Vor der Zweitliga-Auswärtshürde am Montagabend in Kaiserslautern kramte der ehemalige Bundesliga-Torwart den alten Turnvater Jahn hervor. Genauer: einen seiner Kernsätze. „Vom Einfachen zum Schweren ist ein guter Lehransatz. Ich werde der Mannschaft eine klare Aufgabenverteilung mit auf den Weg geben“, betonte Reck. Worin natürlich eine kleine Kritik am beurlaubten Mike Büskens steckt. Offenbar wussten die Kicker mit den Ideen des bisherigen Cheftrainers nicht so viel anzufangen.
Liebendgern würde Reck natürlich auch einen zweiten Kernsatz der Jahn’schen Sport(ler)lehre in die Tat umsetzen: „Stets die Übung mit einem Erfolgserlebnis beenden!“ Hieße dann für den Betzenberg-Aufstieg: Nicht punktlos vom Rasen kommen!
Der Interimscoach schätzt das Vorhaben optimisch ein: „Die Aufgabe ist in unserer Situation eine, die man sich nur wünschen kann. Mit uns rechnen nicht viele. Und ich bin mir sicher, dass wir einen anderen Eindruck als Mannschaft hinterlassen als bisher.“ Spritzig statt bleischwer. Und mutiger. Sonst hätte der Trainerwechsel vermutlich gar nichts eingebracht.
In der gestrigen Übungseinheit ging es zumindest mal so lebhaft wie selten in den vergangenen fünf Monaten zu. Reck schien bei seinen Anweisungen die Jets im Landeanflug zu übertönen. Der langjährige Bundesliga-Spieler bereitete für seine Kicker sogar persönlich den Kunstrasen vor, fegte eigenhändig das leicht schnee-bedeckte Spielfeld.
Der Kader bleibt gerupft
Der Kader bleibt allerdings gerupft. Neben den verletzten Heinrich Schmidtgal
Heinrich Schmidtgal» zum Profil, Adam Bodzek
Adam Bodzek» zum Profil, Axel Bellinghausen
Axel Bellinghausen» zum Profil und Ihlas Bebou
Ihlas Bebou» zum Profil mussten gestern auch die erkälteten Andreas Lambertz
Andreas Lambertz» zum Profil, Aristide Bancé
Aristide Bance» zum Profil und Ivan Paurevic
Ivan Paurevic» zum Profil passen.
Dafür mischt Stefan Reisinger seit Dienstag wieder mit. Der in der Bundesliga erprobte Angreifer, der nach cheftrainer-kritischen Äußerungen in der Öffentlichkeit fast vier Wochen lang in die Regionalliga-Mannschaft verbannt worden war, darf Montag auf einen Einsatz hoffen. „Ich habe das Gefühl, ,Reise’ hat Lust wieder mitzutrainieren“, erklärte Coach Reck gestern vorsichtig.
Natürlich ließ der neue Cheftrainer noch keine Aufstellungsdetails raus. Wäre drei Tage vor dem Lautern-Match sicher die eigentliche Überraschung gewesen. Veränderungen dürfte es nach schwachen Auftritten der vergangenen Wochen sicher geben. Reck hat bisher das Abwehrverhalten missfallen: „Die Abstände im Defensivbereich waren zu groß. Wir müssen besser verteidigen und in Kaiserslautern auch körperlich spielen.“
Nicht nur die nötige Energie dafür schien unter Büskens zu fehlen. „Die Mannschaft hat noch keine interne Hierarchie. Der Prozess läuft noch“, glaubt Reck. Ungewöhnlich lang für eine Profimannschaft? „Dieser Prozess hat auch etwas mit Ergebnissen, mit Erfolg zu tun“, sagt der Coach. Ein guter Auftritt im Fritz-Walter-Land könnte also nicht nur in der Tabelle weiterhelfen.



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