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WSV-"Retterspiel"
"Offen wie ein Scheunentor"

Der FC Köln gewinnt das „Retterspiel“ beim WSV mit 9:1. Die Wuppertaler konnten nach gutem Beginn im Verlauf des Spiels gegen starke Kölner nicht mithalten.

Nachdem die Rot-Blauen aus dem Bergischen am Ende der vergangenen Saison Insolvenz anmelden mussten und durch ihren Zwangsabstieg in die Oberliga Niederrhein den Kölner U21 den Klassenerhalt sicherten, vereinbarten beide Vereine dieses „Retterspiel“, um dem angeschlagenen Club aus dem Bergischen die Unterstützung durch finanzielle Hilfe zu danken. Alle Einnahmen dieses Spiels gingen in die Kasse der Wuppertaler. Die 4.136 zahlenden Zuschauer sahen eine torreiche Begegnung, die der Favorit aus der Domstadt letztendlich souverän für sich entscheiden konnte. „Wir waren in der zweiten Halbzeit wie ein offenes Scheunentor“, bilanzierte WSV-Trainer Peter Radojewski mit einem Lächeln auf dem Gesicht nach Spielende.

WSV: Plohmann (46. Rasmus) – Jasmund, Hausmann, Leikauf (46. Bemben), Schurig – Weggen (46. Manstein), Grün – Saka (46. Yahkem), Krol, Jannik Löbe (46. Janos Löbe) – Ellmann (23. Schröder).
FC: Kessler – Hector, Golobart, Nascimento, Engelke (32. Lehmann) – Matuschyk, Jajalo – Halfar (59. Risse), Schnellhardt (64. Engels), Exlager (59. Jesic) – Helmes .
Tore: 1:0 Exslager (40.), 1:1 Grün (42.), 2:1 Nascimento (43.), 3:1 Helmes (55.), 4:1 Matuschyk (61.), 5:1 Matuschyk (63.), 6:1 Helmes (65.), 7:1 Risse (68.), 8:1 Engels (75.), 9:1 Engels (84.),
Schiedsrichter: Sven Waschitzki
Stadion: Stadion am Zoo
Zuschauer: 4136

Beide Trainer nutzten das Testspiel, um sowohl Spieler aus der zweiten Reihe als auch taktische Finessen auszuprobieren. Die besondere Attraktion im Stadion am Zoo war FC-Rückkehrer Patrick Helmes, der 90 Minuten auf dem Platz stand und gegen die Bergischen sein Können bereits mit zwei Toren und mehreren guten Abschlüssen unter Beweis stellte.

Guter Beginn des WSV

Die erste Halbzeit begann zunächst etwas verhalten, die Kölner waren zwar die spielbestimmende Mannschaft, doch der WSV versteckte sich vor dem großen Namen nicht, sondern agierte ebenfalls munter nach vorne. Dann war das Glück zweimal auf Seiten der Gastgeber. Erst traf ein Freistoß von Daniel Halfar nur die Latte und prallte vor die Linie. Zudem konnte Helmes den Abstauber nicht einköpfen. Und dann war es wieder Halfar, der mit einem Schuss aus linker Position nur den rechten Pfosten traf. Kurz vor der Pause sollte es dann munter in den Toren rappeln. Zuerst war es Maurice Exslager, der nach einer Flanke von Jonas Hector für die Gäste zur 1:0-Führung einnetzen konnte (40.). Bereits wenige Minute später gelang den Wuppertalern der Ausgleich durch Innenverteidiger Florian Grün, der einen Eckball verwandeln konnte (42.). In der 43. Minute waren es dann wieder die Gäste aus Köln, die durch Bruno Nascimento ebenfalls nach einem Eckball zur 2:1-Pausenführung kamen. Insgesamt bot die erste Halbzeit eine interessante und muntere Partie, in der die Bergischen gut mitspielen konnten. Die Zuschauer kamen ebenfalls voll auf ihre Kosten und bejubelten jeden gut geklärten Ball euphorisch.

Bitter für den Wuppertaler SV war der verletzungsbedingte frühe Wechsel in Halbzeit eins. WSV-Coach Radojeskwi musste bereits in der 23. Minute Stürmer Marvin Ellmann aufgrund einer leichten Beckenprellung gegen Benedikt Schröder austauschen.

Viele Fehler und Unkonzentriertheiten in Halbzeit Zwei

In der zweiten Halbzeit hatte der WSV seinem guten Spiel vom Beginn nicht mehr viel nachzulegen. Die Wuppertaler wurden von den Kölner Gästen nahezu überrollt. Helmes (55., 65.), Matuschyk (61., 63), Engels (75., 84.) sowie Risse (68.) trafen zum 1:9-Endstand. Der in der zweiten Spielhälfte im Tor stehende Sven Rasmus sah dabei bei vielen Treffern gemeinsam mit der Wuppertaler Defensive schlecht aus, konnte aber ein zweistelliges Ergebnis noch durch zwei gute Paraden gegen Helmes verhindern.

Dementsprechend ernüchternd fiel auch Radojewskis Fazit aus: „Natürlich tut so eine Niederlage immer weh. Jedes Tor schmerzt, auch wenn die Kölner als klarer Favorit in die Partie gegangen sind. Gegen einen Zweitligisten kann man verlieren, wobei wir Fehler gemacht haben, die wir unbedingt abstellen müssen. Wir müssen auch im Hinblick auf die Saison weiter diszipliniert arbeiten.“

Gäste-Trainer Peter Stöger sah neben Neuzugang Helmes vor allen Dinge andere Spieler mit wohlwollendem Blick: „Mit der ersten Halbzeit war ich nicht zufrieden. Allerdings hat mich die zweite Hälfte dann wieder entschädigt und besonders die Spieler, die sind noch nicht so sehr zum Einsatz kamen, konnten mich heute von ihrem Können überzeugen."
Zudem war sich der Österreicher auch der Bedeutung des Spiel bewusst: "Wenn wir die Möglichkeit haben einem Traditionsklub wie dem Wuppertaler SV mit einem Testspiel unter die Arme zu greifen, dann müssen wir solch einem tollen Verein auch helfen."

Für die Wuppertaler heißt es nun, die gewonnenen Erkenntnisse mitnehmen und im nächsten Spiel gegen den 1. FC Wülfrath in positive Leistung abändern.

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Kurz Notiert / Amateurfußballnews

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