sich im Vorjahr gegen Hönnepel-Niedermörmter im Halbfinale blamierte, fehlte gegen Baumberg nur ein einziger Schritt um über 100.000 Euro für die klamme Vereinskasse sicherzustellen.

Eine Woche nach der Pokalblamage sprach RS mit Mike Terranova. Der Oberhausener Fußballgott verrät uns, warum er in den letzten Tagen sehr schlecht schlief, was seine Ausbildung zum Trainer macht und warum ihm sein Sohn Sergio so viel Freude bereitet.

Mike Terranova, haben Sie die Niederlage bereits verdaut?
Die ersten zwei Nächte habe ich unheimlich schlecht geschlafen. Ich war für meine Frau kaum ansprechbar. Ich bin immer und immer wieder die Situationen im Kopf durchgegangen. Ich nehme die Niederlage sehr persönlich. Ich hatte richtig gute Dinger auf dem Fuß. Ich hätte so gerne noch einmal im DFB-Pokal gespielt. Bei unserem Glück bekommt Baumberg mit Sicherheit Schalke, Dortmund oder die Bayern zugelost. Aber Fußball ist ein Tagesgeschäft, deshalb müssen wir das irgendwie verdauen.

Hat die Mannschaft noch einmal über die Niederlage gesprochen?
Nur nach dem Spiel. Aber da sind sehr wenige Worte gefallen. Wir waren alle leer. Da kannst du nichts sagen. Klar ist aber auch, dass wir uns nur einen Vorwurf machen können: Wir haben das verdammte Tor nicht getroffen! Von zehn Spielen gewinnen wir gegen Baumberg neun mit 3:0 oder 4:1 und das eine verlieren wir ausgerechnet im Pokal. Der ganze Frust der Fans kommt noch hinzu. Für sie, die immer mit uns leiden, tut es mir am meisten leid. Sie hätten sich ein Bonbon im DFB-Pokal sehr verdient.

Bewerten Sie aufgrund dieses Endes auch die Saison negativ?
Eigentlich nicht. Denn wir haben eine hervorragende Rückrunde gespielt. Es war deutlich zu bemerken, was es heißt, wenn alle Mann an Bord sind. Benjamin Weigelt, Patrick Bauder und die Winter-Zugänge haben uns verstärkt. Dieses Pokalspiel wäre natürlich die Krönung gewesen.

Gewesen ist ein gutes Stichwort: Schauen wir besser in die Zukunft. Sie haben den Trainer-C-Schein gemacht. Was haben Sie da mitgenommen?
Einiges. Das kann ich Ihnen sagen. Als Spieler, der 36 Jahre alt ist, glaubt man, alles zu wissen und erlebt zu haben. Aber das ist nicht so. Der C-Schein ist kein Geschenk, das ist richtige harte Arbeit. Ich habe im Prüfungsstress, der drei Tage andauerte, zwei Kilo abgenommen. Ich wurde von den Kollegen immer bestimmt, die einzelnen Übungen vorzutragen und da musst du richtig Gas geben. Das war eine schöne, anstrengende Erfahrung, die Lust auf mehr gemacht hat. Ich will noch in diesem Jahr den B-Schein machen.

Das heißt, dass wir in Zukunft den Trainer Mike Terranova sehen werden, oder?
Das kann noch dauern. Aber klar ist, dass ich meinen Weg als Trainer gehen will. Ich muss aber klein anfangen. Es macht mir unheimlichen Spaß die Kleinen zu trainieren. Kinder, die elf oder zwölf Jahre alt sind, die sind noch alle so wissbegierig und wollen viel lernen. Das erfüllt mich alles sehr. Ich bekomme vom Fußball nie genug. In der Freizeit spiele ich auch jede Minute mit meinem Sohn Sergio. Da macht auch die Mama schonmal Stress und sagt, dass es zu viel ist. Aber ich sage ihr immer: Fußball ist die Bibel.

Sehen Sie denn bei Sergio schon einiges an Talent?
Er spielt bei den Mini-Kickern, den Bambinis vom SSV Rotthausen. Da ist es noch zu früh etwas zu sagen. Ich wiederhole ihm immer nur, dass er viel, viel Spaß am Kicken haben soll und kämpfen soll. Ich habe noch nie Fußballer gemocht, die sich das ganze Spiel ausruhen und dann durch ein geschossenes Tor das ganze Lob ernten. Wenn du auf dem Feld stehst, dann musst du dir immer den Arsch aufreißen und das von klein auf.

Während „Terra Junior“ am Anfang steht, geht die Karriere des Seniors langsam dem Ende entgegen. Wie sieht es in der nächsten Saison aus?
Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Ich will aber keine Wasserstandsmeldungen abgeben. In der kommenden Woche habe ich ein Gespräch mit dem Vorstand, dann wissen wir mehr.

Mit oder ohne sie: Was glauben Sie ist für RWO in der kommenden Saison möglich?
Schwer zu sagen. Viktoria, Fortuna Köln, Essen, Aachen, Uerdingen, Lotte, da sind so viele Kaliber drin und alle wollen hoch. Ich hoffe, dass wir gut in die Saison starten und so lange wie möglich oben mitmischen.

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Kurz Notiert / Amateurfußballnews

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